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Forum: "Was tun?: Eltern entziehen ganzer Schule das Vertrauen"
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| Was tun?: Eltern entziehen ganzer Schule das Vertrauen | | von: kleinekinder
erstellt: 01.10.2007 20:45:35 |
Hallo,
nachdem ich bislang 4t "nur" als Unterrichtsvorbereitungshilfe genutzt habe, wende ich mich heute mal mit einem tiefer liegendem Problem an euch. Vielleicht habt ihr ja gute Ideen.
Zur Situation: Wir sind eine kleine Dorfgrundschule, an der es sich traumhaft arbeiten lässt.
Zum letzten Schuljahr bekamen wir eine neue Kollegin, die nun zum Glück wieder weg ist - auf eigenen Wunsch - , die aber viel verbrannte Erde hinterlassen hat. Sie lässt sich im Übrigen alle ein bis zwei Jahre versetzen oder wird versetzt, weil sie aus folgenden Gründen für die jeweilige Schule nicht tragbar ist:
Sie erschien nicht zuverlässig zum Dienst, sie brach das Konferenzgeheimnis, fälschte Noten, erzählte Interna über Schüler anderer Klassen, drohte mit Rechtsanwalt, falls der Stundenplan nicht nach ihrem Willen geändert würde, um nur einen Auszug zu nennen.
Besonders leiden wir restlichen Kollegen nun darunter, wie durch ihr Verhalten das Verhältnis zwischen Eltern und Schule beschädigt wurde. Diese Kollegin erzählte den Eltern über uns Kollegen Situationen, die völlig aus dem Kontext gerissen wurden, machte unsere Methoden und Umgang mit den Kindern schlecht und verbreitete auch schlichtweg Lügen. Einige Eltern nahmen diese "Informationen" dankbar an, weil sie sich dadurch erklären konnten, warum ihr Kind nicht die erwarteten Leistungen brachte. Beliebt war auch, dass die Notenskala der Kollegin nur von "sehr gut" bis "befriedigend" reichte. Leider gab es nun mal "bestechliche" Eltern, die sich so von ihr einnehmen ließen.
Nun gut, die Kollegin ist weg, die Eltern aber noch da. Und die reden nun plötzlich von einer unmöglichen Schule. Sicher gab es auch in der Zeit vor dieser Kollegin Kritik an diesem oder jenem. Es herrschte aber nicht diese Atmosphäre von Misstrauen mit sehr widersprüchlichen Aussagen: Die Lehrer redeten so wenig mit den Eltern; die Eltern wagten gar nicht mehr, mit den Lehrern zu sprechen aus Angst vor Repressalien für ihr Kind (das gab es noch nie bei den jetzt bei uns unterrichtenden Lehrern!). Selbst in zusätzlichen Förderangeboten mit Einladung zum vorherigen Gespräch sieht man Schikane.
All das wird aber nicht offen und konkret ausgesprochen, sondern kursiert "im Dorf". Wir wissen also nicht, welche und wie viele Eltern tatsächlich so denken. Wir können uns daher auch nicht wehren gegen solche Kollektivanwürfe, und wie soll man auch Eltern vom Gegenteil überzeugen, die der festen Meinung sind, man wolle ihrem Kind bös? Ohne dass diese Eltern konkrete Situationen nennen könnten, auf die sich ihre Annahme stützt.
Wir sind in unserem kleinen Kollegium lauter Lehrerinnen, die aufgeschlossen sind, neue Wege zu gehen, die per Telefon, per E-Mail und persönlich ansprechbar sind, die alle am Qualitätsprogramm der Schule mitgearbeitet haben und das nicht nur, weil Papier geduldig ist, und die alle nicht um ein Uhr den Arbeitstag beenden. Ich denke also, wir können nicht mehr tun, um die Eltern davon zu überzeugen, dass wir unsere Arbeit gut tun und zwar seit Jahren. Entweder sie wissen das und wissen es auch zu schätzen - das sind die Ruhigen - oder sie wollen es nicht wissen - das sind leider die, die ihre Meinung laut verkünden.
Was können wir tun, um wieder eine Vertrauensbasis zu bekommen? Ganz schmerzhafz wird mir bewusst, dass die Schule als Gegner empfunden wird und nicht als eine gemeinsame Aufgabe. Können wir an die Eltern appellieren, die Schule wieder mit zu ihrer Sache zu machen? Wenn ja, wie?
Danke!
kk |
| Schulberatung und Evaluation | | von: caldeirao
erstellt: 01.10.2007 21:13:26 |
in Brandenburg gäbe es für solche Fälle Schulberater, die dann zwischen den parteien verhandeln würden. Wichtig fände ich zu evaluieren, wie die allgemeine Meinung ist und nicht die der großen "Klappen". Das würde sich wirklich besser machen, wenn das von außen kommt.
Ich würde es auch zum Thema machen, ansonsten schwelt das Feuer weiter. Jeder Mensch macht Fehler und wenn dann solche ungeklärten Dinge im Raum stehen, dann wird ein kleines Problem eskalieren. Deshalb wäre ich auf jeden Fall für Bearbeitung und Öffentlichmachung des Problems. Aber ich glaube fest daran, dass es günstiger ist, diesen Prozess von außen zu moderieren.
Vielleicht äußern sich ja dann auch Eltern, die eure Arbeit schätzen. Wenn sich herausstellt, dass einzelne Eltern so denken, kann man den Eltern auch anraten, die Schule zu wechseln. Das ist dann sicher förderlich für die Entwicklung der kinder, wenn sie dann bei "guten LuL" Unterricht haben.
Naja viel Kraft und lasst euch nicht unterkriegen. |
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