ist meiner Meinung nach der einzig nachhaltig wirksame Ansatz, um Mobbing zu begegnen. Ich habe zwar nur Erfahrung mit älteren Kindern, aber auch bei denen wirkt das hervorragend, weil es die in jedem Kind vorhandenen positiven Wesensmerkmale anspricht und verstärkt.
Prinzipiell gilt stets, dass Mobbing immer ein Gruppenphänomen ist, und daher nur in der Gruppe gelöst werden kann - wenn Eltern sich einmischen wird es meist nur wesentlich schlimmer. Da es ein Gruppenphänomen ist, gibt es Zeiten, in denen deine Lerngruppe besonders anfällig ist für Mobbing, z.B. nach einer Zusammenlegung von Klassen, wenn jeder erst einmal wieder seine Rolle in der neuen Gruppe finden muss. Ich vermeide auch strikt die Begriffe "Täter" und "Opfer", da dies die Akteure erhöht und die Betroffenen noch weiter erniedrigt. Nicht umsonst ist "du Opfer" eine Beleidigung, die man auf Schulhöfen häufig hört.
Ist Mobbing häufiger geworden? Die Frage kann man kaum beantworten. Nach meiner heutigen Kenntis bin ich in meiner Schulzeit sowohl an der GS als auch am Gym massiv gemobbt worden. Doch damals hatte kaum jemand die Fähigkeiten (oder schlicht die Lust) sich mit solchem "Kinderstreit" auseinanderzusetzen, wodurch das Ganze nie als Mobbing erkannt und erfasst wurde. Selbst heute noch fällt Vieles durchs Raster, aber es gibt vermehrt Lehrer*innen, die das erkennen und es lösen. Gleichzeitig wird der Umgangston in der Gesellschaft immer rauher, die Sprache verroht immer mehr - das gibt den Mobbern Vortrieb, da ihr Tun immer mehr gesellschaftlich gutgeheißen wird. Ob man das statistisch untersuchen kann, bezweifle ich aber stark.