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Forum: "Verweigerung - angemessene Reaktion?"
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 | Verweigerung - angemessene Reaktion? |  | von: gelbfrosch

erstellt: 23.10.2007 14:38:39 |
Hallo ihr,
möchte auch mal euren Rat.
Ein Schüler fällt mir nun immer öfter auf. Die anderen Erstklässler sind mit großem Lerneifer und wissbegierig in die Schule gekommen, bei diesem Schüler vermisse ich das. Er verweigert häufig, sowohl bei Arbeitsblätter, beim Ausmalen, auch beim Spielen. Ich denke daher nicht, dass es eine Reaktion auf Überforderung ist, an manchen Tagen erledigt er seine Sachen auch gut und zügig.
Wenn man ihn einfach in Ruhe lässt oder bei freier Arbeit macht er einfach nichts. Also wirklich nichts. Er hängt an seinem Tisch oder er steht auf und beobachtet die anderen. Da er dabei auch bei Spielen eingreift oder auf fremde Blätter malt, fühlen sich die anderen gestört. Ein "nein" der Schüler oder aber auch von Lehrerseite akzeptiert er dann kaum, wird agressiv, zerreißt Blätter oder schlägt Schüler.
Habt ihr irgendwelche Ideen, wie ich hier angemessen mit dem Schüler umgehen kann? Er kann schlecht über seine Gefühle sprechen, ich weiß also wirklich nicht, warum er manchmal so handelt und manchmal wiederum überhaupt nicht auffällt und gut mitmacht.
Danke schonmal! |
 | danke schonmal |  | von: gelbfrosch

erstellt: 24.10.2007 18:32:49 |
Danke schonmal für eure Antworten.
Ich bin nicht die Klassenlehrerin, kann deshalb nur begrenzt eingreifen. Die Klassenlehrerin hat auch ein Gespräch mit der Mutter geführt, sieht aber nicht wirklich so großen Handlungsbedarf. Sie sagt einfach "den kriegen wir schon noch" und ist der Meinung, nach einer ordentlichen Standpauke läuft das ganze heute schon besser als gestern.
@Rolf
Unterfordert kommt er mir eigentlich nicht vor. Er hat ja auch häufig die Möglichkeit, sich selbst etwas zu wählen, Spiel, Ausmalblatt, Labyrinth, Knobelei... Er ist kein Kind, dass sich gerne etwas aussucht. Da bleibt er einfach auf dem Platz sitzen und hofft, dass man es nicht merkt (jedenfalls kommt es mir so vor). Schwierige Aufgaben nimmt er sich, probiert kurz und schmeißt das Blatt dann weg, anstatt weiter zu probieren oder sich Hilfe zu holen.
Ich halte ihn nicht für dumm, aber auch nicht für hochbegabt, eher vielleicht für etwas sehr verwöhnt von zu Hause? (Ist bisher aber nur eine Vermutung.)
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 | Bandbreite |  | von: kla1234

erstellt: 24.10.2007 22:37:08 geändert: 24.10.2007 22:42:35 |
Klar ist die Bandbreite groß.
Die Tagesform, dass er ab und zu gut und zügig arbeiten kann, macht mich stutzig und das Verweigern von Ausmalen und Greifen nach dem schweren Blatt, auch dass du ihn "verwöhnt" nennst.
Hier meine Assoziationen:
Vielleicht passt die Auswahl noch nicht:
Spiel, Ausmalblatt, Labyrinth, Knobelei...
Ein Spiel, wenn man was lernen will?
Ausmalen können auch "normal begabtere" Kinder oft nicht ausstehen,
Labyrinthe haben sie schon oft gemacht oder erinnern zu sehr an Malen, das ihnen nie perfekt genug ist,
eine Knobelei in der Schule kann noch viel Angst machen, ob man die wohl schafft....
Er nimmt sich ein schwieriges Blatt: das ist wohl, was er können möchte und was noch verunsichert, wie man damit in der Schule umgeht...
Möglicherweise "verwöhnt" zu Hause: ja, da passt oft das Lernangebot exakt zum Stand, Interesse, sind die Nachfrage- und Erklärriten gut eingespielt.
Ich wehre mich nur, weil du das unterfordert sein zu schnell ausschließen willst...
kla |
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