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Forum: "Wie geht ihr um mit Vertretungsstunden?"
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| Wie geht ihr um mit Vertretungsstunden? | | von: agct
erstellt: 21.02.2008 22:01:23 |
Ich frage aus aktuellem Anlass, da sich bei uns Eltern darüber beschwert haben, dass Vertretungsstunden nicht für Unterricht genutzt werden (stattdessen Filme, Stillarbeit, PC-Raum). Allerdings bin ich mir sicher, dass in recht vielen Vertretungsstunden doch zumindest thematisch gearbeitet wird, da die meisten (leider nicht alle) Kollegen, die längerfristig wissen, dass sie fehlen werden (Fortbildung etc.), Arbeitsmaterial für den Vertretungslehrer hinterlassen oder Kollegen, die zwar krank sind, aber sich noch "auf den Beinen halten können" zumindest von zuhaus aus noch einen Arbeitsauftragen an die Schule mitteilen. Wenn allerdings keine Arbeitsaufträge vorliegen, tue ich mich recht schwer damit, Fachunterricht zu erteilen, wenn es nicht mein eigenes Fach ist. Ich gebe zu, dass ich dann auch lieber mal in den Computerraum gehe .
Wie sieht es bei euch aus?
Grüße, agct |
| Im Grundschulbereich | | von: janne60
erstellt: 21.02.2008 23:16:07 |
in dem ich ja arbeite, ist es selbstverständlich, dass ein Vertretungslehrer, sofern gewünscht, im Unterrichtsstoff weitermacht oder aber Stunden in petto hat, die er ersatzweise halten kann, egal in welchem Fach.
In Sek1 und 2 mag das schwieriger sein, aber es war mir schon immer ein Ärgernis, wenn bei meinen (privaten)Kindern Unterricht ausfiel (und das war nicht wenig und oft waren es Hauptfächer!) und dann hieß es, sie wurden nur beaufsichtigt, aber nicht unterrichtet. Mir will nicht einleuchten, dass ein Mathe-, Deutsch- oder Physiklehrer nicht eine allgemein interessante Stunde halten kann, ohne dem jeweiligen Fachlehrer dazwischenzufunken. Das war nämlich immer das Argument: Man könne nicht einfach im Stoff fortfahren. Braucht man doch nicht! Es gibt doch sicher Themen, die man zwischendurch auch so behandeln kann. Ich finde diese Argumentation fadenscheinig und letztendlich sehr bequem. Ich lasse mich aber gern im Laufe dieses Forums belehren. Bin gespannt, was andere noch so schreiben.
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| Nun ja, | | von: ishaa
erstellt: 22.02.2008 00:25:32 |
ich neige dazu, mich bei Schülern unbeliebt zu machen, weil ich 'ne Stunde "chillen" oder gar chatten im PC-Raum oder "rausgehen" (jeder sucht sich ein Eckchen zum Rauchen...) als ziemliche Zeitverschwendung empfinde. Nun arbeite ich auch an einer HS, da muss man/frau eh so ziemlich alles unterrichten und stößt nicht so schnell an fachliche (dafür aber an disziplinarische....) Grenzen.
Bei den "Kleinen" (Klasse 5 oder 6)lassen sich immer irgendwelche Wissenswettspiele finden, die sie begeistern. (Die Ausbeute vom Rosenmontagszug hält als Preise eine Weile vor...). Bei den Größeren frage ich oft einen der anwesenden Fachlehrer. Eine Stunde Rechtschreibung oder Matheknobelaufgaben oder Englisch mehr hat noch nie geschadet, muss ja bei kurzfristigen Vertretungen nicht immer unbedingt das Fach sein, das ausfällt.
Wenn ich selber ausfalle und nicht gerade 40°C Fieber habe, schicke ich meist per mail Vorschläge in die Schule. Ich formuliere das zwar immer sehr vorsichtig, weil ich den Kollegen nichts "aufzwingen" will, bin aber manchmal doch etwas entgeistert, was damit so geschieht.
Ein Beispiel: In einer lebhaften 6 hatten die Schüler Rollenspiele im Deutschunterricht entwickelt und waren total scharf drauf, die alle vor versammelter Mannschaft vorzuführen. Schweren Herzens hab' ich den Kollegen vorgeschlagen, sie das doch einfach machen zu lassen, ich hatte richtig das Gefühl, was zu verpassen. Und was berichteten die Schüler, als ich nach einigen Tagen wieder kam? Sie selber hätten drum gebeten, das machen zu dürfen in den Vertretungsstunden. Eine Kollegin hätte gesagt, das wäre ihr zu laut und unruhig und ein Kollege hätte gesagt, er müsse dringend Arbeiten korrigieren, sie könnten tun, was sie wollten, Hauptsache, sie wären absolut leise...
Man fragt sich dann manchmal, ob man eigentlich blöd ist, wenn man auch Vertretungsstunden (für sich und andere) vorbereitet, aber wer kann schon aus seiner Haut heraus? |
| Bei uns | | von: rfalio
erstellt: 22.02.2008 05:36:37 |
wird schon mal drauf geschaut, dass der Vertretungslehrer wenn möglich selbst ein Fach in der Klasse unterrichtet oder das zu vertretende Fach selbst gibt.
Ich habe für mich in allen Klassen, in denen ich ein Hauptfach unterrichte, einen Ordner mit laminierten Blättern zum Jahresstoff (bzw. Wiederholungsblättern aus dem Vorjahr) stehen. Wenn der Kollege will, können sich die Schüler dort bedienen und gezielt üben und wiederholen (leider nützen die Schüler diese Möglichkeit viel zu wenig, d.h. sie suchen sich meist die einfachsten Blätter aus oder machen in der dritten Vertretungsstunde zum 5.Mal das gleiche Blatt).
Habe ich selber Vertretung in einer Klasse, die ich nicht als Lehrer habe, ist die erste Frage, ob es bei jemand Probleme mit dem Mathestoff gibt. Vertretungsstunden sind eigentlich ideal, um eben manches noch mal zu erklären bzw. zu üben. Ansonsten habe ich ein paar Stunden fertig "im Ärmel", die auf Gebiete der Mathematik eingehen, die man normalerweise im Unterricht höchstens streift wie "fraktale Geometrie", "Geheimschriften", "Modulorechnung", "Mathematik und Kunst" o.ä.
rfalio |
| Vertretung | | von: frauschnabel
erstellt: 22.02.2008 13:15:17 |
Wenn ich weiß, dass mich jmd. vertreten muss, gibt es einen ausgearbeiteten Arbeitsplan, mit Material, ich hab auch schon arbeiten schreiben lassen wenn ich geplant nicht da war!
Fehle ich weil ich krank bin, bin ich so krank, dass ich auch kein Telefonat führen kann oder ein Fax in die Schule schicken könnte (ist aber noch nicht einmal vorgekommen) !
Wenn ich vertreten muss, vertrete ich das Fach! Fertig aus (ne, Sport mache ich nicht), bei uns an der HS muss man eh alles unterrichten können und flexibel sein, das passt schon!
lg |
| Bei uns | | von: teacher-redo
erstellt: 22.02.2008 14:02:47 |
(Grund- und Hauptschule) wird erwartet, dass man einen Vertretungsplan vorlegt (inklusive Material, kopierten AB, Folien usw.), was auch kein Problem ist, wenn ich vorher weiß, dass ich vertreten werden muss. Allerdings ist es mir auch schon öfter so gegangen, dass große Teile nicht oder nicht wie geplant bearbeitet wurden, weil sich einzelne Kollegen überfordert fühlen, in einer 3. Klasse ein Mathe-AB auszuteilen und lösen zu lassen.
Werde ich plötzlich krank, bemühe ich mich zumindest, einen Notfallplan zu schicken. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass das Material so angelegt ist, dass man es als "Mitführung" (zwei Klassen - ein Lehrer) gebrauchen kann. Über längere Zeit kann so ein Unterricht natürlich nicht wirklich effektiv sein!
Muss ich vertreten, bemühe ich mich, vorgegebenes Material wie gewünscht einzusetzen. Dabei gestehe ich allerdings, dass ich mich als geografischer Tiefflieger und Geschichtsnull mit einigen Themen echt hart tue. Dann greife ich gern mal auf "Arbeit mit dem Wörterbuch" in Wettbewerbsform, Montagsmaler oder ähnliche Spielchen zurück, mit denen man auch ältere Schüler ´ne Stunde sinnvoll die Zeit vertreiben kann. |
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