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Forum: ""Lehramt oder arbeitslos""
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 | "Lehramt oder arbeitslos" |  | von: physikass

erstellt: 03.12.2003 17:48:03 |
Ich bin nun eine Schülerin und möchte Lehrerin werden und was mich immer wieder empört und ich immer wieder zu hören kriege, den Spruch "Lehramt oder arbeitslos". Dieser Spruch regt mich sowas von dermaßen auf . Ich finde es einfach scheiße. Alle meckern se über PISA und nicht-Lehrer schütteln darüber während des Zeitunglesens nur empört den Kopf, aber mit soner Einstellung ist das doch bitte kein Wunder. Wieso wird die scheiß-Arbeitssituation jetzt auf uns Schüler abgewälzt? Ich sage jetzt ja nicht, dass Leute die diesem Motto folgen ("Lehramt oder arbeitslos") allein an PISA schuld sind, nur ich finde sowas schrecklich. Ich meine, wenn jemand jetzt gerne Deutsch-/ErdkundeLehrer werden will, gibt er dann sein Studium auf nach dem Motto "oh, der Arbeitsmarkt ist grad scheiße, mich braucht keiner"??? Was mich noch mehr interessiert, wie weit geht das Motto? Sagt jetzt einer z.B. ichhabe kein Bock auf Lehramt, kein Bock auf Physik und Latein, aber das brauchen die, deshalb studier ich das jetzt mal oder wie? Wirkt sich dieses Motto auch auf die Fächerwahl aus? Ich frage mich, wat bringt mir n Lehrer, der keinen Boch hat mir wat beizubringen, der nicht mal Bock hat, sich mit seinem Fach zu beschäftigen? Ich finde, egal wie scheiße der Arbeitsmarkt aussieht, sollte man immer das machen, was man auch wirklich will, denn wer kämpft kriegt auch irgendwann seine Stelle und ich denke ansonsten kann man solange was anderes machen, z.B. Nebenjobs oder irgendwas, z.B. Förderunterricht an Schulen oder private Nachhilfe anbieten (auch wenn das sicher nicht zum leben reicht). Aber ich frage mich, sollte man seinen Traum aufgeben, mnur weil der Arbeitsmarkt scheiße aussieht??? Ich finde wenn man es schon in Deutschland aushalten muss und nur einmal lebt, würde ich doch um alles in der Welt dafür kämpfen, dass mir wenigstens meine Arbeit Spaß macht?! Ich wüsste nicht was ich machen sollte, wenn mir jetzt einer sagen würde "ne, du darfst nicht Lehrerin werden!"! Ich weiß es nicht, aber es wäre für mich das schlimmst auf der Welt. Diesen Beruf auszuüben, ist seit der 7.Klasse mein Ziel, das gibt auch echt Hoffnung in Situationen, wo man eigentlich nicht mehr weiter will aber wo man sich dann denkt "Du willst doch Lehrerin werden, also Zähne zusammen", aber wenn Lehrer momentan gar nicht gebraucht würden und ich deshalb sagen würde, ich werde -keine Ahnung- Krabbelgruppenleiter weil die gerade gebraucht sind (nur ein Beispiel) dann wären meine Schulnoten längst nicht so gut, weil ich mich dann fragte "wozu das alles? Für ein Leben was mir keinen Spaß macht???". Würde mich über viele Meinungen freuen, ich finde wer keinen Bock auf Lehramt hat, hat in der Schule nix zu suchen!!!
physikass
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 | Müsste der Titel nicht... |  | von: bika

erstellt: 06.12.2003 14:55:32 |
...Lehramt und arbeitslos heißen??
Ich bin vor kurzem mit meinem Referendariat fertig geworden und von den 15 Mitstreiterinnen aus meinem Ausbildungsseminar gibt es immerhin zwei (!!!), die eine Stelle als Grundschullehrerin bekommen haben. Wobei eine von beiden zuvor eine Montessoriausbildung gemacht hat und nun an einer Montessorischule eingestellt wurde. Tja, und was ist mit den anderen? Ich habe damals begonnen, Lehramt zu studieren, weil mich die Arbeit als Lehrerin fasziniert hat - ich habe mich also nicht nach irgendwelchen Prognosen gerichtet, sondern das Lehramt und die Fächer gewählt, die mir am besten lagen. Zu Beginn des Referendariats hieß es noch, die Aussichten für Grundschullehrkräfte seien gut, gegen Ende waren sie nur noch mäßig bis schlecht. Ich weiß immer nicht, wie viel man auf diese Prognosen geben kann, ich weiß nur, dass die Chancen momentan alles andere als berauschend sind. Ich hatte Glück (oder wie soll ich es nennen?) und habe einen Lehrauftrag an einer Gesamtschule bekommen - wo ich mich auch sehr wohl fühle. Ist aber trotzdem deprimierend, wenn man von Freunden hört, die nach dem Referendariat wieder mit Kellnern beginnen müssen, um über die Runden zu kommen. Dazu muss auch gesagt werden, dass viele richtig gute Noten haben (aber wahrscheinlich die "falsche" Fächerkombination haben), aber davon auch nix haben. Ich weiß nicht, ob mein Beitrag so richtig hierhin passt, aber ich musste mir das mal von der Seele schreiben !
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