Halli,
ich habe mir fest vorgenommen, mir über die Sommerferien einmal für meine neue Klasse Gedanken zu machen, welche spielerischen Möglichkeiten und Übungen es gibt, soziales Verhalten zu thematisieren. Das heißt für mich auch, gemeinschaftlich erkennen, welche Regeln für den Klassenverband und dann wiederum auch für den Alltag wichtig sind. Das heißt für mich Meinungen akzeptieren lernen, aber auch eigene Meinungen sagen können und und und.
Ich bin mir sicher, es gibt hier viele, die damit schon Erfahrungen gesammelt haben. Nach längerer Arbeit im Kulturbetrieb wechsle ich nun wieder in die Schule und daher fällt mir gerade auf, wie viele Lehrer mit ihren Klassen Disziplinprobleme haben (dies aber ioft nicht thematisiert wird) und ich denke, es gibt sicher viele Wege, um zumindest ansatzweise daran zu arbeiten. Da ich zurzeit nur eine Krankheitsvertretung übernehme, fällt mir auf, dass ich manchmal sehr naiv nur einen Teil des Gesamtbildes wahrnehme und meine, jedes Schülerproblem lösen zu können, um dann zu bemerken, dass ich nicht beachtet habe, dass das Problem eine viel längere Geschichte hat wie ich an der Schule bin. Manchmal ist so eine Naivität, mit der man dann Probleme zur Sprache bringt, ganz gut, um auf Vergessenes aufmerksam zu machen, aber auf der anderen Seite, so habe ich zumindest den Eindruck, setzt es einige Kollegen unter Druck. Und das ist sicher nicht das, was ich bezwecken will. Aber es mahnt mich, wenn ich eine eigene Klasse habe, von vornherein dem sozialen Lernen einen großen Stellenwert einzuräumen.
Könnt ihr mir eventuell Buchanregungen (vor allem nicht diese trockenen Theoriebände), Internetseiten oder gar selbsterprobte Übungen (für Relaschulen) empfehlen?
Mich würde auch interessieren, ob jemand mit Ruheecken und Aggressionsecken Erfahrungen gesammelt hat. Ruheecken in dem Sinn, dass dies ein abgegrenzter Bereich ist, in den sich ein Schüler zurückziehen kann, wenn er das Gefühl hat, er muss von anderen Abstand gewinnen und genauso die Aggressionsecke, in der ein Schüler die Möglichkeit hat, beispielsweise gegen einen Plastiksack zu schlagen.
Hm, irgendwie mag ich die Hoffnung nicht aufgeben, dass es tolle Möglichkeiten gibt, für Schüler soziales Verhalten erlebbar zu machen und so den Stellenwert erkennabr werden zu lassen...
Kimcorinne