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Forum: "Verknüpfung KiGa/Vorschule- Grundschule"
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erstellt: 30.08.2004 23:30:52 |
Hallo groentje
In Niedersachsen wurden vor 3 Jahren die letzten Vorschulen abgeschafft. Vorher konnten Kollegen 1 Jahr lang komplett in der Vorschule unterrichten und ihre Kids dann mit in die 1. Klasse nehmen oder aber die Kinder von der Vorschule her übernehmen.
DAs geht nun nicht mehr.
Nach Pisa kam dann das Konzept auf, dass im Kindergarten Kinder in der deutschen Sprache gefördert werden sollen, die dieser Sprache nicht oder nicht ausreichend mächtig sind.
Dazu wurde ein Schnelltest aus dem Boden gestampft und die Kinder im Herbst getestet.
Ab Februar sollten dann Lehrer in den Kindergarten gehen, die versprochenen Stunden wurden nie zusätzlich zugesprochen, statt dessen wurde der Förderunterricht in den Grundschulklassen zugunsten des Sprachförderns im Kiga zusammen gestrichen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe seit 1 Woche eine erste Klasse und mit 2 Kindern habe ich schon im Kiga seit Februar gearbeitet. Ein halbes Jahr kann aber die Defizite bei weitem nicht auffangen. Trotzdem war es eine gute Erfahrung und hat mir auch sehr den Einstieg in die 1. Klasse erleichtert, weil ich mich auf die "Kleinen" schon ein halbes Jahr einstellen konnte.
Dennoch bin ich der Meinunge, dass die Zusammenarbeit zwischen Kiga und Schule eine ganz andere sein sollte und ich verstehe nicht, warum der Kiga eine mehr oder weniger "lernfreie" Zone ist - zumindest der, den ich besucht habe.
Das sog. Offene Konzept ist leider falsch verstanden und es passiert dort nicht viel (wenige Ausnahmen bestätigen die Regel). Ein Kiga ohne Bücher, Zahlen, Buchstaben, Anregungen ist meiner Meinung nach eine Fehlplanung.
Palim |
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
erstellt: 31.08.2004 07:16:27 |
scheint es richtig zu sein. Beim Forum Bildung habe ich das gefunden (meinst du das?):....
"...Unterstützt wird das Projekt durch die Kooperation mit der A.B.C.M.-Zweisprachigkeit aus dem Elsass. Diese Initiative ermöglicht Kindergärten schon seit über zehn Jahren, ihre Kinder zweisprachig auszubilden. Gelernt wird hier allerdings ausschließlich nach dem Zweisprachenmodell von muttersprachlichen Lehrerinnen. Der Austausch beider Gruppen in Form von regelmäßig stattfindenden Begegnungen unterstützt das Kennenlernen der jeweils anderen Kultur.
Das frühe Erlernen einer Fremdsprache zeigt, dass Bildung nicht nur bereits im Kindergarten möglich ist, sondern den Kindern auch Spaß macht. So fragen die Kinder im Kindergarten St. Antonius immer wieder nach, wann Pierre und Francois, zwei französische Handpuppen, wiederkommen. Hervorzuheben ist auch, dass nahezu alle Kinder konsequent beide Sprache getrennt voneinander anwenden, eine Sprachmixtur kommt so gut wie kaum vor.
Diese Chancen nicht zu nutzen, wären vergeudete Potenziale. Deshalb plädieren Experten wie auch Prof. Wassilios E. Fthenakis, Direktor des Staatsinstituts für Frühpädagogik in München, für die Entwicklung eines Bildungsplanes bereits im Kindergarten, eine akademische Ausbildung der Erzieherinnen und Kostenfreiheit für alle Kindergärten. Erst dann können Kindergärten endlich mehr werden als Aufbewahrungsanstalten.
Am Oberrhein wartet man nicht, bis solche Entscheidungen "von oben" fallen. Die Eltern reformieren allen voran das Bildungssystem von unten, indem sie sich mit viel Engagement für die Einführung der Fremdsprache in ihren Kindergärten einsetzen. Jetzt, nach dreijährigem, erfolgreichen Projekt, soll sogar die Implementierung einer Fremdsprache in die Erzieherinnenausbildung folgen."
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