kann ich mit dem Bericht leben, aber die Arbeit mit jungen Erwachsenen (zumindest wolles es - die meisten - sein) ist mindestens genauso "erfrischend" wie mit jüngeren Schülern.
Was die pädagogische Verantwortung angeht, bin ich völlig anderer Meinung:
Abgesehen davon, daß man auch einem "unfertigen Fünftklässler" die Konsequenzen seines Fehlverhaltens vor Augen führen kann (Warum soll er nach zwei "Freischüssen" keine sechs bekommen?!), hat die Referendarin scheinbar übesehen, daß man in manchen Berufsschulklassen nicht nur unterrichtet, sondern einen Großteil der Zeit mit Sozialarbeit am Schüler verbringt - und zwar nicht nur bei den 15jährigen und im BVJ oder BIJ (Berufsvorbereitungs- bzw. -integrationsjahr)!
Das geht hoch bis weit in die Zwanzig - und die Noten entscheiden auch schon mal darüber, ob ein Betrieb seinen Auszubildenden übernimmt; das hat man als Lehrkraft schon im Hinterkopf. :)
Insofern hat man zwar mehr Druckmittel als am Gymnasium mit seinen "Prinzen" und "Prinzessinnen" , aber leicht(er) macht man es sich - vielleicht gerade deshalb - nicht automatisch.
Grundsätzlich hängt es m. E., unabhängig von der Schulart, sowieso eher vom Lehrertyp ab, wie er mit solchen Dingen umgeht und wie er Schüler grundsätzlich sieht bzw. ihnen gegenübersteht.
Zum Streß: Natürlich habe ich jetzt weniger Unterricht, weil viele Klassen nicht mehr da sind, aber das habe ich durch entsprechende Mehrstunden pro Woche im laufenden Schuljahr hereingearbeitet - und zwar in meinen achtzehn Klassen, die ich heuer unterrichtet habe.
Denn ich muß ja am Ende auf meine 26 Jahreswochenstunden kommen.
Ihre Eindrücke aus der Praxis wiederum kann ich voll und ganz bestätigen.
Für mich ist das Lehramt an Beruflichen Schulen das abwechslungsreichste und interessanteste für jemanden, der unterrichten möchte.
Das betrifft die Schüler wie auch das Kollegium!
LG
Hesse :