Hallo zusammen!

Ich weiß nicht, ob ich im richtigen Unterforum bin, aber hier ist meine Frage.

Seit zwei Jahren unterrichte ich Russisch und russische Literatur. Ich finde meine Fächer echt toll und fühle, dass meine Arbeit nicht nur Arbeit, sondern auch mein Hobby ist. Doch die Kindern finden sie nicht sehr toll. Also manchmal haben sie Interesse daran, aber um dieses Interesse zu gewinnen, soll ich mir sehr viel Mühe geben. Manchmal denke ch, dass ich eine schlechte Lehrerin bin... Habt ihr sowas gehabt?

viel Mühe geben, um das Interesse zu wecken ist ja erstmal etwas, das jeden von uns Lehrkräften  hier beschäftigt, Motivation nennt sich das. Das Problem ist die extrinsische Motivation, d.h. du sollst die Kinder glauben machen, sie müssten Lust auf das haben, was du ihnen vermitteln willst (ist jetzt ein bisschen böse formuliert, aber im Grunde läuft es darauf hinaus). Im Gegensatz dazu steht die intrinsische Motivation, bei der jemand etwas lernen möchte, weil er es können will.

Deine Fragestellung ist mir noch zu offen, wie alt sind denn deine Lernenden? Und ist es ein Schulfach, eine AG oder VHS-Kurs oder ...?

Hallo! Ja das klingt ein bisschen böse;) doch ich verstehe gut, was damit gemeint ist.

Ich spreche über Schulfach. Ich habe alle Klassen ab der 7. Klasse. Es gibt noch eine andere Lehrerin. Sie hat auch damit Probleme. Wahrscheinlich liegt es an dem Fach selbst? Oder? Oft habe ich gehört, wozu sei dieses Russisch usw.

Ich verstehe, dass ich dafür verantwortlich bin, das Interesse zu wecken, doch es geht wirklich sehr schwierig... Ich habe auch an dem Reise nach Russland gedacht... Ist sowas möglich?

Ich vermute, daß dort Russisch dort ein Wahl- oder ein Wahlpflichtfach ist.

Das Problem, aus Schülersicht "schulische Nebenkriegsschauplätze" so interessant und spannend zu machen, daß sie gerne mitmachen, liegt in der Natur der Sache selbst:

Die Kids müssen eine Menge für die Hauptfächer tun; da bleibt wenig bis gar kein  Elan mehr für Nebenfächer, zumal sie oft am Nachmittag stattfinden.

Mein Tipp:

Sieh dir den Russisch-Schullehrplan an und verabrede in der FK Russisch mit deiner Kollegin, wie ihr die Mindest-Standards erreicht.

Fragestellungen.

Warum sind deine SuS im Russisch-Unterricht?

Haben sie sich freiwillig gemeldet?

Was war ihre Motivation?

Was erwarteten sie?

Kannst du Schnittmengen mit dem Lehrplan ausmachen?

Kannst du Themen wie  - russisches Essen etc. auch durch den Besuch eines Supermarktes mit russischen Spezialitäten abhandeln?

Kannst du mit ihnen russisch kochen, backen, speisen..

usw. usw.

finde ich schonmal sehr zielführend. Ergänzend und ohne die Antworten darauf zu kennen würde ich mal noch vorschlagen:

Frag deine Lernenden, was sie gern lernen würden. Klar muss sein, dass die Frage "russisch lernen" oder "nicht russisch lernen" nicht verhandelbar ist, aber inhaltlich könnte man die SuS doch evtl mit einbeziehen. Gibt es denn z.B.

Songtexte, die man übersetzen kann?

Filme?

Comics?

Geht es um Alltagssprache, die man anwenden könnte (Besuch in einer russischsprachigen Institution)?

Ich stelle mir einfach vor, dass, wenn die SuS wissen, wozu sie das Gelernte gebrauchen können, werden sie auch etwas eifriger drangehen.

mein Reden

ich was fragen? Bist du selbst Russin? Russisch ist eine sehr schwierige Sprache, ich habe selbst mal versucht, es zu lernen und habe es irgendwann aufgegeben. Den Schülern fällt es bestimmt auch nicht leicht. Daher finde ich die Ideen von janne und lupenrein gut, um den reinen Unterricht ein bisschen aufzulockern und die Motivation zu erhalten.

Eine Sprache lernt man in erster Linie durch

- zuhören

- sprechen

dann erst durch lesen.

Die reine Reduzierung auf - stumpf ist Trumpf - Pauken ist m.A. nach für eine Sprache kontraproduktiv.

Hallo zusammen! Ich danke euch herzlich für eure Antworten und Hinweise. Den größten Teil davon habe ich schon probiert. Also wir sprechen sehr viel, hören, lernen umgangssprachliche Lexik, schauen russische Filme an. Doch das Ergebnis sehe ich nicht.

Ja, Russisch wird in meiner Schule als Wahlfach unterrichtet. Doch in meinen Klassen gibt es ab 10 Schülern und sie sebst haben das Fach gewählt. Also niemand hat sie gezwungen. Manche von ihnen sind mit der russischen Politik unzufrieden und es gibt bei uns sehr viele politische Gespräche. Manchmal wird es zu harten Diskussionen. Natürlich möchte ich das vermeiden, aber sehr oft sagen Kinder das, was ihre Eltern sagen. 

Für mich ist die kommunikative Kompetenz sehr wichtig, darum ist Grammatik am zweiten Platz.