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Forum: "Klassenwechsel nach Ferien"
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| Klassenwechsel nach Ferien | | von: ratschkathl
erstellt: 08.01.2023 16:06:36 |
Hallo zusammen. Nach den Ferien wechselt einer unserer Schüler (GS) in die Parallelklasse. Gründe sind u.a. einige ernste Vorfälle in der alten Klasse, mit denen wir uns beschäftigt haben, sowie Elternwunsch. Meine Frage ist nun: Wie kommunizieren bzw. erklären wir das der alten Klasse? Ich möchte offensichtlich die "echten" Gründe nicht mit den Kkndern teilen ... :/ Beide Klassen sind Tür an Tür und arbeiten mehrmals pro Tag zusammen, weil wir so differenzieren etc. Ich hoffe sehr auf eure Tipps. Danke |
| Hm | | von: janne60
erstellt: 08.01.2023 16:20:01 |
ich weiß nicht recht, wie du das verschleiern willst, die Kinder sind ja nicht doof. Weglassen würde ich den Elternwunsch, allein schon wegen der Nachahmungswelle, die man ungewollt damit lostreten kann. Du schreibst, es gab einige ernste Zwischenfälle. Wie weit hatte die Klasse damit zu tun? Wie genau wurden diese Ereignisse mit der Klasse oder mit Mitschülern aufgearbeitet? Man kann doch kommunizieren, dass der Klassenwechsel darauf beruht, dass offensichtlich unüberbrückbaren Differenzen bestehen und dass ihr versucht, mit dieser Maßnahme die schulische Teilhabe des Jungen wieder zu gewährleisten. Da ihr klassenübergreifend arbeitet bzw. die Klassen nebeneinander wohnen, wird sich ja der weitere Kontakt untereinander nicht vermeiden lassen. Auch darauf sollte man eingehen: Manchmal muss man einen Schritt zurück gehen, um sich wieder anzunähern. Und selbst, wenn es keine FReundschaften unter den Schhülern gibt, so müssen sie doch lernen, kollegial zusammenzuarbeiten. All das gehört aus meiner Sicht transparent gemacht und besprochen, denn je mehr ihr drumherum eiert, umso mehr werden es die Mitschüler den Jungen bei jeder Gelegenheit spüren lassen. |
| Danke | | von: ratschkathl
erstellt: 08.01.2023 16:28:53 |
Mit den "echten" Gründen meinte ich, dass ich die Kinder, die damit zu tun hatten, nicht als Sündenböcke darstellen will. Dein Input war schon mal sehr hilfreich. Danke dir! |
| . | | von: feul
erstellt: 08.01.2023 18:07:53 geändert: 08.01.2023 18:08:54 |
Du schreibst, dass die Kinder weiterhin Kontakt haben werden. Was wird denn der Schüler seinen ehemaligen MitschülerInnen als Grund nennen? Dass er/die Eltern/die LehrerIn wechseln wollte, weil....? Ich finde, dass vor allem auch hier überlegt werden soll, was von ihm selbst kommuniziert wird und ob das Konflikte oder (neue) Probleme auslösen könnte...... Außerdem: wie wird es der neuen Klasse kommuniziert? |
| Ich sehe es nicht so, dass... | | von: emiliach
erstellt: 08.01.2023 21:48:08 |
... es zwingend thematisiert werden muss. Warum sollte es nicht möglich sein, XY als neuen Schüler in der Klasse vorzustellen und zu verkünden, dass er ab sofort Mitglied dieser Klasse sein wird?
Klar sind die SuS nicht blöd und werden nach den Gründen fragen, aber ich finde, dass sie nur deswegen, weil sie SuS sind, nicht automatisch das Recht haben, für jedes Handeln und jede Entscheidung von der Lehrerschaft, in vorauseilendem Gehorsam derselben, eine Erklärung verlangen zu können. In der Position sind sie einfach nicht.
Je weniger der Wechsel meiner Meinung nach von der Lehrerschaft thematisiert wird und je mehr so zügig wie möglich zur eigentlich Tagesordnung übergegangen wird, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Interesse an diesem Wechsel nur von kurzer Dauer sein wird. Außerdem finde ich, dass der Schüler im Zweifel die Gelegenheit haben sollte, sich selbst zu erklären, ohne, dass die Lehrerschaft dem schon mal vorgreift. Sollte das -wider Erwarten- nicht so gut hinhauen, kann die zuständige Lehrkraft immer noch moderierend eingreifen.
VG emi |
| ... | | von: ysnp
erstellt: 09.01.2023 11:14:10 geändert: 09.01.2023 11:15:00 |
Ich stimme emiliach zu. Ich würde es nicht groß thematisieren. Außerdem würde ich mit dem Wechselnden ein Gespräch führen in Bezug auf Informationen, die du als Lehrer den anderen geben "sollst". Bei anderen Gelegenheiten habe ich das meistens so gemacht und damit gute Erfahrungen. Manchmal wollten die Kinder den anderen selbst etwas sagen und dann mal wieder, dass ich nichts sage und dann wieder mal nur etwas Abgesprochenes. Schließlich geht es vor allem darum, dass das Kind einen guten Neuanfang hat, es ist ja raus aus der Situation, weil sie nicht mehr erträglich war. Insgesamt kommt es aber auf die Gründe an, wie man damit umgeht. Wenn Mobbing im Spiel war, sollte man das irgendwie schon versuchen professionell aufzuarbeiten, evtl. jemanden Externes mit einbeziehen. |
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