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Forum: "Qualifizierungsportfolio - Leistungspunkte für Lehrer"
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erstellt: 28.04.2005 16:28:05 |
Hallo ihr Lieben,
wollte mal fragen, was ihr über das hessische Qualifiierungsportfolio und den Leistungspunkten haltet?
Ich kann mich mit dem Gedanken Punkte sammeln zu "müssen" nicht so richtig anfreunden, da ich froh bin, dass mein Referendariat endlich um ist und ich keinen Noten- bzw. Punktedruck mehr habe.
Fortbildungen, die mich interessieren und weiterbringen, besuche ich gerne, aber es tun zu "müssen" erschreckt mich dann doch etwas.
Außerdem finde ich es nicht okay , dass man "alle" Fortbildungskosten selbst tragen muss, da ich auch noch nicht festangestellt bin und nach BAT bezahlt werde.
Gut an der Sache ist allerdings, dass mit diesem Portfolio auch die Lehrer angesprochen werden, welche schon lange Zeit nichts mehr für ihre Weiterbildung getan haben.
Aber unterm Strich weiß ich trotzdem nicht, wie ich dazu stehen soll, so oder so !?!
Gruß,
Melanie (Elastigirl)
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
erstellt: 28.04.2005 19:11:52 |
Das mit den Fortbildungen ist so eine Sache.
1. hat man in Niedersachsen die Fortbildungen so heftig zusammengestrichen, dass nur noch spezialisiertes Zeugs angeboten wird. (Religion en masse, da gesponsort von den Kirchen - und Computerkurse für Leute, die es nach 15 Jahren immer noch nicht geschafft haben, den Einschaltknopf zu finden)
Fortbildungen sind fast nur noch regional. Der m.E. wichtige Teil des Austausches mit anderen Kollegen findet nicht mehr statt, da man nach 6 Stunden Unterricht und 3 Stunden Fortbildung an 4 Donnerstagen eigentlich nur noch nach Hause möchte.
Im letzten Schuljahr gab es keine einzige Fortbildung, die meinen Bedürfnissen entsprach, dieses Jahr habe ich mich bei zweien angemeldet, die beide aus unerfindlichen Gründen ersatzlos entfallen sind. (übrigens ein häufiges Vorkommnis... fette Fortbildungsbroschüren, von den Kursen sind viele mit geschlossenem Teilnehmerkreis und viele entfallen. Was dann übrigbleibt ist armselig!)
2. Nun entschließt sich der verzweifelte Lehrkörper, sich selbst über bestimmte Themen schlau zu machen. Man kauft Bücher, baggert fachlich versierte Kolleginnen und Kollegen an, einen zu unterstützen, man diskutiert in Foren, man entwickelt und man tauscht aus.
All das ist nun nichts wert gegen eine Snowboarding Fortbildung im Allgäu oder eine als Fortbildungsmaßnahme anerkannt Sprachreise nach Australien?
Sehr fragwürdig, diese Punktepraxis.
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erstellt: 29.04.2005 23:41:27 |
Auch wenn sich's merkwürdig anhören mag: In meiner etwas platten und zugegebenermaßen böswilligen Einteilung gehören die Resistenten zu der Gruppe der sich permanent Fortbildenden
Ansonsten teile ich deinen Ärger absolut. Ich würde mich ja vielleicht gerne mal in den Fächern, die ich einst studierte, ein wenig fortbilden. Wär bestimmt nett. Nur habe ich leider das Bedürfnis, so ein bisschen was von den Sachen zu verstehen, die ich unterrichte. Und wenn ich da an der Hauptschule alle zwei Jahre mit einem neuen Fach beglückt werde, bleibt einfach keine Zeit, da die private Einarbeitung in immer neue Fächer doch nicht unerheblich viel Zeit verschlingt... Ich würde das ja auch "offiziell" machen, doch hab' ich die entsprechenden Crash-Kurse in den Sommerferien noch nirgends im Angebot gefunden.(So zwischen "Ich erfahre vom neuen Fach" und "Ich unterrichte neues Fach". Wären manchmal glatt zwei bis drei Wochen zwischen.) So Titel wie "Was Sie mit 20 SchülerInnen in der Schulküche auf jeden Fall nicht tun sollten für SekII LehrerInnen" oder "Zeichnen, Malen, Basteln , Drucken, Skulpturenbau für Ungeübte in einer Woche" kann ich einfach nicht finden.
Nix für ungut. Ich liebe die meisten meiner 7 Fächer und find mich in einigen mittlerweile richtig gut
Aber gerecht isses alles nicht. Die Menschen weiter oben haben halt das Gefühl, dass manche Lehrer mehr arbeiten, andere weniger. Iss so. Aber da sich (auch wenn ihr mich jetzt haut...), leider keiner in den Unterricht setzt und sagt, das ist gut oder eben nicht, solange suchen síe nach irgendwelchen Kriterien. Und das mit den Fortbildungen ist ihnen halt als einziges eingefallen.
ishaa |
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
erstellt: 30.04.2005 09:51:03 |
Ich verstehe das Problem nicht. Wenn ich mich in meinem Kollegium umgucke, sehe ich eine große Zahl älterer Lehrer, die seit 20 Jahren keine Fortbildung mehr besucht, von neuren Methoden und Inhalten nie gehört haben, die alles so unterrichten (frontal) wie sie es immer gemacht haben und alle, wirklich alle Neuerungen mit einer selbstzufriedenen, behäbigen Resistenz einfach aussitzen nach dem Motto das wird sich auch schon wieder legen. Zur Not pfeifen sie auch auf neue Lehrpläne und stehen womöglich noch mit den Matritzen-Abzügen von vor 20 Jahren vor der Klasse. So unbeweglich kann sonst eigentlich keine Berufsgruppe sein, und eine Berufsgruppe, die junge Menschen in die moderne Welt entsendet, in der sie sich unter stark erschwerten Bedingungen einen Platz schaffen müssen, kann sich dies einfach nicht erlauben.
Berufsanfänger empfinden in ihrer Flexibilität und Vielfalt dies Bedürfnis nicht, aber was ist mit all den vielen Kollegen, die seit 10 Jahre nichts Neues ausprobiert haben und in ihrem Fach kein bisschen auf dem aktuellen Stand sind? Eine Landesregierung, die hier mit sanftem Druck nachhilft (einen Bematena**** in Bewegung zu bringen ist ja nicht so leicht), ist m.E. sehr gut beraten. Allerdings, und da gebe ich Dir recht, müsste sie selbstverständlich die Kosten für solche Maßnahmen tragen, die sie im Übrigen auf das Perfekteste planen und von sehr kompetenten Referenten durchführen lassen müsste. |
 Beitrag (nur Mitglieder) |
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