als ich deinen "Fred" hier laß, dachte ich an ein Gespräch, das ich mit Prof. Herbert Gudjons Backstage auf der Didakta 2001 beim Rauchen führte.
Wir hatten es davon, dass trotz seiner ganzen Bücher über Öffnung von Unterricht und modernen Methoden, die beliebteste Unterrichtsmethode der Frontalunterricht sei. Aber für diese Untrrichtsform gab es zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Literatur und Anweisungen. Wir kamen daraufhin zum Schluss, dass man so ein Buch mal schreiben sollte.
Nun war ich im Referendariat und er hat, wie ich gerade entdeckte, ein solches Buch geschrieben (*Mist*)
Titel:
Frontalunterricht neu entdeckt. Integration in offene Unterrichtsformen
"Ein Buch, das mit den Vorurteilen gegen Frontalunterricht aufräumt und Mut macht zu einer zeitgemäßen Form des Frontalunterrichtes. Jeder kennt ihn: Frontalunterricht. Mit über 75 % ist er die am häufigsten praktizierte Sozialform. Doch sein Begleiter ist meist ein schlechtes Gewissen, denn offene Unterrichtsformen sollen eine moderne Schule ausmachen - nicht der umstrittene Frontalunterricht. Das vorliegende Buch verbindet beides: Frontalunterricht und offene Unterrichtsformen. Dabei hat Frontalunterricht seinen eingegrenzten, aber unverzichtbaren Stellenwert. Seine wichtigsten Grundfunktionen werden mit zahlreichen Praxisbeispielen erklärt und lernpsychologisch begründet. Auch zeigen hilfreiche Vorschläge, wie man frontale Phasen im Unterricht professionell und modern gestaltet, bis hin zu Raumregie, Körpersprache und Interaktion. Endlich ein Buch, das mit den Vorurteilen gegen Frontalunterricht aufräumt. Endlich ein Buch, das Mut macht zu einer zeitgemäßen Form des Frontalunterrichtes - ohne schlechtes Gewissen."
Dass Frontalunterricht nicht mehr zeitgemäß ist, kann in die Irre führen:
Bei einem Seminar an der Friedrich Naumann Stiftung, mit dem Thema "Skandinavien - was wir von den PISA Gewinnern lernen können", konnte man interessante Einblicke erhalten, wie man in anderen Ländern äußerst erfolgreich Schule macht.
Dort ist Schule "geöffnet": Keine Klassenzimmer, Lese- und Arbeitsräume, Bibliotheken und Ruhebereiche stehen für das selbstbestimmte Lernen und die Projektarbeit zur Verfügung.
Aber Fakttenwissen wird am Katheder gepaukt im strengsten Fronatlunterricht. Lehrer Stehpult - Schüler Einzeltische. Oftmals und gerne auch ohne Schülerbeteiligung.
Ich arbeite an einer Pilothauptschule mit Projektunterricht, den die Schüler sich jedes Terzial neu wählen können (30-100% alle Sachfächer werde so unterrichtet). Basisbegriffe und Wissen wird aber auch bei uns frontal gepaukt.
Doch vielleicht keine Frage des Pendels, sondern der optimalen Mischung?
Gruß
Blume