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Forum: "Mogelpackung dreigliedriges Schulsystem"
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| Integrationsklassen | | von: bernstein
erstellt: 18.11.2007 14:51:01 geändert: 19.11.2007 14:34:14 |
An unser Gymnasium ging vor ein paar Monaten eine Grundschule in der Innenstadt mit dem Antrag heran, zum nächsten Schuljahr eine Integrationsklasse einzurichten.
Ganz abgesehen davon, dass wir, wie Palim richtig schreibt, nicht genügend lehrer- und stundenmäßige Unterstützung bekämen, die Integrationsklasse entgegen früherer Ankündigungen doch fast so groß sein würde wie die "normalen" Klassen, sieht es rein räumlich in unserem Schulgebäude sehr, sehr schlecht dafür aus: Im vergangenen Kalenderjahr musste ein separates Schulgebäude, der sog. Pavillon, wegen Baufälligkeit geschlossen werden. Die dadurch wegfallenden 8 Klassenräume wurden im Hauptgebäude durch Umfunktionieren von anderen Räumen wie 3. Lehrerzimmer, Film- und Kartenraum, Cafeteria (die jetzt im zugigen Eingangsbereich ist) etc. in den Sommerfereíen aus dem Boden gestampft, was bedeutet, dass wir vor allem nicht den dringend benötigten zweiten Klassenraum für diese Klasse haben.
Ganz abgesehen davon finde ich, dass diese Idee, am Gym eine Integrationsklasse einrichten zu wollen, einem kranken Hirn entsprungen sein muss:
1.Wie wollen wir es denn vor den Schülern, die wir wegen nicht vorhandener Gymnasialempfehlung abweisen, vertreten, warum wir ausgerechnet geistig behinderte Schüler bei uns aufnehmen?
2. Wenn wir denn wirklich integrieren wollen, dann müssen wir in der Bundesrepublik zunächst einmal gebacken kriegen, diese Schülersortierung abzuschaffen und wirklich die Gesamtschule als REGELSCHULE einführen (Die Grundschule, auf der diese besagten geistig behinderten Kinder waren, ist ja schließlich auch eine solche). Aber eher fließt die Elbe von Deutschland nach Tschechien als dass die Bildungspolitiker diesen Schritt zu gehen wagen. |
| . | | von: palim
erstellt: 18.11.2007 15:33:21 |
Ich kenne ja den Einzelfall nicht, aber es kommt doch darauf an, warum das betreffende Kind ein I-Kind ist. Nicht jedes I-Kind ist geistig behindert und sicherlich gibt es intelligente, wenn auch gehandicapte Kinder, die das Gymnasium besuchen können und auch sollten.
Hier ein Einzelfall aus unserer Schule: Ein Schüler hatte eine starke Sehstörung und damit verbunden so große motorische Probleme, dass er kaum schreiben konnte. Das beantworten von Klassenarbeiten war unter normalen Umständen nicht möglich.
Die Klassenlehrerin hat das Kind gefördert,
hat die Aufsätze am PC schreiben lassen, woraufhin das Kind ganz hervorragende Aufsätze schreiben konnte,
in den Fächern wurden die Klassenarbeiten erheblich vergrößert oder der Schüler musste die Antworten diktieren.
Da dies schon 6 Jahre her ist und die Technik sich auch allmählich verbessert, wären heute mit Hilfe eines Laptops sicher noch andere Hilfen möglich.
Warum soll ein solches Kind nicht das Gymnasium besuchen?
Dennoch bleibe ich - wie schon in anderen Foren- dabei: Die schulische Unterstützung sollte erheblich verbessert werden und Individualisierung durch bessere Ausstattung unterstützt werden.
Dazu gehören Lehrerstunden und doppelter Lehrereinsatz, aber auch eine räumliche Ausstattung, die Kinder und Lehrer nicht wie Hühner in Legebatterien stopft.
Palim |
| schaut einfach mal | | von: poni
erstellt: 18.11.2007 15:39:54 geändert: 22.11.2007 00:00:14 |
wenn ihr Lust habt, den Beitrag von Mitglied tna (leider seit 2004 hier verschollen????) auf
www.die-schulpositivisten.de "Schule 2003" an. Die Schule gabs (gibts?) wirklich und sie liegt in der Nähe von Magdeburg. Die gehört auf die Arche Noah!!
Da wird bestimmt auch integriert, aber man braucht nicht mehr so einen Aufwand zu betreiben, denke ich. |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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