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Forum: "Vom Lob der Grundschule"
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 | @ palim |  | von: rfalio
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erstellt: 09.08.2008 21:02:46 geändert: 09.08.2008 21:10:14 |
Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, im Gegenteil. Es ist doch toll, wenn sich Schüler in der Schule wohlfühlen und gerne lernen.
Interessant ist für mich allerdings die Bestätigung meiner eigenen Beobachtung in diesem Artikel: Eben der Knick um die 12 Jahre rum.
Ich hatte jetzt 2 Jahre lang eine Mädchenklasse (5.+6. Realschule) in Mathematik. In der 5. begeistert, motiviert, engagiert , zu Beginn der 6. wurde das schleichend schlechter (parallel dazu stiegen die Diskussionen über die Vorzüge des einen oder anderen Schülers). Es war nicht bei allen so, aber wenn in einer Klasse von 27 Mädchen 10 nur noch ein Thema kennen, dann
und der Lehrer .
Das zur Erklärung meines Beitrages.
Es ist toll, was in der Grundschule geleistet wird, und wir in den weiterführenden Schulen versuchen darauf aufzubauen, verwenden und vertiefen Methoden und Arbeitsformen aus der GS, nur ab einem gewissen Alter schnellt anscheinend eine Barriere hoch, andere Prioritäten werden von den Schülern gesetzt, eine Abwehrhaltung gegenüber Erwachsenen (ob Eltern oder Lehrer) eingenommen. Es beginnt bei vielen die "Kosten-Nutzen-Rechnung" usw.
rfalio |
 | Bertelsmann lässt grüßen! |  | von: bakunix

erstellt: 10.08.2008 19:50:09 |
Dieser Artikel aus „Die Zeit“ ist ein typisches Beispiel, wie Lehrer und Eltern hinters Licht geführt werden. Das vorausgehende Lob ist nur dazu da, um auf die von der Bertelsmann-Stiftung vorgeschlagenen pädagogischen Prinzipien, die am Ende des Artikels dargelegt werden, positiv eingestimmt zu sein. Zu Beginn des Textes wird der interessierte Leser (Lehrer) eingelullt, um dann am Ende elegant auf die neoliberale Schulwelt eingestellt zu werden.
Schulen sollen so funktionieren, wie das an den Unis sich über den Bolognaprozess schon eingestellt hat. Zitat: „Um Leistungsabstürze zu verhindern und Lehrer auf Mindeststandards zu verpflichten, braucht eine Schule also eine starke Führung mit Managementqualitäten.“ Denn, so die Untermauerung der These: „Personalplanung oder Profilentwicklung sind … in den meisten Grundschulen noch ein Fremdwort.“ Das läuft, wie in den Bertelsmanngutachten zu lesen ist, darauf hinaus, dass die Schulleiterin keine Pädagogin mehr sein muss, sondern jemand, der von außen kommend, weit besser bezahlt wird, um den Schulalltag zu managen. Dazu passt die Bertelsmannforderung, die „Die Zeit“ dezent in den Artikel einbaut, die Schulbezirke abzuschaffen, damit die Schulen zueinander in Konkurrenz treten müssen. Und nicht zuletzt wird der externen Überprüfung das Wort geredet (siehe PISA und andere). Die Überprüfungskriterien sind dann diejenigen, die den Interessen der Wirtschaft dienen.
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