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Forum: "Grundschullehrer vs. Lehrer weiterführender Schulen"
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erstellt: 15.09.2009 20:11:32 geändert: 15.09.2009 20:12:57 |
Am 12.9.09 erschien in der Frankfurter Rundschau ein Interview mit dem Vorsitzenden des Grundschulverbandes. http://fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/1941106_Horst-Bartnitzky-Schule-ist-verordnetes-Unrecht.html
Er sagte über die Lehrer/innen der weiterführenden Schulen:
„Ein Fachlehrer an einer weiterführenden Schule geht in der Regel mit jeweils zwei Stunden Unterricht pro Woche in die verschiedenen Klassen. Er hat an der Universität zwar sein Fach intensiv studiert, aber die Didaktik ist im Studium eher ein Nebenprodukt. Deshalb verwundert es nicht, wenn dieser Pädagoge sich vor allem als Vertreter seines Faches fühlt und seinen Ehrgeiz darin setzt, in zwei Stunden Unterricht sein Fachwissen möglichst gut zu verkaufen.“
Darüber hat sich ein Angesprochener in einem Leserbrief gemeldet und u.a. geantwortet:
„Es wäre nett, wenn endlich der Mythos von den Grundschullehrkräften als ‚Pädagogen’ ein Ende fände – je älter und geforderter die Kinder und Jugendliche sind, umso mehr Begleitung, Coaching und Pädagogik brauchen sie bzw. umso mehr fordern sie. Also bitte Schluss mit der unterschwelligen Diskriminierung der Lehrkräfte an weiterführenden Schulen!“
Da ist er also wieder der Urstreit, der wohl fortdauernd schwelt: Die Spezies der Grundschullehrer versus derjenigen der weiterführenden Schulen. So lange das Schulsystem so organisiert ist: Gesamtschule von Stufe 1 bis 4 bzw. bis 6 und die daran sich anschließenden - auch räumlich getrennten - Schulsparten bis zur Klassenstufe 13, und solange die Lehrerausbildung in völlig getrennten Studiengängen verläuft, scheint ein gütliches Miteinander in der Lehrerschaft nicht möglich zu sein.
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erstellt: 16.09.2009 17:08:12 |
Du schreibst:"Allerdings finde ich das Zitat, welches du geschrieben hast, auch nicht so ganz o.k.
Grundschulen und weiterführende Schulen sind zei völlig verschiedene Schulformen, an denen man nciht einfach auf die gleiche Weise arbeiten kann."
Naja, so habe ich das nicht geschrieben. Meine Naivität kann ich sicher nicht immer verbergen, aber ganz so stark ausgeprägt, wie Du mir unterstellst, ist sie nicht. Ich habe auch auf die räumliche Trennung hingewiesen, die innerhalb der weiterführenden Schulen existiert. Es ist der Übergang der Schularten, sei es horizontal oder vertikal, der es so schwierig macht, pädagogische Kontinuität zu entwickeln. Deshalb habe ich auch darauf rekurriert, die Grundschulen seien die wahren Gesamtschulen, weil alle Schüler dorthin gehen, und alle müssen diesen Abschluss bekommen, wenn die Förderschulen pädagogisch nicht mehr gewollt sind.
Würde die Lehrerausbildung vereinheitlicht, würden die Schulsparten aufgelöst, wäre die Bezahlung die selbe, wäre mancher Dissens hinfällig. Nur: Die an den Gymnasien Unterrichtenden hätten von einer solchen Reform keinen materiellen Vorteil und eine in der Leistung heterogenere Schülerschaft zu erwarten. |
 | Statt, das Gruindschullehrer, SEK - I-Lehrer, SEK - II-Lehrer |  | von: lupenrein
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erstellt: 16.09.2009 22:20:52 geändert: 16.09.2009 22:23:38 |
und Gymnasiallehrer wieder wie hier geschehen, jeder für sich sein höchst eigenes und persönliches hohes Ross besteigt, von dem - vermeintlich - hervorragend auf die entweder im pädagogischen oder im fachlichen oder im was weiß ich was defizitären Kollegen der anderen Schularten herabgeblickt werden kann, schlage ich nicht zum erstenmal vor zu überlegen, für wen eigentlich die Veranstaltung "Schule" gedacht ist.
Das dann kombiniert mit der Überlegung, dass zum Wohlergehen unserer zukünftigen Leistungsträger auch das Undenkbare gedacht und durchgeführt werden darf - nämlich endlich die bildungspolitische Kleinstaaterei aufzugeben mit 16 landesspezifischen Bildungsplänen,
die wiederum aufgesplittet in Kernlehrpläne etc.,
fein säuberlich getrennt nach Schulformen, dann die unsägliche zunehmende Stigmatisierung der Schüler einer Schulform und was dergleichen Unsinn sich in Jahrzehnten angesammelt hat.
Es muss doch möglich sein, von uns Lehrern mit einem vermuteten überdurchschnittlichen IQ von mindestens 100 zu erwarten, dass wir als Experten für Schule
- einen vernünftigen und realisierbaren Änderungsvorschlag für die Schule des 21. Jahjrhunderts machen,
- für ihn streiten und im Verein
-mit Eltern, Kindern, an zukünftig gut gerüsteten jungen Bürgern dieses Landes auch wirtschaftlich interessierten Unternehmen etc.
auch durchsetzen.
Andere Länder haben uns das vorgemacht: Eine Schule für alle mit einem Höchstmaß an innerer Differenzierung von Klasse 1 bis Klasse 10, darauf eine gymnasiale Oberstufe.
Den Schwachsinn von nebeneinander her existierenden Schulformen, die alle zum gleichen Abschluss führen, nimmt man uns hierzulande und im Ausland nicht mehr ab, ja, man hält uns (die für Bildung verantwortlichen) so langsam für meschugge, dass wir es uns wohl immer noch leisten, menschliche Ressourcen - Kinder, Eltern und Lehrer - und finanzielle Mittel so sinnlos zu vergeuden.
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