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Forum: "Sehr interessanter Artikel aus "Christ + Bildung""
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| Bildung verkauft | | von: palim
erstellt: 02.08.2014 22:23:20 |
Vieles, was angesprochen wird, ist seit Jahren in fast ganz Deutschland längst umgesetzt
... und erreicht BY verspätet, weil BY in vielem andere Wege geht und behalten hat. (z.B. Examensabschluss beim Studium, Übergang nach Kl. 4 durch verbindliche Empfehlungen, Sommerferienregelung)
Das bedeutet nicht, dass ich alles gut finde (Bachelor), aber ich möchte auch nicht das BY-System haben.
Herr Kraus kritisiert eine Menge und viele seiner Argumente sind gar nicht zutreffend,
z.B. "Abschaffung der Rechtschreibung zugunsten einer „phonetischen“ Schreibung: kein Mensch schafft die Rechtschreibung als solche ab, Lernwege und vor allem der Erstunterricht wandelt sich aber
"Reduzierung des Grundwortschatzes" - ich weiß nicht, was BY da reduziert, HH hat einen ähnlichen Grundwortschatz gearde neue eingesetzt, viele Bundesländer kommen auch ohne aus
Sicherlich ist einiges überdenkenwert,
sicherlich kann auch nicht alles so bleiben, wie BY es seit Jahrhunderten kennt,
wichtig wäre aber, dass ALLE LuL sich EINHEITLICH für den Fokus Bildung aussprechen,
in der nicht gespart wird, sondern allen SuS eine bestmögliche Entwicklung ermöglicht wird (DAS ist mit dem Grundsatz Gleichheit gemeint - und keine Gleichmacherei!).
Förderung und Herausforderung hat zu gleichem Maß Berechtigung, muss aber auch finanziert werden.
Unterstreichen kann ich, dass die Parteien gemeinsam einer Meinung sind und sich einigen.
In allen BL läuft die nahezu gleiche Bildungspolitik (die nun auch BY erreicht), das ist unabhängig von Landesregierungen: zweigliedriges Schulsystem heißt zwar überall anders, aber in nahezu allen BL gibt es neben dem Gymnasium nur noch eine weitere weiterführende Schulform,
Kinder werden erheblich früher eingeschult, ohne inhaltlich in den Plänen darauf zu reagieren,
Ziele werden in Kompetenzen umgetauft und geändert,
Inhalte werden nach unten geschoben, in der Hoffnung, dass Kinder jetzt mit 9 Jahren das gelernt haben und anwenden können, was sie sonst mit 12 sollten.
... G8, G9, Inklusion und vieles mehr... letztlich ist es landauf - landab der Kostenfaktor, der die Bildung regiert.
Freiheit, Gleichheit, Schlagworte... das braucht es nicht.
Sinnvoller wäre es, einen gemeinsamen Nenner zu finden, den ALLE LuL in allen Bundesländern von Grundschule bis Berufsschule unterstützen können (Erzieher sollten mit ins Boot) ...
Finden wir den? den gemeinsamen Nenner?!
Palim
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| anderer Film | | von: palim
erstellt: 02.08.2014 23:43:40 geändert: 02.08.2014 23:47:58 |
Den freien Elternwillen gibt es doch in Nds. nicht erst seit Wulff, schon zur Zeit der OS (ab 72) wurden zwar Empfehlungen ausgesprochen, die Wahl oblag aber den Familien.
Mit dieser Freiheit konnten meiner Meinung nach sehr lange sehr viele sehr gut umgehen.
Für Menschen aus Nds. ist es somit eher befremdlich, warum die Empfehlung - gar nach der 4. Klasse - verbindlich sein soll und an einen exakten Notendurchschnitt gebunden ist.
2004 wurde die OS aufgelöst, damit dem Rest der Republik angeglichen und die Laufbahn-Regelung von Klasse 6 in Klasse 4 verlagert.
Für mich ist auch nicht der springende Punkt, dass die CDU nichts dagegen setzt,
sondern dass es offenbar durch die Parteien hindurch einen Konsens gibt, wie sich die Bildungslandschaft verändern soll. Wie sonst konnte es dazu kommen, dass vieles in vielen Bundesländern in den letzten Jahren gleich ausgerichtet wurde, obwohl doch ganz unterschiedliche Parteien in der Landespolitik an der Spitze waren.
In Nds. setzte die CDU um, was in anderen BL die SPD oder Koalitionen festlegten.
Keiner will, dass die Schulpolitik nach jeder Landtagswahl und bei zwischendurch wechselnden Ministern immer komplett umgekrempelt wird, aber es ist doch auffällig, dass sich alle so einig sind.
Wenn also alle Parteien das Gleiche initiieren, wer gibt dann in Wirklichkeit die Richtung vor?
Palim |
| Schulkonsens | | von: missmarpel93
erstellt: 03.08.2014 07:27:25 |
Ähnliches gilt doch für NRW.
Den wenigsten scheint klar zu sein, dass sich die Schulsysteme der Länder sehr, sehr ähnlich sind. Der wesentliche Unterschied ist in der Definition des freien Elternwillens bei Wahl der Schulform der weiterführenden Schulen begründet. Mittlerweile haben sich fast alle BL darauf verständigt, dass die GS lediglich eine Empfehlung ausspricht, die letztendliche Endscheidung aber die Eltern mit der Anmeldung treffen.
Aus Gründen der demokratischen Entwicklung ist den meisten Politikern ersichtlich, dass es dauerhaft auf zwei Schulformen hinausläuft, um schulische Einrichtungen auch in ländlichen Bereichen vor Ort aufrecht erhalten zu können. Ob die Schulform neben dem Gymnasium Sekundar-, Mittel-, Stadtteil-, Ober-, Regional- oder "wie-auch-immer"-Schule heißt, ist letzlich zweitrangig. |
| ... | | von: ivy81
erstellt: 03.08.2014 09:29:37 |
@ missmarple: Ich meine den 2. Absatz
@ palim: „Finden wir den? den gemeinsamen Nenner?!“
Das ist eine gute Frage. Aber du hast es ja schon recht passen formuliert:
„…für den Fokus Bildung aussprechen, in der nicht gespart wird, sondern allen SuS eine bestmögliche Entwicklung ermöglicht wird…“
Leider wird genau das ja immer wieder fehlinterpretiert. Es muss also so formuliert sein, dass man es nicht anders auslegen kann und wieder auf „Gleichmacherei“ zurückkommt. Ich finde das schwierig.
@klexel: „Ich kann vielen Aussagen, besonders denen um das Kompetenzengeschwurbel, nur zustimmen. Dieser Begriff 'Kompetenz' läuft einem durch die Finger wie Tapetenkleister.“
Das Gefühl hatte ich bei den Fortbildungen zum neuen LP Plus auch ständig. Wo soll ich denn ansetzen und die Noten machen, die dann am Ende doch verlangt werden?
Was zum Thema früherer bzw. späterer Übergang geschrieben wurde: Da bin ich z.B. nicht ganz mit Herrn Kraus einer Meinung. Für MS und RS war es besser, den Übergang nach der 6. Zu machen, da viele SuS in der Zeit noch einen Entwicklungsschub machen und auch die späteren RS in der 5./6. In der gemeinsamen Klasse noch für mehr „Zug“ sorgen konnten. Davon haben meines Erachtens alle profitiert.
Was den freien Elternwillen betrifft: Wir hatten letzte Woche ein Gespräch über einen Schüler, der nicht mal die notwendigen Voraussetzungen für den M-Zug mitbringt, von seinen Eltern aber am Gymnasium zum Probeunterricht angemeldet wurde. Haben denn wirklich die Eltern die Kompetenz, die schulischen Möglichkeiten ihrer Kinder OBJEKTIV einzuschätzen?
Die Genderdiskussion gehört auf den ersten Blick wirklich nicht mit in das Thema, aber ich finde wie ohneschule auch, dass sie symptomatisch gesehen werden kann für vieles, das schief läuft, weil ein paar Übereifrige Gleichmacher nicht mehr wissen, wo sie halt machen müssen.
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