Zunächst mal halte ich die Bildungshoheit der Länder für "bildungspolitische Kleinstaaterei", für ein mit Zähnen und Klauen verteidigtes Relikt aus vordemokratischen Zeiten also. Weit hat sie uns gebracht (im Vergleich der Industrieländer nach hinten).
Es ist mir nie klar gewesen, daß der Mathematikunterricht in Großholzhausen bei Raubling einer anderen Logik folgen soll als der in Rothenburg an der Wümme.
Im Ernst: Wieso gibt es nicht schon längst einheitliche und bundesweit verbindliche Rahmenpläne für die Schule?
Meinetwegen kann da ja Lokalkolorit möglich bleiben wie zum Beispiel das im Ruhrgebiet erlaubte Wort "Knifte" für ein belegtes Brot, in Berlin für ein Brötchen "Schrippe", in Bayern hierfür "Semmel" und was dergleichen für das Heimatgefühl wichtige Identifikationsmerkmale sind.
Einheitliche Rahmenpläne bedeuten weder das Ende der Bildung, noch das der Schulbuchverlage noch das der Wahlfreiheit bei der Auswahl geeigneter Lehrwerke.
Und: Stell dir nur mal vor, es gäbe bundesweit in den Hauptfächern mindestens eine einheitliche verbindliche Klassenarbeit pro Schuljahr.
Schrecklich? Damit hätte man ein Indiz mehr für die Qualität der Lehrer/ der Ausbildungsgänge/ der Schulen/der Kultusministerien?
Schön!!! Voraussetzung für Verbesserung ist Klarheit über den Ist-Zustand. Und Voraussetzung für Klarheit ist die (volle) Wahrheit!
Und was den Soli anbelangt: Er ist zwischenzeitlich zur weiteren Steuer verkommen und hilft den Politikern nur, sich vor dem Sparen zu drücken. Sparen heißt nach landläufiger Meinung generell eben nicht: "Weniger mehr Schulden machen" sondern: "Weniger ausgeben als einnehmen" Ohne ihn wäre
a) die Steuerbelastung des Einzelnen um einiges geringer
b) der Leidens- bzw. Anpassungsdruck größer und wir würden nicht noch länger auf Kosten der nächsten Generationen leben.