|
Forum: "Verrückte Lehrersituationen für Brettspiel "
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Verrückte Lehrersituationen für Brettspiel | | von: domidgsk
erstellt: 12.10.2021 22:26:54 |
Liebe Lehrerwelt, die Corona-Lockdowns waren zermürbend. Ständig neue Bestimmungen, gestrichene Ferien (zumindest in Bayern), Häme über digitale Fertigkeiten von LehrerInnen und wochenlange Quarantäne (bei mir 4x). Das fühlte sich schon manchmal nach „Mensch-ärgere-dich nicht“ an. In einer kleinen Lehrergruppe entwickelte sich aus diesem Gefühl die Idee für ein Spielprojekt. Schließlich haben wir das echte Lehrerleben doch ordentlich vermisst. Entstanden ist in der langen Quarantäne- und Distanzunterrichtszeit: „Ab in die Ferien“ – wir wollen damit den Alltag des Lehrberufs in all seiner Schönheit, Vielfalt und Komplexität widerspiegeln, um mal zu zeigen was wir LehrerInnen so alles machen müssen/dürfen/können/sollen/wollen. (www.daslehrerspiel.de) Das Prinzip ist relativ simpel: Man zieht per Würfelzahl durch die Wochen und muss Ereignis- oder Wahlaufgaben bewältigen, die „typische“ Lehrersituationen simulieren. Damit kann man Punkte in den Kategorien: Pädagogik, Kollegialität, Energie und Geld sammeln. Zum Beispiel: „Man setzt sich als Neuling auf den Platz der etablierten Kollegin“ Dafür würde man zwei Kollegenpunkte verlieren. Oder die Ferien werden gestrichen. Das kostet natürlich Energie. Jetzt brauche ich die Hilfe der Menge: Welche Situationen, die typisch für den Lehrerberuf sind, sollten eurer Meinung unbedingt mit rein? Natürlich gibt es in den Foren schon zahlreiche kuriose Situationen, ich würde nur nicht gerne ohne Erlaubnis in anderen Threads klauen, sondern durch euren Post gerne die Einverständnis, eure Situation ggf. auch für das Spiel zu nutzen. Wir haben schon eine ordentliche Sammlung, aber vielleicht ist noch eine kreative, witzige Idee dabei, bevor wir das Spiel in einer kleinen Auflage mal drucken lassen wollen. Danke für Input P.S.: Für die Produktion läuft gerade auch ein Crowdfunding. Wir freuen uns über jeden Support. Dabei folgen wir absolut keiner Gewinnorientierung, sondern wollen nur die Unkosten decken. |
| Ich möchte | | von: janne60
erstellt: 13.10.2021 12:55:06 |
dir ja nicht deine Idee zerschießen, mir scheint jedoch, dass dieser post ausschließlich deinem Crowdfunding-Gedanken dienen soll. Außerdem gibt es auf deiner HP kein korrektes Impressum, bekommt man das Spiel nicht gezeigt, sondern nur Ideen davon erklärt und was sich mir überhaupt nicht erschließt: Wer soll das spielen? Wenn ich den Verlauf richtig verstanden habe, zieht man über ein Brett und liest vorgefertigte Karten ab. Man muss weder etwas tun, ist weder kreativ oder geistig gefordert, sondern zieht einfach nur Kraft der Karte vor und zurück. Das ist 4.Klässler-Niveau. |
| Ich möchte | | von: domidgsk
erstellt: 13.10.2021 13:26:36 geändert: 13.10.2021 13:27:03 |
dir für den Hinweis mit dem Impressum erstmal danken, das habe ich gleich ausgebessert. Zu deinen Anmerkungen: 1. Klar, natürlich freue ich mich, wenn das Crowdfunding publik wird. Aber wie geschrieben, wir wollen damit keinen Gewinn generieren, sondern Druckkosten decken. Der Auruf hier dient primär der Erweiterung unserer Ideensammlung. 2. Wer soll das Spielen: Sicherlich ist das Spielprinzip nichts für "Spielenerds", man wird nicht stundenlang damit beschäftigt sein. Es besteht auch nicht der Anspruch ein super komplexes Spiel zu liefern. (Mensch-ärgere-dich-nicht ist auch nicht komplex und macht Spaß). Auch ein einfaches Spiel kann schön sein ;) A: Es ist kein reines ich ziehe mit meinem Würfel um das Feld-Spiel und ziehe eine Karte. Ja, es stimmt das passiert auch und ist ein zentraler Teil des Spiels. (das tut es auch bei vielen anderen Spieleklassikern) Es gibt aber auch viele komplexere Bestandteile. Bei den Wahlkarten z.B.: muss der Spielenende überlegen, welche Entscheidung er trifft und sich damit in die Entscheidungswelt von Lehrkräften reindenken. Durch kluges Tauschen und Handeln mit den Mitspielenden können mehr Punkte oder in der Erweiterung Hefte erworben werden (ähnlich dem Straßenkaufen und tauschen bei Monopoly). Vor allem wenn mit allen Aufgaben gespielt wird, dann müssen unterschiedliche Aspekte beachtet werden und es wird schon etwas komplexer als das 4. Klassniveau, weil man sich genau überlegen muss, was man eintauscht und wie man taktiert. Auch sozial ist es durchaus spannend, wenn es darum geht wie man andere davon überzeugt, dass sie mit einem Tauschen oder nicht. Es erfordert daher auch etwas Überzeugungs- und Verhandlungsgeschick. B: Und ja, es ist ein Glücksspiel, weil der Würfel entscheidet. Auch das ist aber doch Teil unseres Berufes. Viele Dinge kommen unverhofft und deinen Alltag kannst du noch so gut planen, immer wieder mal kommt der Zufall ins Spiel ;) C: Und es sind eben die Situationen, die an den Arbeitsalltag erinnern und ein "Hach-das kenne ich auch" - Gefühl schaffen. Oder ein "Bei uns ist das noch viel schlimmer" oder ein "der Schüler X hat das auch" usw. usw. Kurzum: Das Spiel ist Anlass sich mit seinem Berufsalltag auseinanderzusetzen. Für Lehrer, die abends lieber abschalten wollen und Schule weit weg haben wollen, ist es sicherlich nichts. In meinem Bekanntenkreis gibt es aber viele Lehrkräfte, die auch im privaten Rahmen über die Arbeit sprechen. Hier kann man mit dem Spiel das ganze auch mal auf selbstironische, lustige und abwechslungsreiche Art tun. Und wenn es nur den Anlass gibt "Dampf abzulassen". Nichts anderes passiert doch hier in so einem Forum auch in manchen Threads. Nur dass man dann eben nicht vor dem PC sitzt, sondern in einer netten Runde mit ein paar Freunden oder KollegInnen. Hoffe, ich konnte meine Idee etwas verteidigen ;) Liebe Grüße |
| Na hömma | | von: janne60
erstellt: 13.10.2021 19:03:58 |
du brauchst keinesfalls deine Idee zu verteidigen So wie du das erklärst, klingt es ja auch recht nett, die HP vermittelt das nur nicht in dieser Ausführlichkeit, dort hatte ich es eben vermisst. Wie du unter C schreibst, ist es vermutlich ein netter Zeitvertreib unter Junglehrern, die noch Spaß daran haben, sich auch außerhalb der Schule mit Schule zu beschäftigen. Und man muss Spaß haben an dem Klischee-Denken, das hinter all diesen Sprüchen lauert wie "Lehrer haben morgens Recht und mittags frei", "Der Lehrer wird geboren, bekommt Ferien und stirbt", "es gibt 2 gute Gründe, Lehramt zu studieren: Juli und August" und dergleichen Ich bin 30 Jahre im Schuldienst und damit wohl nicht mehr deine Zielgruppe. Dennoch dir weiterhin viel Freude und gutes Gelingen bei deinem Unterfangen |
| @janne | | von: emiliach
erstellt: 13.10.2021 21:12:02 |
Jetzt bin ich irritiert. Du bist 30 Jahre im Schuldienst und sagst, dass Du wohl nicht zu dieser Zielgruppe gehörst. Wie darf man/ich das deuten?
Ich bin auch schon 38 Jahre im Beruf, davon gut und gerne seit 25 Jahren im Trainer-/Lehrberuf tätig und freue mich über JEDE Anregung, die Abwechslung und Innovation verspricht.
Da ich Deine Aussage, dass Du "30 Jahre im Schuldienst" bist, in diesem Kontext nicht so richtig einordnen kann, frage ich mal nach, ok?
Meinst Du, dass Du schon alles weißt und keine innovativen Ideen mehr benötigst?
Gefällt Dir der Ansatz nicht, der vom Threaderöffner gepostet wurde?
Oder hast Du generell keinen Bock mehr auf irgendwelche Mühen und Anstrengungen und sehnst Dich nach der wohlverdienten Pension?
Oder gibt es andere Gründe, weshalb Du den Verweis auf Deine langjährige Zugehörigkeit zum Schuldienst getätigt hast?
Ich will nichts unterstellen, daher frage ich nach.
Grüßle emi |
| . | | von: feul
erstellt: 13.10.2021 22:00:59 |
Zuerst mal: ich finde die Idee eines Spiels nicht schlecht, und jeder muss selbst entscheiden, ob das Spiel einem selbst Spaß macht oder nicht (für mich soll ein Spiel Spass machen, entspannen oder Wissen vermitteln..........gibt sicher noch mehr Gründe). @ emiliach: ich sehe den Zusammenhang nicht, inwiefern das Spiel für mich Anregung und Innovation sein könnte (hab aber auch noch zu wenig auf der Homepage entdeckt). Dem Anfangsthread entnehme ich, dass „wir damit den Alltag des Lehrberufs in all seiner Schönheit, Vielfalt und Komplexität widerspiegeln wollen, um mal zu zeigen was wir LehrerInnen so alles machen müssen/dürfen/können/sollen/wollen“. Ich denke, wenn man eine Zeitlang im Lehrberuf ist, weiß man, wie vielfältig unsere Aufgaben sind. Ich selbst spiele gerne, alles Mögliche, Karten-, Brett-, Gesellschaftsspiele und ich habe auch gerne für den Unterricht Spiele entwickelt, um Wissen spielerisch zu festigen. Und ich finde die Idee auch nicht schlecht. Allerdings würde ich mich ebenfalls nicht zur „Zielgruppe“ dieses Spiels zählen. Ich hab mal auf der Homepage gestöbert und bin auf diese Karte gestoßen „Befreundete Kollegen wollen am Wochenende einen Ausflug machen“. Dann kann ich zwischen zwei Varianten wählen und entscheide mich für oder gegen Kollegialität, für oder gegen Energiegewinn, etc. Das mag für jemanden, der nicht in diesem Beruf arbeitet oder auch für jüngere Lehrer eine interessante Spielidee sein, mal alles von verschiedenen Seiten zu betrachten, vielleicht auch Dinge zu sehen, an die man als Nicht-Lehrer gar nicht denkt. Ich selbst habe aber tagtäglich mit solchen und ähnlichen Entscheidungen zu tun und muss immer abwägen, was für mich, die Schüler, die Kollegen gut/vertretbar ist. Das ist mein Beruf, den ich seit Jahren sehr gerne ausübe. Ich möchte mich aber eher nicht auch noch in meiner Freizeit damit beschäftigen, noch dazu, wo solche Entscheidungen immer von der jeweiligen Situation abhängen und unterschiedlich ausfallen können. Insofern verstehe ich ein wenig (glaube ich), was janne meint. |
| Arbeit in der Freizeit | | von: domidgsk
erstellt: 14.10.2021 13:44:11 |
Du sprichst wichtige Punkte an: Ganz klar! Wer nach der Schule sich nicht auch wieder mit den gleichen Problemen auseinandersetzen will und einfach seine Ruhe haben mag vom Kosmos-Schule, der sollte die Finger von dem Spiel lassen. ;) Diensterfahrene KollegInnen werden auch wenig "Neues" durch das Spiel lernen, können sich aber trotzdem mit ihrem Alltag auf eine andere Art und Weise auseinandersetzen. Wir hatten in unseren Testrunden auch Lehrerinnen +50, die Spaß daran hatten. Und es gibt aber auch die Gruppen, die noch in ihrer Frezeit nicht loslassen können vom Kosmos Schule, das sind keineswegs "bessere" Lehrkräfte, aber jeder ist da doch verschieden. Und diese Gruppe hat hier die Möglichkeit, sich auch mal spielerisch damit auseinanderzusetzen. Und es gibt eben noch eine Gruppe, die durch das Spiel den Lehreralltag kennenlernen kann: Studierende, Refis, oder eben auch komplett Außenstehende. |
| Vielleicht bin ich zu doof | | von: klexel
erstellt: 14.10.2021 21:12:43 |
oder nach ca. 38 Jahren Lehrerinnendasein inzwischen zu lange aus dem Job raus. Aber ich versteh noch immer nicht, wer die Zielgruppe des Spiels sein soll.
Wärend meiner Arbeitszeit hab ich mich mit vielem beschäftigt, habe mich auch gerne zum Kaffee, Essen und auch mal zum Spielen mit KollegInnen getroffen. Aber ich glaube, wir wären im Traum nicht auf die Idee gekommen, ausgerechnet dann noch dieses Spiel zu spielen.
OK, nun treffen sich andere Freunde auf einen Spieleabend: Ein KFZ-Mechaniker, eine Floristin, eine Hausfrau, eine Anwältin und ein Versicherungskaufmann. Ich bin sicher, diese Leute könnten viele Situationen, die für uns selbstverständlich sind, gar nicht nachvollziehen, oder sie würden den Witz an der Situation nicht erkennen, oder sie könnten die (vielleicht auch rechtliche) Tragweite einer Entscheidung gar nicht absehen. Ich fürchte, das würde ein ziemlich kurzer Spieleabend. Ich selber hätte wahrscheinlich auch wenig Spaß an einem KFZ-Mechaniker-Spiel.
Da bleiben wirklich nur die Lehramt-Studies und Refs, die mal reinschnuppern möchten ins zukünftige Lehrerleben. Ist der Markt für solch ein Spiel wirklich groß genug? Lohnt sich die Mühe?
Gibt es eigentlich das Ärztespiel? Das Rechtsanwaltsspiel?, das Malerspiel? das Elektrikerspiel? Verstehst du, worauf ich hinaus will? Ich kenne kein einziges Spiel, das in seiner Zielgruppe und dadurch auch durch sein Vorwissen, seine Fachbegriffe etc. so speziell und so eng gefasst ist.
Ich will dir deine Idee nicht schlecht machen, möchte nur verstehen, wer wohl dieses Spiel außer ein paar Refis in Zukunft kaufen wird. Überzeug mich, bitte.
|
| @klexel: Der Markt ist klein | | von: domidgsk
erstellt: 14.10.2021 22:19:11 |
Dein Einwand ist absolut gerechtfertigt. Das Spiel ist ein absoluts Nischenprodukt, dessen sind wir uns bewusst. Wir planen ja auch nicht 100.000 Stck. davon auf den Markt zu werfen, sondern wollen eine Kleinauflage produzieren. Und ich verstehe völlig, wenn Gruppen sagen: "Puh, in meiner Freizeit mag ich jetzt nicht auch noch Schule spielen." Wir sagen da auch: Für euch ist das Spiel wahrscheinlich nix. Es gibt aber auch Gruppen (und in meinem Bekanntenkreis sind das einige), die sich auch in der Freizeit auf unterschiedlichste Art und Weise mit ihrem Job auseinandersetzen. Und selbst für erfahrene Kollegien kann es ein netter Gag sein, sei es nur auf der Weihnachtsfeier oder als Trinkspiel beim Kollegenabschied. ;) Und nein, ich kenne kein KfZ-Mechaniker-Spiel, nur dieses eigenartige Arzt Ding, bei dem die Knochen biepen, wenn man sie falsch rausholt. :D ABER: Schalte den TV ein, da gibt es auch die Arzt- Lehrer, und sonst was Serien. Sicherlich haben tausende LehrerInnen Fuck you Goethe angeschaut. Oder nimm die ganzen Lehrerbücher, Hans Klaffl mit seinem Kabarett-Programm, Chill mal Fr. Freitag. Das haben sicherlich auch tausende LehrerInnen gelesen und mal darüber gelacht, weil es ihnen im Alltag genauso erging, wie im Film/Buch geschildert. Warum dann nicht auch mal einen Spieleabend zum Thema Lehramt? Und wie gesagt, ich verstehe völlig wenn Leute sagen: Meins ist es nicht. Alleine der Rundumblick in meinem Bekanntenkreis (LehrerInnen von 1-25 Dienstjahren) zeigt aber, dass auch einige die Idee witzig finden und wenn es auch nur mal darum geht, den Freunden zu zeigen: "Schaut her, was ich den ganzen Tag mache". Frag gerne mal rum, wie KollegInnen auf die Idee reagieren und lass es uns wissen. Würde mich auch interessieren, denn vielleicht ist einfach unser Bekanntenkreis eine derartig schräge Bubble, das alles zu spät ist. :D Und selbst wenn sich primär Studys und Refys angesprochen fühlen, das ist doch auch schon eine ziemlich große Gruppe. Die hocken auch noch in den Kneipen und machen Spieleabende, da passt es doch dann super rein. Ich hätte es als Student damals gespielt, wenn es das Spiel schon gegeben hätte. :) LG |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|