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Forum: "Schwierige Eltern"
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| Schwierige Eltern | | von: gaensebluemchen
erstellt: 21.11.2005 17:46:50 |
Hallo,
mir geht es zurzeit leider gar nicht gut. An meiner neuen Schule scheint es leider unter einigen Eltern so üblich zu sein, bei Beschwerden sofort an die Schulleitung heranzutreten und sich mit so untergeordneten Personen wie mir gar nicht erst abzugeben.
Besonders nett ist in diesem Zusammenhang, dass auch die Sprößlinge ebendieser Eltern offenbar nicht den Mut haben, zu mir zu kommen und zuerst mit mir ihre Probleme zu besprechen. Stattdessen gehen sie heim zu ihren Eltern, erzählen dort die haarsträubendsten Dinge und ich darf mir dann einige Tage später anhören, dass Elternteil X sich mal wieder beschwert hat. Beschwert sie sich "nur" bei der Klassenleiterin, kann ich schon von Glück reden.
Wer hat so etwas schon erlebt? Was kann man da tun?
Ich fühle mich jedenfalls mittlerweile nicht mehr imstande, dem bestroffenen Kind objektiv gegenüberzutreten, da ich wirklich den Eindruck habe, dass er nur darauf lauert, dass etwas passiert, was man mir vorwerfen kann (es handelt sich hierbei um so harmlose Dinge wie Lärm in der Klasse oder Inhalte, die er nicht kapiert).
Ich habe dem Schüler noch nie etwas getan. Das persönliche Gespräch mit mir scheint er zu vermeiden - insgesamt wirkt er relativ muffelig.
Was könnt ihr mir raten?
LG,
Gänseblümchen |
| An das alte Spiel "Stille Post" | | von: bernstein
erstellt: 28.11.2005 14:16:36 |
erinnert mich Elternverhalten manchmal. Der Sprössling kommt nach Hause und erzählt, dass während des Reliunterrichts ein anderer Junge ihm das Mäppchen auf den boden warf und anschließend drauf trat, sodass sein Füller zerbrach. Die Frage, ob denn die Lehrerin dabei gewesen sei, beantwortete er mit nein. Daraus konstruierte die Mutter in einem Telefonat mit der lehrerin , diese sei ja selten da, meistens zum Kopieren etc. während des Unterrichts. Meine Kollegin wurde in die Defensive durch diese ungeheuerliche Behauptung getrieben. Nachdem sie sich gefasst hatte, erzählte sie der Mutter, dass sie sehr wohl diesen Fall mitbekommen habe. Er habe sich jedoch in der fünf-Minuten-Pause in dem Klassenraum, lso VOR ihrem unterricht ereignet.
Ein positives Beispiel für das "Brüllen" von Eltern - an der richtigen Stelle und im richtigen Maße - weiß ich auch zu berichten: An meiner vorigen Schule machte sich der Elternrat stark für die Einstellung einer zusätzlichen Lehrkraft im Fach Sport. ( es fiel damals reihenweise Sek-I-Unterricht in Sport aus) Sie ließen bei der Bez.Reg. nicht locker - mit Telefonaten, Briefen Unterschriftsaktionen - bis diese es müde war und endlich die vom Elternrat vorgeschlagene person einstellte. |
| Solche Vorfälle | | von: silberfleck
erstellt: 28.12.2005 11:58:23 |
gibt es sicherlich an jeder Schule. Ich denke da ist zu allererst die Schulleitung und das Kollegium gefragt, denn sie müssen erst einmal verbindlich klären, wie bei solchen Fällen vorgegangen wird.
Natürlich wünsche ich mir als Lehrerin manchmal mehr Einfluss auf Elternverhalten, aber ob das immer richtig wäre?
Ansonsten kann ich aus der Sicht einer Mutter auch sagen, dass es manchmal hilfreich ist eine andere Ebene einzuschalten.
In der GS zeit meiner Kinder habe ich einmal verhindert, dass Eltern die ADD eingeschalten wollten und war dann lange Zeit für einige Lehrer der Schule die "Böse", da ihnen meine Rolle in dem Konflikt absichtlich falsch geschildert wurde.
Ein anderes Mal habe ich die Einschaltung der ADD forciert.
Ich habe Lehrer erlebt, die sich um ihre Schüler "einen Dreck" kümmern, und Eltern wie "kleine Arschlöcher" behandeln.
Weil ich nicht weiß, welche Erfahrungen die Eltern meiner Schüler gemacht haben, versuche ich mit ihnen uns Gespräch zu kommen und alle Gelegenheiten zu nutzen, bei denen sie mich kennenlernen können. Desweiteren versuche ich damit zu leben, dass es immer wieder Menschen gibt, die mich aus welchen Gründen auch immer nicht leiden mögen. |
| vielleicht ein tip | | von: veneziaa
erstellt: 28.12.2005 17:11:25 |
bin erst seit kurzem bei 4teachers und finde gerade dieses thema. habe alle beiträge mit interesse gelesen.
zunächst mal verstehe ich dein missbefinden. es kann ja wohl nicht angehen, dass eltern bestimmte "dienstwege" nicht einhalten - zeigt doch deren eigene Un-Kultur. ist doch verständlich, dass kinder von solchen eltern so handeln..oder?
dazu muss ich dir mitteilen, wie ich das handhabe. vorweg: ich bin mitglied der schulleitung einer sehr großen schule und als solche verantwortlich für einen bereich mit ca. 400 kindern. es erreichen mich desöfteren elternanrufe mit beschwerden bzw. anschwärzungen von kollegen. ich mache mir ne notiz, suche möglichst umgehend das gespräch mit dem entsprechenden kollegen und höre mir seine version des vorfalls an. wir vereinbaren einen termin zu einem persönlichen gespräch zwischen eltern, kollegen und mir, den ich den eltern anbiete (und nur diesen einen termin!), um den vorfall zu klären. den entsprechenden schüler setze ich derweil vor die tür, um ihn zum gegebenen zeitpunkt, wenn nötig, zwischen die parteien zu stellen - jetzt muss er farbe bekennen. glaub mir, eltern waren schon öfters kleinlaut ..
zur zeit habe ich leider den vorwurf eines piesakens (wie schreibt man das bloß?) durch eine kollegin in arbeit - und sie hat wirklich die kinder mit stiften in den arm gestochen (Zeugenaussagen). hier wird es problematisch.
einerseits muss ich mich als direkte vorgesetzte vor meine leute stellen, andererseits möchte ich aber auch solche verfehlungen nicht akzeptieren - falsche solidarität!
ich rate dir, zu deinem schulleiter zu gehen und ihm genau wie du es hier beschrieben hast den vorfall und deine ängste zu schildern. du kannst auch gerne nochmal mittels einer privaten nachricht auf mich zukommen und mir ggf. deine email-adresse mitteilen. da kann ich genaueres mitteilen, was ich hier in einem öffentlichen forum nicht möchte..
lg veneziaa |
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