Hallo zusammen,
ich hatte heute meine Lehrprobe. Ich bin Pastoralassistent in der kath. Kirche und wir müssen in unserer Ausbildung, die Lehrerlaubnis für Kath. Religion (Primar und Sek I) erhalten, obwohl wir fast nie mehr unterrichten.
Jedenfalls war heute die Probe, welche als Fachgespräch (Simulation) stattgefunden hat. Ich war ein Jahr an einer Grundschule tätig und habe dort 4 Stunden Religion in der Woche unterrichtet. Ich hab es schon im Studium gemerkt: Religionspädagogik ist nichts für mich. Mit Grundschülern war es noch schlimmer, ich habe mich echt schwer getan mit Stundenentwurf etc. Die SuS haben bei mir zwar gut mitgemacht und auch meine Mentorin meinte, dass die SuS was mitgenommen haben und sogar besser mit gemacht haben als bei ihr, aber ich weiß nicht... Es waren auch nicht die Kinder, sonder diese ganzen Regeln und das Herunterbrechen des Stoffes. Meine Stunden waren meistens etwas zu überfrachtet.
Bei meiner Lehrprobe ging es dann um Bibel in der 2. Klasse. Ziel war es, dass die SuS begründet Stellung dazunehmen, warum es so viele Bibelausgaben gibt (Kinderbibel, Erwachsenenbibel, Bibelfilm...). Deshalb hatte ich die Idee, dass die SuS sich die Bibel an einem Tisch anschauen und dann verschiedenen Personen zuordnen: "Bibel für Kindergartenkinder", "Bibel für Grundschulkinder", "Bibel für Erwachsene", "Bibel für Sammler". Danach sollten sie das gemeinsam an der Tafel zu ordnen und in einer Partnerarbeit noch mal verschriftlichen in kurzen Sätzen. Anschließend sollten die SuS ihre Ergebnisse präsentieren.
Die Prüfungskommission (Seminarleiterin + Beisitzer) fanden es dann komisch, warum ich SuS der 2. Klasse auch Bibeln für Erwachsene präsentieren würde. Ich begründete das mit dem Lebensweltbezug, weil die SuS diese auch in ihrer Umwelt vielleicht sehen. Dann rechnete der mir vor, dass ich viel zu wenig Bibeln gehabt hätte, obwohl ich in der Ausarbeitung angegeben hatte, wie viele ich benutze und das jedes Kind min. eine Bibel gehabt hätte.
Ich hatte in der Reflexion selber Schwachpunkte benannt und wie ich diese besser machen könnte. Auch, dass ich es wahrscheinlich lieber entzerrt hätte.
Dann musste ich raus, kam wieder rein und es kam der Theorieteil, der mir sehr leicht fiel.
Die Notenbegründung war dann: gerade so 4,0 praktische Prüfung und 1,3 Theorie. Und dann kamen die mir noch so an, dass sie meinte: "Wir haben uns nicht leicht getan. Eigentlich hätte wir schon fast gesagt, dass es nicht bestanden ist. Sie haben das selbst gemerkt, sie hatten keine Argumente." Und das obwohl ich alles didaktisch begründet hatte und sogar noch die Rückfragen, beantwortet habe. Die Seminarleiterin hat während der Begründungen auch immer genickt und so getan als ob sie es auch so sieht. Der Typ danehmen hat geähnt. Dann wurde es noch bemängelt, dass die PowerPoint-Folien im Anhang nicht komplett drauf gewesen wären, aber man konnte alles lesen! Genauso, dass Folien schwarz-weiß seien... Man konnte alles darauf lesen.
Ganz ehrlich: Im Studium waren die Prüfungen Pippifax dagegen. So hat sich kein Prof. bei mir angestellt und das waren manche schon Spinner.