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Forum: "Wochenplan"
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| Wochenplan | | von: neala
erstellt: 26.10.2008 12:31:48 geändert: 26.10.2008 12:35:41 |
Hallo liebe 4tea'ler,
ich bin gerade auf der Suche nach einer Methode, mit der meine 5er möglichst selbstständig ein Thema erarbeiten und üben können. Dabei bin ich immer wieder über den Wochenplan gestolpert. Einiges hab ich im Internet und auch hier bereits gelesen, trotzdem habe ich noch einige Schwierigkeiten, mir unter Wochenplanarbeit etwas Konkretes vorzustellen. Leider ist mir weder im Studium noch am Seminar der Wochenplan begegnet, und daher wende ich mich heute einfach mal an euch...
Also, nach allem, was ich gelesen habe, klingt die Wochenplanarbeit für mich wie eine Lerntheke, die sich über eine Woche hinzieht. Ergänzt durch einen Arbeitsplan, auf dem die kids abhaken, was sie erledigt haben. Verstehe ich das so ungefähr richtig?
Eignet sich diese Form nur zum Üben/Festigen, oder kann man damit auch Inhalte erarbeiten lassen?
Die Arbeitsblätter sollten Selbstkontrolle ermöglichen, werden aber auch zusätzlich vom Lehrer kontrolliert? Werden sie üblicherweise auch benotet?
Wie sieht es aus mit Hausaufgaben? Werden einige Arbeitsblätter konkret als Hausaufgabe gekennzeichnet, oder nimmt sich jeder Schüler ein beliebiges Blatt mit? Werden die Hausaufgaben auch auf dem Wochenplan vermerkt (logischerweise ja schon)?
Kann ich eines der Arbeitsblätter als Pflicht markieren, das alle kids vor dem Beginn der eigentlichen Wochenarbeit erledigen müssen, oder widerspricht das dem Gedanken der selbstgewählten Arbeit im eigenen Lerntempo?
Fragen über Fragen...
Ich denke, am liebsten wäre mir, wenn mir vielleicht jemand an einem konkreten Beispiel schildern könnte, wie eine solche Arbeit abläuft...
Mit gaaaaanz großem, herzlichen Dank,
Neala
Edit: Ich sehe gerade, dass ich wohl das falsche Unterforum erwischt habe... *sorry* |
| Unter "Wochenplan" | | von: ysnp
erstellt: 26.10.2008 13:30:45 geändert: 26.10.2008 13:51:51 |
verstehe ich, dass die Schüler im gleichen Zeitraum an verschiedenen Fächern arbeiten sollen.
Da müsstest du an der Realschule mit deinen Kollegen verschiedene Aufgaben aus verschiedenen Fächern zusammenstellen.
Allerdings wird wohl der Begriff auch anders verstanden.
Das sieht man, wenn man hier bei 4 tea einmal unter Materialien den Begriff "Wochenplan" eingibt.
Für ein einzelnes Fach ist wohl eher ein Stationenbetrieb, eine Lerntheke oder eine Werkstatt geeignet. Allerdings sind diese Methoden auch selbst in der Fachliteratur nicht deutlich voneinander abgegrenzt.
Zu den Pflichtanteilen:
Ob du eine Methode des offenen Unterrichts mit Pflicht- und Wahlaufgaben belegst und einen bestimmten Zeitrahmen vorgibst, das liegt in deinem eigenen Ermessen. Das handhabt jeder anders nach eigenem Geschmack, nach Situation der Klasse oder anderen didaktischen Erwägungen, wobei die Ziele, was du mit dieser Arbeitsform erreichen willst, einen wichtigen Aspekt darstellen.
Probiere es einfach aus, so wie du dir das vorstellst. Die Schwierigkeit ist nur, aus den vielen Varianten die passende zu finden.
Zu viele individuelle Aufgaben würde ich beim ersten Versuch noch nicht einbauen, sondern erst einmal einfach anfangen und schauen, wie es läuft. Klassen, die offene Arbeitsformen nicht gewöhnt sind, suchen sich da eigene, nicht erwünschte Freiräume.
Prinzipiell musst du dir überlegen, was die Schüler machen sollen, die schnell fertig sind (hier bieten sich die Wahlaufgaben an) und was mit denen passiert, die ewig nicht fertig werden (den Rest könnte man dann als Hausaufgabe geben).
Die oben genannten Methoden eignen sich sowohl zum Erarbeiten eines Themas als auch zur Festigung des Lernstoffes (Stationenbetrieb eher zum Festigen). |
| @neala | | von: bea22
erstellt: 26.10.2008 14:13:53 |
Hallo Neala,
du kannst natürlich auch so genannte Pflichtaufgaben einbauen. Die kannst du dann z.B. mit einem dickeren Rand hervorheben.
Es gibt immer Aufgaben, die will man als L. sehen, dann kopiere ich immer ein Bild von mir rein- oder stelle eine Brille in das Kästchen.
Wichtig ist, dass du am Anfang nicht zu viel auf einmal machst - damit auch du den Überblick behältst. Wenn du möchtest, dass die Schüler den Wochenplan genau nach Ablauf oder Nummerierung erledigen, dann eignet sich auch eine Beobachtung deinerseits, indem du an der Tafel die einzelnen nummerierten Aufgaben als Kärtchen anhängst und die Schüler mit einem Magnet (entweder hat jeder einen eigenen oder du beschreibst sie mit Namen) anzeigen, wie weit sie sind.
Wochenplan eignet sich auch mal gut, um ein Thema zu erarbeiten, aber dann musst du das Material mit dem die Schüler arbeiten ganz genau auswählen.
Zu den exemplarischen Wochenplänen im Web und hier: da sind immer wieder ganz gute Ideen/ Wochenpläne dabei. Aber schneller geht es, wenn du weißt was du willst und es selbst erstellst. Dann läuft es nämlich in der Klasse viel besser.
Meinen Ersten habe ich damals auch abgekupfert (dauerte ziemlich lang, weil mir hier das gefiel und da etwas anderes), die Arbeit war bei mir sinnlos, da ich meine Kinder völlig vergaß (die konnten mit dem Wochenplan nicht so gut arbeiten). Danach erstellte ich jeden selbst und es hatte so auch mehr Charakter und lief viel besser.
Ich habe es in einer dritten Klasse gemacht und habe jetzt eine erste Klasse. Da werde ich es vor Weihnachten zum ersten Mal ausprobieren.
Willst du einen fachlich begrenzten Wochenplan einsetzen oder fächerübergreifend? Geht beides, das letztere ist schwieriger, wenn du dich mit L. absprechen musst.
Lg
Bea |
| ;-) | | von: neala
erstellt: 26.10.2008 16:32:48 |
Erstmal vielen Dank für die netten und ausführlichen Antworten!
So langsam nimmt das Ganze in meinem Kopf Formen an.
Nur die beschrifteten Magnete verwirren mich ein wenig. Ich hab schon verstanden, wie das funktioniert. Aber ist es nicht gerade der Sinn eines WP, dass jedes Kind in seinem Tempo und nach seinem "Geschmack" (die Reihenfolge betreffend sowie vers. Wahlaufgaben) arbeiten kann? Würden solche Magnete die kids nicht zu einer Art "Wettrennen" animieren? (Ich hatte das mal bei einer Lerntheke in NWA: am Schluss haben die kids nur noch geschlampt, um möglichst schnell fertig zu werden)
Ok, ein WP sollte also idealerweise mehrere Fächer einbinden. Dazu gleich die nächste Frage: Mal angenommen, die kids haben einen WP mit Deutsch, Englisch und Mathe.
Dann sind sie doch auch sicher frei in ihrer Entscheidung, wann sie welches Fach machen, oder?
Dann kann's also auch sein, dass sie bei der Englisch-Kollegin in der Englisch-Stunde Deutsch-Aufgaben bearbeiten? (Also nicht, dass mich das stören würde, ich versuche nur, zu einer möglichst guten Umsetzung zu kommen )
Heißt aber dann auch, da die Klasse jeden Tag eine Deutsch-, eine Englisch- und eine Mathestunde haben, dass sie 3 Stunden täglich am Wochenplan arbeiten?
Ist das nicht zuviel?
Sollte man dafür vielleicht eine eigene Stunde einrichten? (Ich hab gelesen, dass das an vielen GS üblich ist - ich bin allerdings an der RS)
Wobei ich ehrlich zugeben muss, ursprünglich nur an mein eigenes Fach gedacht zu haben. Ich hab jeden Tag eine Stunde Deutsch in der Klasse und dachte mir, dass sich das eigentlich gut eignen würde.
Vielleicht ist es auch gar keine so schlechte Idee, das erstmal "im Kleinen" - also nur in Deutsch - auszuprobieren, und den Wochenplan dann nach und nach auch auf andere Fächer auszudehnen?
Mit herzlichem Dank,
Neala
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| Keine Verwirrung stiften!!!! | | von: clausine
erstellt: 28.10.2008 15:44:34 |
Also, ich kann dir aus meiner jahrelangen Wochenplan-Arbeit nur raten: langsam anfangen und den Überblick behalten. Ich gebe meinen Schülern montags (das ist aber nicht immer sinnvoll, den Montag zu wählen) einen Arbeitsplan für die ganze Woche, dazu direkt die Arbeitsblätter / Aufträge, die zu erledigen sind. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass auf eigentümliche Art immer mal wieder Arbeitsmaterialien verschwinden, so dass (immer die selben!) Kinder dann etwas nicht mehr abbekommen. Auf einem Tisch steht eine blaue Kiste, da können die Schüler mir ihre Ergebnisse hinein packen, oder ich finde Zeit, während die Schüler arbeiten, schon mal zu korrigieren / kontrollieren. Jede Arbeit wird sowohl im Arbeitsplan der Kinder als auch in meiner Liste abgehakt. Für Kinder, die schnell fertig werden, gibt es entweder Freiarbeits-Materialien oder zusätzliche Aufgaben. Man kann sich überlegen, ob Schüler, die ihren WP nicht fertig bekommen, ihn zu Hause zu Ende arbeiten müssen. Ich bin davon abgekommen, weil ich dann montags immer hinter den Sachen hergelaufen bin. Wer den WP also über´s Wochenende gemacht hat, packt auch ihn in meine blaue Kiste und ich kann alles in Ruhe nachgucken.
So, das war jetzt mal ganz konkret. Ach so: die Schüler haben auch für ihren WP eine extra Mappe und eine Hängemappe, in der sie ihre fertigen, d.h. kontrollierten Ergebnissen aufbewahren können.
Clausine |
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