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Forum: "Riesenklassen, "eingleisige" Themen - wie methodisch aufbereiten?"
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| Riesenklassen, "eingleisige" Themen - wie methodisch aufbereiten? | | von: frank11nr
erstellt: 25.08.2012 17:48:10 geändert: 25.08.2012 17:50:49 |
Hallo zusammen,
ich stehe gerade vor einer methodisch/didaktischen Herausforderung und erhoffe mir den ein oder anderen Tipp eines "alten Hasen".
Die Ausgangssituation:
- Klasse mit 32 Leuten
- Fachbildung Messtechnik/Regelungstechnik, 3. Lehrjahr. Die Themen lassen definitiv keine allzu große Kreativität zu, es gibt viele "es ist halt so"-Themen.
- In den Saal passen wir gerade mal so rein, es ist kein Platz für "Tischerücken" oder ähnliches.
Nun stehe ich vor folgendem Problem:
Da schlichtweg kein Platz für Stationenarbeit oder Ähnliches ist, und wir kein Labor haben, in dem auch nur annähernd genügend Versuchseinrichtungen für Schülerversuche vorhanden sind, mache ich ausgerechnet in dieser Klasse fast nur lehrerzentrierten Frontalunterricht, unterbrochen von einigen Arbeitsaufträgen, die die Schüler alleine oder in Zweiergruppen bearbeiten. Meistens beschränkt sich das auf Rechnen. Eigentlich sollte ich genau da, wo es für die einzelnen Schüler sehr einfach ist, in der Masse unterzutauchen, mehr Leute "ins Boot holen". Ich krieg's aber einfach nicht hin.
Binnendifferenzierung ist bei einer solchen Menge an Schülern und dank der räumlichen Einschränkung auch kaum möglich, eine Einzelbetreuung undenkbar.
Das ganze Konzept ist sowohl für mich als auch für einen Teil der Schüler anstrengend und sehr unbefriedigend. Die richtig Guten sind ständig unterfordert, die Schwächeren überfordert, und die "mittleren", für die ich den Unterricht zwangsläufig auslege, beginnen sich naturgemäß nach 10 Minuten L-S-Gespräch auch zu langweilen (ohne bösen Willen, das kommt ganz automatisch).
Eine Klassenteilung ist nicht möglich, ein Raumwechsel, damit man wenigstens mal öfter Lehrerversuche zeigen könnte, um von der ständigen Theorie wegzukommen, ebenfalls.
Meine Frage: Wie geht Ihr mit solchen Situationen um? Habt Ihr ein paar Praxistipps für den - zum ersten mal - ratlosen Junglehrer?
Gruß,
Frank
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| Vielleicht | | von: caldeirao
erstellt: 27.08.2012 11:41:37 |
Du solltest die Umstände hinnehmen wie sie sind und Kompromisse machen, die dir gut tun. Wenn man so schlechte Bedingungen konstruiert, dann liegt das nicht in Deiner Verantwortung.
Z.B. Gib Aufgaben in die Arbeitsgrüppchen, die harmonieren. Bewerte neben der Leistung auch das Lernverhalten (relative Arbeitsruhe, der Umgang miteinander, Arbeitseinstellung usw.) Suche Dir Parameter, die dir in deinem Klassenzimmer wichtig sind. Erklären kannst Du das immer, dass wir ja die Handlungskompetenz bewerten sollen und nicht ausschließlich die Sachkompetenz.
Durch verschiedene Arbeitsblätter mit verschiedenen Niveaustufen (N) kannst Du Differenzierung reinbringen. Es ist klar, dass man auf N1 keine 1 bekommen kann und bei N(hoch) darf man sich für eine 1 auch kleine Fehlerchen erlauben. Falls Du nicht immer einsammeln und bewerten willst, was ja bei 32 eine Strafe ist, kann Du mit andersfarbigen Blättern die Lösungen mit reingeben (dann erkennst Du, wer die Lösungen gerade hat und hast da eine Kontrolle).
Verstanden habe ich noch nicht, warum Du keine Lehrerexperimente zeigen kannst.
Stationsbetrieb kannst Du auch in diesen Grüppchen organisieren. Da können auch 4 Mann um einen Tisch sitzen und ein eigenes Experiment machen. Wenn Du 6 Gruppen hast stellst Du 8 Experimente bzw. Stationen zur Verfügung. So müssten ja immer 2 frei sein, was man auch steuern kann. 8 Stationen heißt jetzt nicht 8 verschiedene, siondern z.B. 2X4 oder wie auch immer.
Ich hoffe, dass ist jetzt eine kleine Anregung und Du kannst damit etwas anfangen.
Also dann viel Erfolg |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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