Schade, ich hatte eigentlich gehofft, dass alitsche noch mal ein paar erläuternde Hinweise gibt (bitte mach das doch noch, damit wir die Hintergründe besser verstehen können!!). Ich meine, wenn ich ehrlich bin, habe ich mich auch schon über Schüler geärgert, die ständig dazwischenquatschen (komischerweise immer die gleichen, und immer Jungs) und so gar kein Interesse für die Aufgaben zeigten, die ich vorbereitet hatte. Und natürlich habe ich dann im Stillen gedacht: "Junge, jetzt halt endlich den Rand und mach gefälligst mit!" Aber wenn ich ehrlich bin, sind solche Schülerreaktionen möglicherweise auch Hinweis darauf, dass sie der Unterricht einfach nicht anspricht. Da muss man dann als Lehrer schauen, dass man mal ein bisschen "Abwechslung in die Bude" bringt, damit die unterschiedlichen Lerntypen und Interessen berücksichtigt werden.
Andererseits könnte ich auch nachvollziehen, wenn alitsche trotz guten Unterrichts bei seinen Kids kaum etwas erreicht, und dementsprechen frustriert ist. Vielleicht kommen die Schüler aus sogenannten "Problemfamilien" und sind von zu Hause nicht gewöhnt, dass sie auch mal ihren Allerwertesten bewegen müssen und nicht gleich alles in den selbigen geschoben kriegen(Stichwort "Frustrationstoleranz"). Vielleicht konnten sie von zu Hause nie ihre Selbstwirksamkeit erfahren (so nach dem Motto: Egal was ich mache - Konsequenzen hat das nie), und blicken daher gar nicht, dass ihr schusseliges Verhalten einfach den Unterricht blockiert. All dies wäre ja theoretisch möglich, und ich möchte nicht leugnen, dass der Unterricht unter solchen Bedingungen echt hart sein kann. Und wenn man dann die Klasse noch nicht so lange hat oder mit einer Pädagogik, die beim Kind ansetzt, relativ allein im Kollegium steht, auch dann denke ich, dass man einen ungeheuer schweren Job zu erledigen hat. Und ich stimme alitsche in sofern zu, als man von den Kindern auch ruhig mal fordern sollte und Konsequenzen aufzeigt und eben nicht alles nur ein großer Spaß ist (obwohl ich sehr fürs Lachen bin!!). Allerdings sollten das "sinnvolle" Forderungen und Konsequenzen sein, die im direkten Zusammenhang mit der "Disziplinlosigkeit" stehen (was ich bei den Gedichten z.b. nicht wirklich sehe). Außerdem müssen sich meiner Ansicht nach beide Parteien (also Schüler u n d Lehrer) aufeinander zu bewegen und Verständnis für die Situation des anderen zeigen - wobei der Lehrer im Zweifelsfall mehr Weitblick aufbringen kann / muss!!