An einer Universität in den USA (ich weiß nicht mehr, welche das war), wurde eine Dozentin entlassen, die in ihrem Seminar ein Bild des Propheten gezeigt hat. Eine Muslima fühlte sich dadurch beleidigt - und die Uni knickte ein.
Ein weiteres Beispiel zu den Beiträgen u.a, von Klexel: Ein Gedicht von Eugen Gomringer sollte aufgrund eines Beschlusses des Akademischen Senats von der Fassade der Berliner Alice-Salomon-Hochschule entfernt werden.
Das Gedicht, das eine Debatte ausgelöst hat, heißt „ciudad (Stadt)“. Übersetzt lautet es
„Alleen/Alleen und Blumen/Blumen/Blumen und Frauen/Alleen/Alleen und Frauen/Alleen und Blumen und Frauen und/ein Bewunderer“.
Studenten der Hochschule sehen hier sexistische Inhalte. Tut mir leid, aber bei so etwas steige ich aus.
Oder das Gemälde "Hylas und die Nymphen", das eine Szene aus der griechischen Mythologie zeigt, in der nackte Nymphen Hylas in den Teich und damit den Tod locken. Die Kuratorin der Manchester Art Gallery, in der es hängt, wollte ein Zeichen setzen und entfernte das Gemälde von Waterhouse von einem Tag auf den anderen aus der Ausstellung. Hintergrund war die Me too-Debatte.
Politische Korrektheit ist wichtig, aber sie entwickelt teilweise absurde Züge - und leider üben zuviele (in vorauseilendem Gehorsam) Selbstzensur. Sachliche Diskussionen sind vor diesem Hintergrund kaum noch möglich.
LG
Hesse