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Forum: "Baby beschäftigen"
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| Baby beschäftigen | | von: janika80
erstellt: 07.02.2012 10:11:18 |
Hallo ihr Lieben,
da ich keine Lust (und Zeit...) habe, mich in einem "Muttiforum" anzumelden, frage ich einfach mal hier. Bestimmt haben ganz viele von Euch auch Kinder, kennen (hoffentlich) sogar mein Problem und haben Tipps für mich.
Also, ich bin derzeit in Elternzeit zu Hause. Mein Sohn ist sechs Monate alt und süß und toll. Aber natürlich ist es auch anstrengend mit ihm. So kann er sich z.B. quasi gar nicht allein beschäftigen. Wenn mir andere Eltern erzählen, dass ihr Kind auch mal eine halbe Stunde auf der Krabbeldecke liegt und spielt / erzählt / einfach nur guckt, könnte ich neidisch werden. Das geht mit meinem Sohnemann nicht (alle zwei, drei Tage klappt es mal für 10 Minuten, aber bei weitem nicht täglich). Am liebsten möchte er den ganzen Tag bespaßt werden, und wenn ich dann mal aufstehe, um irgendwas anderes zu tun (ein Glas Wasser holen, Staub wischen im selben Raum oder einfach nur um zum Klo zu gehen) fängt das Gejammere an. Und ich habe mir vorgenommen, ihn als hilfloses Baby nie einfach so schreien zu lassen, das fänd ich fies. Also setze ich mich wieder zu ihm und das Spiel beginnt von vorn. Falls dazu jemand einen Tipp für mich hat, wie ich ihn dazu bringen kann, auch mal kurz allein zu spielen, immer gern her damit!
Meine Frage ist aber eigentlich eine andere: so langsam weiß ich nicht mehr, was ich mit ihm noch machen soll. Wir schieben jeden Tag einmal eine grooooße Runde aus. Drei Mal die Woche haben wir Termine (Babyschwimmen, DELFI und so). Heute z.B. steht aber nichts an. Wir haben schon diverse Bücher angeschaut, Fingerspiele und Lieder gesungen, mit der Rassel und dem Spieltrapez gespielt. Ich merke, dass ich mich langsam langweile - udn was mir eben aufgefallen ist: er sich auch! Kann ich gerade gut nachvollziehen... Aber was kann man denn mit so einem kleinen Wurm, der weder sitzen noch krabbeln kann, noch machen? Bin über Ideen sehr dankbar, die Tage gehen zu Hause doch sehr langsam rum! Auch wenn es natürlich schön ist, ihn ganz intensiv beim Großwerden begleiten zu dürfen!
Danke fürs Lesen und Eure Antworten!
Jani |
| Willkommen im Mama-sein-Alltag | | von: xanna71
erstellt: 07.02.2012 10:33:09 |
Ich kann dein Problem nachvollziehen, da ich selber zwei Kinder habe, die aber zun Glück aus dem Alter rausgewachsen sind. Zu deiner Beruhigung: Dein Baby verhält sich, wie die meisten anderen Babys auch. Und je älter es wird, umso mehr Zeit wird es sich auch mit sich selber beschäftigen - aber lang werden diese Abschnitte erstmal nicht werden. Vor allem nicht, wenn es sich daran gewöhnt, dass Mama immer Fulltime Bespaßung macht. Im Moment kannst du an der Situation wohl nichts generell ändern, aber tu dir selber einen Gefallen und sitzt nicht die ganze Zeit daneben. Lass es auch mal ein paar Minuten schreien, das gehört dazu und hat nichts mit Vernachlässigung zu tun. Lass es so viel wie möglich am normalen Leben teilhaben (z. B. Laufstall in der Küche, Tragetuch, damit du auch zu Wachzeiten des Kindes Aufräumen oder anderes im Haushalt erledigt bekommst,...).
Es gibt ja auch Meinungen, dass Babys schreien, weil zu viel los ist, andere weinen sich in den Schlaf, usw.
Wenn dir langweilig wird, dann treff dich so viel es geht mit anderen Müttern, aber denke dran, ein Kaffeetrinken mit anderen Müttern kann auch bedeuten, dass die ganze Zeit wer schreit.
Das dem Baby langweilig ist so wie dir, das halte ich allerdings für eine Fehlinterpretation.
Halte durch, bald kommt der Frühling, das wärmere Wetter wird viele neue Möglichkeiten bieten, zumal dein Baby ja auch immer mehr von der Umwelt wahrnehmen wird.
Und bevor dich die ganze Situation so richtig annervt, nimm dir regelmäßig Auszeiten (Baby alleine bei Papa, Verwandten, Babysitter..)... das geht stundenweise auch schon bei so Kleinen
Aber du musst dich damit abfinden, dass du als Mama nicht mehr über deine Zeit und deine Aktivitäten freiverfügen kannst - und das wird sich auch auf Jahre nicht ändern. Du kennst nur lernen, dir nach und nach größere Freiräume zu schaffen.
Alex |
| Viel Glück | | von: beccikm
erstellt: 07.02.2012 10:40:41 geändert: 07.02.2012 10:44:07 |
Hallo, Jani,
ich war auch so ein Heul-Kandidat. Nachdem die 3-Monats-Choliken bei mir abgeklungen waren, hatte ich schnell raus, dass Weinen zum gewünschten Effekt führt, sprich meine Mutter kam gleich angelaufen.
Mein Tipp daher: Wenn du ausschließen kannst, dass dein Kind nicht aus gesundheitlichen oder psychischen (etwa Angst) Gründen weint, dann würde ich es ein kleines Weilchen weinen lassen, ehe du gleich hineilst. Wie lange, hängt da ganz von dir ab.
Dein Kind wird bald merken, dass du sofort da bist, wenn es grundlegende Hilfe benötigt, und dass du dir etwas Zeit lässt, wenn es (womöglich) aus Langeweile schreit. So oder so dürfte sich der Kleine aber nicht verlassen fühlen - denn du bist schließlich für dein Kind da.
Ich drücke dir fest die Daumen. |
| In der Ruhe liegt die Kraft...... | | von: karma23
erstellt: 07.02.2012 13:02:13 |
Hallo Janika,
eigentlich war ich ja auf der Suche nach nem Unterrichtsentwurf und dann bin ich auf deinen Beitrag gestoßen.
Also mein Sohn ist gerade sieben Monate geworden. Er hat sich bis vor ein paar Wochen noch ähnlich verhalten wie dein Sonnenschein. Da ich aber im noch im Studium bin und nebenher auch noch den Haushalt machen muss ging es mir ähnlich.
Ich habe es ähnlich gemacht wie im letzten Beitrag beschrieben. Ich habe ihn einfach mal eine Zeit motzen lassen und bin erst dann wieder hin. Die Zeitabstände hab ich dann immer verlängert. Das Selbe habe ich übrigens auch beim Schlafen gemacht. Sowohl mittags als auch abends. Mittlerweile schläft er ohne Probleme alleine ein und kann sich im Schnitt 20-30 Minuten alleine Beschäftigen. Es braucht alles seine Zeit. Leon (mein Sohn) hat irgendwann dann gemerkt dass ich, auch wenn er mich nicht sieht, anwesend bin. Und vor allem weiß er dass ich da bin sobald er mich wirklich dringend braucht. Man kann ja recht schnell bei seinem Kind unterscheiden, ob er weint, weil er sich weh getan hat oder schmerzen hat, oder ob er einfach nur motzt weil er auf den Arm will (auch das darf er und ich nehme ihn trotzdem dann hoch, aber prinzipiell bin ich schon konsequent.) Manchmal, wenn er in seinem Zimmer ist und ich in der Küche was machen muss, dann singe ich ihm was vor und dann weiß er auch dass ich da bin, oder ich rede von Zimmer zu Zimmer mit ihm. Das klingt vielleicht alles sehr komisch, aber es hilft. Wenn es halt gar nicht geht dass setz ich ihn halt zu mir in die Küche.
Mach dich auf keinen Fall verrückt, mit der Zeit wird es auf jeden Fall besser. Du musst ihn nur daran gewöhnen. Auch wenn das jetzt etwas radikal klingt - er muss verstehen, auch wenn wir ihn über alles Lieben und er durchaus der Mittelpunkt unseres Lebens ist, es trotzdem nicht alles nach seiner kleinen Nase geht und er nicht uns erziehen sollte, sondern anders herum
Wenn ich jetzt nochmal so drüber lese, klingt das echt, als würde mein Sohn zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Aber dem ist nicht so. Wichtig ist ja auch nicht immer wieviel Zeit man mit ihnen verbringt, sondern was man in dieser Zeit mit ihnen macht.
Alles Liebe
Darinka
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| also | | von: janne60
erstellt: 07.02.2012 13:28:46 |
1. hast du es sowieso bald geschafft: Wenn er krabbeln und laufen kann, brauchst du dir über DIESE Frage keine Gedanken mehr zu machen
2. gib um Himmels Willen deinem Kind Zeit, die Welt zu begreifen!
Es ist weit gefehlt, zu glauben, ein Kind, das ein Mobile betrachtet, würde nichts tun. Du gibst ihm Dinge zur Beschäftigung, dann gib ihm auch Zeit, sich damit zu beschäftigen. Du kannst es natürlich auch dazu erziehen, dass alle 2 Minuten was Neues passiert, dann wird sich dieses Verhalten später grausam rächen.
Es gibt hervorragende Literatur zum Thema Entwicklungspsychologie des Kindes. Sich ein bisschen einzulesen lohnt sich: Für das Kind auf jeden Fall und auch für sich selbst (um mit dem Rabenmutter-Gefühl fertig zu werden, das gern an völlig unbegründeten Stellen aufkeimt)
Janne grüßthabe übrigens selbst 3 Kinder (13, 22 und 23), die mit dieser Erziehungseinstellung ganz schön gut geraten sind |
| Genau. | | von: petty1412
erstellt: 07.02.2012 15:50:56 |
Ich kann mich da meinen Vorrednerinnen nur anschließen.
Dein Sohn muss lernen, alleine zu bleiben ohne sich einsam zu fühlen.
Bei meinen beiden (knapp 4 und 5 1/2 Jahre) hat das gut geklappt, indem der Laufstall im Wohnzimmer stand, so dass ich auch bei der Hausarbeit ständig daran vorbeigekommen bin. Dann wurde kurz "Kontakt aufgenommen" und miteinander geredet und dann durfte ich meine Arbeit weiter machen. Im Laufstall lag immer altersgerechtes Spielzeug, dass man "Begreifen" oder auch in den Mund nehmen oder sich ansehen konnte. Aber nicht zu viel, das überfordert, lieber tagesweise wechseln.
Wenn ich in der Küche war, haben wir über die Zimmergrenze hinweg miteinander geredet.
Wenn ich dann Zeit zum Spielen hatte, kamen die beiden aus dem Laufstall raus. So wussten sie... wenn ich im Laufstall bin, muss Mami was tun, aber sie ist in der Nähe. Dann haben sie sich auch mit sich selbst beschäftigt und Langeweile kam nicht auf.
Das haben wir von Anfang an so gehalten und das hat prima funktioniert.
Wenn du es jetzt so (oder ähnlich) einführen möchtest, brauchst du natürlich Geduld und es wird sicher nicht ohne meckern und weinen gehen, aber das schafft ihr schon alle beide. Ich denke, es wird für euch beide eine befriedigendere Sache sein, wenn ihr es schafft.
Überlege dir mal, was passieren könnte, wenn er größer wird und keine Eigenständigkeit gelernt hat, weil du ja immer da warst...
Ich habe solche Kinder im Kindergarten gesehen. Die hängen dann stundenlang am Rockzipfel ihrer Mütter, die dann nicht gehen dürfen...
Oder wenn sie dann doch gehen, machen die so ein Theater, dass die Mütter sie wieder abholen müssen. Bei einem Jungen war es so schlimm, dass er erst ein Jahr später wieder in den KiGa gehen durfte... was die Situation danach auch nicht viel einfacher machte. Und ich glaube nicht, dass du das möchtest.
Ich möchte dir wahrlich keine Angst machen, aber dir doch mal zeigen, welche Folgen es haben kann, wenn man als Mutter 24 Stunden am Tag "in Sichtweite" ist.
LG und viel Geduld
petty
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