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Forum: "Alleinerziehend und Schule - Wo bleibe ich!?"
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| Alleinerziehend und Schule - Wo bleibe ich!? | | von: traeumerin
erstellt: 29.09.2005 21:25:31 |
Hallo,
seit 5 Jahren lebe ich mit zwei Kindern (14 und 7)alleine. Anfang letzten Jahres bin ich wieder in meinen Lehrberuf eingestiegen, nach langer "Baby"-Pause und jetzt scheint mir alles über den Kopf zu wachsen, nein, das ist fast schon ein richtiger Urwald!
Morgens die Schule, nachmittags die Kids, und meine 14-Jährige ist nicht ohne, und abends sitze ich am Schreibtisch.
Wie macht ihr das, ich fühl mich jetzt schon, und das Schuljahr ist ja noch jung, so ausgelaugt!!
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| auch | | von: arwinia
erstellt: 29.09.2005 23:55:11 |
ich habe meine tochter viele jahre allein großgezogen, kann also gut nachfühlen, wie es euch geht, ich kann euch keine ratschläge geben, aber ich hab mich wohlgefühlt mit dem gedanken, einen beruf auszuüben, der mir gefällt, damit auch materielle sicherheit zu haben und ich habe mich bemüht in all den jahren für meine tochter und mich eine ruhezone daheim zu schaffen und bin später mit ihr viel gereist........jetzt, da sie als student nur noch ab und zu nach hause kommt,stelle ich fest, dass mich meine arbeit mehr auffrisst als früher,denn die anforderungen sind eindeutig uns gegenüber gestiegen und mir geht es wie euch, einen tag vor den ferien in nrw ausgepowert, die wohnung ein chaos........gott sei dank einen mann an der seite, der dafür vollstes vertsändnis hat.........es wird also nicht besser, nur eure kinder werden groß, genießt die zeit einfach |
| Eure lieben Antworten... | | von: traeumerin
erstellt: 30.09.2005 09:55:56 |
... haben mich schon ein bisschen beruhigt.
Ishaa,
ja, meine Gesundheit werde ich jetzt einfach mehr in den Vordergrund stellen müssen, komme gerade vom Arzt, der mich nächste Woche zum Spezialisten überwiesen hat, sicherheitshalber, aber wahrscheinlich ist Stress der Auslöser.
Aber die Schuldgefühle gegenüber meinen Schülern, habe gerade eine 5. Hauptschulklasse übernommen, werde ich doch nicht so schnell los.
Anne,
das beruhigt mich ja, meine "Babypause" war nicht ganz so lange, wie deine, "nur" 17 Jahre, bin also nicht alleine ein Exot.
Meine beiden großen Jungs/Männer (20 und 18) leben bei ihrem Vater. Der Kontakt der vier Kinder untereinander ist ganz prima und baut mich immer wieder auf, aber leider vermissen meine beiden Kleineren ihren Vater sehr, der sich herzlich wenig um sie kümmert.
Ich weiß, dass ich mit den ganzen Problemen nicht alleine bin, aber es ist tröstlich, andere Erfahrungen zu lesen und den Zuspruch zu fühlen, DANKE. |
| Auch ich | | von: cath1
erstellt: 30.09.2005 14:27:58 |
bin seit 7 Jahren mit meiner Tochter (8) allein. Kommen ganz gut zurecht. Habe mir meinen Tag so eingeteilt, dass ich am Vormittag arbeite, am Nachmittag für meine Tochter da bin und am Abend, wenn sie dann im Bett liegt, geht es an die Vorbereitung des nächsten Schultages. Oft bleibt manches liegen, aber die Abende am Wochenende sind ja auch noch da - hier gehe ich alles etwas erholter an. Glücklich kann ich mich schätzen, dass die Oma gleich im Haus wohnt, so dass mein Kind bei Versammlung, Elternabend o.ä. immer problemlos betreut werden konnte. Oder ich fand eine Freundin - Mutti, die es ermöglichte, dass meine Tochter dort am Nachmittag zum Spielen gehen konnte.
Mit 8 Jahren kann ich sie nun aber auch schon mal am Nachmittag für 1-2 Stunden allein lassen.
Das persönliche Leben bleibt aber immer noch weit hinten an. Trotzdem möchte ich keinen Tag, auch wenn noch so vollgepackt und stressig, missen. Weder mit meinem Kind, noch mit den Schulkindern.
Kopf hoch, auch du schaffst es und findest immer mal wieder Ruhepunkte, aus denen du Kraft schöpfen kannst.
VG Cath |
| Alleinerziehende Referendarin | | von: fightferkelchen
erstellt: 03.02.2007 19:48:25 |
Hallo liebe Mitmütter,
Habe nach Magisterstudium und 15-jähriger Selbständigkeit vor 1,5 Jahren als Referendarin für das höhere Lehramt an berufl. Schulen angefangen. Bin nun seit 4 Jahren alleinerziehend, meine Kids sind jetzt 10 und 13 und (prä)pubertieren was das Zeug hält. Bin gerade mitten im Lehrprobenzeitraum und manchmal ganz schön erledigt. Sehne mich oft nach mehr Zeit zum Ausspannen und praktischer Hilfe von außen, beides ist leider ne Seltenheit. Die Oma um die Ecke, die Nachbarin, die tagsüber zuhause ist oder der Vater, der die Kids am Wochenende betreut, sie sind alle nicht existent.
Ich halte mich für sehr belastbar, gut organisiert und habe ein perfektes Zeitmanagement, trotzdem kostet mich die Ausbildung, die Kinder und der Haushalt viel Kraft.
Wünsche allen Frauen, die in einer ähnlichen Situation sind Energie, Geduld und ein Umfeld mit Herz und Hirn. Verständnislose Kollegen sind das Erste auf das ich gerne verzichten würde.
Liebe Grüße
Fightferkelchen
KEEP ON FIGHTING
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| Leider lernt man das, | | von: n8wandler
erstellt: 03.02.2007 21:27:25 |
was man in dieser Zeit am meisten braucht, erst langsam in dieser Situation: GELASSENHEIT, aber es kommt die Zeit, wo man sich auf die wichtigen Dinge konzentriert. Achte auf Dich und suche etwas für Dich, was dir wichtig ist. Ein Hobby, eine wirkliche Auszeit. Ich hab sie im Reisen gefunden, allein, ohne schlechtes Gewissen, denn die Kinder brauchen gesunde Mütter. Wenn jemand ein schlechtes Gewissen haben sollte, sind es Väter die sich nicht kümmern, andere, die helfen könnten, aber wegschaun. Die Schuldgefühle werden wohl solange dich verfolgen, so lange du versuchen mußt Arbeit für 40h in 24h unterzubringen. Höre niht auf sie, denn sie rauben dir nur weitere Energie. Jetzt sind die meinen fast erwachsen und sie sind toll. Wenn du sie bekommst, nimm Hilfe an. Ich wünsche Dir viel Kraft, aber vor allem auch viel Freude, denn in ihr steckt Energie |
| Zu Nachtwandler und an die Alleinerziehenden: | | von: heidehansi
erstellt: 04.02.2007 13:10:48 |
Nachtwandler schreibt: "Wenn jemand ein schlechtes Gewissen haben sollte, sind es ... andere, die helfen könnten, aber wegschaun. ... Wenn du sie bekommst, nimm Hilfe an."
Das ist richtig.
Denkt aber bitte auch daran, dass die "anderen" oft auch nicht wissen, dass (und wie) sie helfen sollten.
Wie oft ist es mir schon passiert, dass ich Hilfe angeboten hab (auch in anderen Situationen) und dann zurückgewiesen wurde, einfach weils nicht passte. Je öfter das passiert, umso weniger mag man von sich aus was sagen.
Denkt also bitte auch dran, dass ihr euere Umwelt durchaus auch um Hilfe bitten könnt!
Manchmal muss ich Nein sagen, aber oft bin ich auch froh, wenn ich helfen kann, vor allem dann, wenn die Hilfe gegenseitig ist. |
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