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Forum: "Bossing"
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| Bossing | | von: vonbootzuboot
erstellt: 02.12.2007 20:01:12 |
Wer hat Erfahrungen mit BOSSING ? Mir sind ungeheuerliche Sachen passiert - es ist nicht zu fassen ! Nach 28 glücklichen Schuljahren werde ich nun auf einmal systematisch schikaniert. Innerhalb von 6 Monaten schickte die SL - OHNE Gespräch mit mir > eine Missbilligung wegen angeblich nicht befolgter DienstANWEISUNG und 2 Ermahnungen ans Schulamt . Ich hatte mal eine kritische Bemerkung gemacht , dass jetzt so viele Leute aus anderen Berufssparten als Lehrer eingesetzt werden . Da ging der Terror los - völlig unberechenbar . Ich bin krank von all den syystematischen Schikanen geworden : Schlafstörungen, Bluthochdruck, Starke Rückenschmerzen, Ängste --- es ist unbeschreiblich . Hat denn eine SL nicht auch die Fürsorgepflicht für ihre Truppe ? Es ging im April los : seitdem scheinen sich die Stüme nicht mehr zu legen. Viele KollegInnen rufen an, besuchen mich oder schreiben mir und erklären, dass sie Angst haben : wenn sie sich solidarisch mit mir erklärten, bestünde das Risiko, dass es ihnen bald genauso ginge . Sehr seltsam auch : zunächst bemühte sich diese Chefin um den Aufbau einer betont "kumpelhaften" Beziehung - Duzerei usw. Dass das alles soooo exterm umschlagen würde, hat sich kein Mensch bei uns gedacht . Ich kann an NICHTS anderes denken , war immer gesund und glücklich gewesen in meinem Beruf ....... |
| Auf gar keinen Fall zögern!!!! | | von: janneke
erstellt: 06.12.2007 16:25:58 |
Deine Beschreibung kommt mir wahnsinnig bekannt vor! Auch bei uns gab es eine Schulleiterin, die ursprünglich aus dem Kollegium kam und dann "an die Spitze" gewechselt ist. Sogar mit massiver Unterstützung aus dem Kollegium. So duzte sie sich auch mit vielen. Doch auch neu hinzukommende Kollegen (so wie ich) wurden nach einiger Zeit mit dem du "beglückt". Ihr Verhalten uns gegenüber wurde schleichend immer schlimmer - und äußerte sich in den ersten zwei, drei Jahren (!) auch nur einzelnen Kolleginnen gegenüber, die sehr kritisch waren oder ihr aus welchen Gründen auch immer nicht in den Kram passten. Mit der ersten Kollegin, die dann letztlich ihr Heil in der Versetzung suchte, hatte sie vorher lange zusammengearbeitet.
Doch nicht nur bei einzelnen, auch dem gesamten Kollegium gegenüber wurde der Ton schärfer, im gleichen Zug ließ ihre Kritikfähigkeit nach. Manipulation einzelner, Aufhetzen gegen andere, Meinungsbildung im Untergrund, Drohung mit Dienstaufsichtsbeschwerden wegen Nichtigkeiten, das war alles an der Tagesordnung.
Wir haben immer alle schön den Kopf eingezogen und unterschiedlich leise gelitten. Erst nach etlicher Zeit haben sich die Kollegen zusammengetan und angefangen, miteinander zu reden und gemeinsam Wege zu suchen.
Die neue Solidarität empfand die SL natürlich als Affront. Es schaukelte sich alles immer weiter hoch, gemeinsame Gespräche und sogar Supervision belasteten mehr, als dass sie voranbrachten. Ergebnis: Sie brach komplett zusammen und wurde in die Psychatrie eingewiesen.
Dort stellte sich heraus, dass sie schon seit Jahren unter Depressionen und auch anderen psychischen Krankheitsbildern leidet.
Heute, über zwei Jahre später, ist sie in Vorruhestand und es geht ihr - zum Glück - wieder gut. Aber ohne Medikamente und Therapien wird sie nicht mehr leben können.
Warum ich das alles so weitläufig beschreibe? Lass nicht zu, dass du in dieses Leiden verfällst. Lasst als Kollegium nicht zu, dass ihr alle nur noch mit einzogenem Kopf auftretet, wenn die SL anwesend ist. Erspart euch unseren qualvollen Weg! Holt euch bitte gleich den Schulbezirkspersonalrat (oder wer sonst zuständig ist) von AUßEN mit dazu. Wichtig, es muss jemand Externes sein!
Gespräche nur noch mit Zeugen und niemals kurzfristig akzeptieren. Muss man lernen, muss aber sein. Wenn die SL sagt "Das können wir doch aber jetzt kurz klären, wir haben doch grad beide Zeit", dann müssen eure Alarmglocken schon läuten! Alles, was euch schützt, ist Solidartät und Unterstüzung von außen. Deinen Kollegen muss klar sein, dass einer von ihnen der nächste ist, auf den sie es abzielt, sobald sie mit dir durch ist. Und mach dir keine großen Hoffnungen, dass sie von allein aufhört!
Setzt euch mit den Kollegen, die noch einen Arsch in der Hose haben, privat zusammen und klärt für euch erstmal die Lage. Was stört euch, was wollt ihr, was könnt ihr tun, um das zu erreichen?
Ich wünsch dir ganz viel langen Atem, Geduld und Kraft auf deinem Weg.
Möge er kürzer sein als der an unserer Schule! |
| "Wichtig, es muss jemand Externes sein! " | | von: cyrano
erstellt: 07.12.2007 00:33:27 geändert: 07.12.2007 00:37:25 |
jannecke hat recht, und auch silberfleck, in allen Punkten.
Bei Bossing hilft nur entschlossene Gegenwehr. Ich bin leider seinerzeit, aus ähnlichem Anlaß, eingeknickt, und meine Gegenwehr kam zu spät.
Sowas kann zur Frührente führen, die im übrigen nicht jedem gut bekommt.
Was hilft? Erkundung der Rechtsmittel. Von denen gibt es reichlich. Danach schläft man etwas besser.
Ansonsten: Fäuste hoch! Wir lassen uns nicht degradieren! Und bitte keine Angst vor der allgegenwärtigen Behörde! Wir Lehrer sind Vorbilder, an der Front (sorry) des Bildungsgeschehens, keine allbeliebigen Feiglinge, die bei jeder Gelegenheit gleich einknicken, oder? Wozu gibt's Rechtsanwälte? (Mehr in privater Korrespondenz).
PS.: Bitte nicht Personalrat oder Lehrerrat! Schlimmer geht's nicht. Rechtsanwälte nennen so etwas "Feindinformation". Dann schon lieber GEW. |
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