eine Erklärung:
Früher gab es die Bezeichnung Realgymnasium im Gegensatz zum Humanistischen Gymnasium
Im RG gab es z.B. die neueren Sprachen, mehr den Gegenwartsbezug
im HG gab es Griechisch, Latein etc, also die humanistische Bildung
Oder hier:Von Realität, Praxisbezogenheit.
Realschule (Realgymnasium, Oberrealschule, Realschule im engeren Sinne, höhere Bürgerschule), höhere Lehranstalt (Mittelschule), vom Gymnasium oder Progymnasium unterschieden durch den Lehrplan, insofern die Realanstalten nicht griechische und römische Sprache und Literatur, sondern die unmittelbar für das geistige Leben der Gegenwart maßgebenden Schulwissenschaften (Mathematik, Naturwissenschaft, lebende Sprachen) in den Vordergrund stellen. Die R. ist jüngere Schwester des schon dem Mittelalter entstammenden und wesentlich durch die Humanisten des 16. Jahrh. ausgebildeten Gymnasiums. Der lateinischen Buchgelehrsamkeit der Humanisten gegenüber forderten seit Ende des 16. Jahrh. Männer wie Rabelais, Ramus, Montaigne, Bacon, Ratichius, Comenius, Schuppius, Locke, Leibniz u. a. beim Unterricht der Jugend eine sorgfältigere Berücksichtigung der wirklichen gegenwärtigen Welt (Realien; daher Realisten im Gegensatz zu Verbalisten oder Humanisten). Dass Mathematik und Naturforschung eben begannen, die von den Alten erreichte Stufe kräftig zu überschreiten, gab den Realisten Nachdruck.
[Lexikon: Realschule. Meyers Großes Konversations-Lexikon (1905), S. 162155 (vgl. Meyer Bd. 16, S. 649 ff.)]