|
Forum: "Wunderheilungen!??"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Wunderheilungen!?? | | von: liko
erstellt: 20.08.2008 16:05:46 |
Ja, es gibt sie tatsächlich, und zwar immer wieder in der 4. Klasse GS!
Kinder, die quasi seit ihrer Geburt "auffällig" waren, deren Schülerbögen nach 4 GS-Jahren bereits so dick sind, dass sie nur noch mit Lochverstärkern im Ordner halten, Schüler, die bis in die 4. Klasse hinein sowohl in den Leistungen als auch im sozialen Bereich riesengroße/unüberwindbare Probleme hatten, werden nach der 4. Klasse als "geheilt" entlassen!
Ich bin davon überzeugt, dass die meisten GS-Kollegen ihre Arbeit sehr gewissenhaft und verantwortungsbewusst erledigen, aber ich ärgere mich grad wirklich ganz schrecklich über die paar anderen, die ganz einfach den Aufwand u/o die Probleme, die mit einer Überprüfung und Überweisung an eine andere Schulart verbunden sind, scheuen ... streng getreu dem Motto: ...Und nach mir die Sintflut!
So, das musste jetzt einfach raus!!! |
| . | | von: palim
erstellt: 20.08.2008 21:46:49 |
Unabhängig von Meldungen und dem üblichen Verfahren hätte ich einfach gerne eine einzige Förderstunde regulär in der Grundschule.
Oder vielleicht auch die Möglichkeit, durch zusätzliche LehrerInnen oder wenigstens andere pädagogisch versierte Menschen im Schulkollegium die Möglichkeit, mit einzelnen Schülern anders zu üben und sie zu fördern.
Stattdessen muss man in der Zeitung lesen, guter Unterricht hänge nicht an der Quantität, sondern an der Qualität der Unterrichtsstunden.
Hier ist es so, dass alles über die klasseninterne Förderung und Forderung laufen muss. Ich finde, dass gerade die LehrerInnen, die genau hinschauen und Förderbedarf feststellen, sich selbst bestrafen. KollegInnen, die wegsehen, haben ein erheblich einfacheres Leben - keine Mehrarbeit durch zusätzliche Aufgaben und Materialien, keine Förderpläne, keine Gutachten.
Da gucken manche eben lieber weg, so ärgerlich es auch ist - und so bitter für die Kinder.
Palim |
| Nun ja, | | von: ishaa
erstellt: 21.08.2008 00:18:26 |
man kommt sich ja auch manchmal ganz schön blöd vor,wenn man die ganze Prozedur auf sich nimmt und sich nichts als massiven Ärger einhandelt und für die betroffenen Kinder nichts erreicht.
Beispiel: Kind wiederholt 6. Klasse HS. Kollegin und ich haben relativ schnell den Verdacht, dass nicht wie vorher wohl angenommen, Kind nicht lernt, weil es massiv stört und verweigert, sondern dass der Fall eher umgekehrt gelagert ist: Kind verweigert und stört, weil es nicht lernen kann.
Kommissarischer Schulrat macht Hoffnung auf GU an der Schule, also ganzes Verfahren einleiten, Gutachten schreiben, Auseinandersetzungen mit Eltern. Antrag lief Richtung Förderbereich sozial und emotional, Testergebnisse zeigen starke Lernbehinderung, IQ ganz unten. Schulratwechsel, nix mehr mit GU, wir empfehlen Förderschule, testende Förderschullehrer ebenfalls. Eltern machen Aufstand im Schulamt, Kind darf auf andere HS (weil wir ja fies zu ihm waren.) Ein Jahr später gleiches Prozedere an der zweiten HS, gleiches Ergebnis der Tests, Eltern wieder Aufstand im Schulamt, Kind bekommt Zusicherung, an HS bleiben zu dürfen. Irgendeine Art von Schulabschluss wird so nicht möglich sein.
Zwei Teilkollegien von HS und zwei FörderschulkollegInnen machen sich immens viel Gedanken und Arbeit, alle kommen zum gleichen Ergebnis und alles ist für die Katz.
Zumindest in NRW ist es so, dass die Schulräte ganz klare Vorgaben haben, die Zahl der Förderschüler um so und soviel Prozent zu senken und das machen sie auf die ein oder andere Art und Weise.
Manchmal fragen wir uns schon, wofür es sich noch lohnt, unsere Zeit und Energie einzusetzen. Im beschriebenen Fall haben wir nichts anderes erreicht, als großen Frust und beim Kind die Einstellung, dass alle Lehrer sowieso bescheuert sind und Mama und Papa da nur mal kräftig auf den Putz hauen müssen. Mit "lieber-Weggucken" hat das nichts zu tun.
|
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|