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Forum: "Selbstverwaltete Schule- eine gute Sache ?"
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| Selbstverwaltete Schule- eine gute Sache ? | | von: vonbootzuboot
erstellt: 10.03.2011 20:17:58 |
An meiner EX-Schule herrscht inzwischen das Chaos , und das kommt alles durch die Personalpolitik der Schulleiterin, die heutzutage einstellen kann, wen sie will. Um Qualität geht es da nicht mehr. Verschiedene sehr qualifizierte, engagierte und erfahrerne Leute hat diese Frau weggeekelt, krank gemacht, ihnen ihre Aufgabenbereiche entzogen ( weil es kritische Leute waren ), und bei den Neu-Einstellungen gibt es jetzt haufenweise NICHT-Lehrer! Da ist eine Goldschmiedin, die einen miserablen Kunstunterricht macht, eine Stewardess darf Klassenlehrerin sein und unterrichtet Deutsch und Englisch , der Sohn der Schulleiterin( selber noch Student) ist jetzt Fachleier für PoWi usw usw. usw. Fast ein knappes Viertel des Unterrichts wird inzwischen von Leuten bestritten, die keine Lehrerausbildung haben. Die tanzen natürlich alle nach der Pfeife der Chefin ,der sie diesen Job zu verdanken haben.
Das sind die Nachteile einer selbstverwalteten Schule. |
| Qualitätsverlust überall! | | von: landwutz
erstellt: 13.03.2011 08:59:23 |
Hier in Niedersachsen wurden die Vollen Halbtagsgrundschulen ( = 25 Stunden Unterricht für alle Erst- und Zweitklässler /Woche) in sogenannte Verlässliche Grundschulen umgewandelt. D.h.: Erstklässler haben jetzt nur noch 20 Stunden Unterricht bei ausgebildeten Lehrern/Innen und 5 Betreuungsstunden auf dem Schulhof , in der Turnhalle oder in der Klasse. Hört sich gut an, aber es entfielen AG und Freiarbeit, da konnte man auch noch gezielt fördern.
Hat man unfähige Betreuungskräfte, hat man als Klassenlehrerin Mehrarbeit. Ich habe 4 Stunden reduziert, damit die Betreuungskräfte bei uns arbeiten können und keiner abgeordnet wird. Was die machen, ist reine Betreuung und hat nichts mit meinem Unterricht zu tun. Eine ist total überfordert mit dem , was sie dort macht..Das weiß man aber auch erst nach der Einstellung.Wenn ich dann sehe, das kopierte Malbuch-Seiten in Klasse 2 angemalt werden, die Turnbeutel nach der 5. Stunde im Flur herumfliegen, sich Mütter beschweren, dass die Betreuungskraft nicht grüßen kann und mit puterrotem Kopf nach einer Stunde Betreuung die Schüler entlässt...............Unser Job ist hart und nichts für preiswerte Nichtlehrer.
Bei uns braucht man keinen Zeitungsartikel mehr. |
| @Lamdwutz @MissMarpel | | von: vonbootzuboot
erstellt: 13.03.2011 21:09:10 geändert: 28.01.2012 00:19:43 |
Liebe Landwutz, mir geht es übrigens nicht "nur" darum, dass in der selbstverwalteten Schule katastrophalerweise die Professionalität gefährdet ist . wenn Massen von Laien geholt werden (......weil gewisse SchulleiterInnen MitarbeiterInnen brauchen, die wie unreife Untertanne funktionieren.)
Eine ganz fürchterliche Gefahr ist auch der Verlust demokratischer Verhältnisse ( Martins48 hat ganz anschaulich beschrieben , wie das in der Praxis aussehen kann )
Liebe MissMarple, du triffst den Nagel auf den Kopf, wenn du schreibst : "........selbstverwaltete Schule ist keine Bühne für selbstverliebte Schulleiter "
Das Problem ist nur, dass offenbar immer mehr machtbesessene , narzissmuskranke Individuen in solche Führungspositionen kommen. Da sie sich im Rahmen der selbstverwalteten Schule ihre Mannschaft selber zusammenstellen können, werden Leute geholt, die nur ja keine Bedrohung für die machtbesessenenen ChefInnen darstellen und bei deren Machenschaften mitmischen , ihnen bitteschön UN-BE-DINGT auch viel Nahrung für das geben, was du so richtig "Selbstverliebtheit" nennest , Miss Marple.
Du schreibst " ....ein Kollegium, das sich auseinander dividieren lässt, hat ein Problem!" Ich kann das selber auch nach wie vor nicht so recht fassen, dass sich so viele Leute als feige entpuppen, und noch schlimmer: sie lassen sich offenbar manipulieren und sogar instrumentalisieren . ( Zwei Drittel der alten Crew ist noch da ! ) Als ich damals ging, herrschten Bossingmachenschaften - inzwischen konnte offenbar fast der ganze Betrieb pervertiert werden.Neben dem Bossing steht jetzt auch noch ekelhaftestes Mobbing auf der Tagesordnung : Man bespitzelt sich sogar untereinander und schreibt im Auftrag der SL denunziatorische Protokolle über angebliches Fehlverhalten von KollegInnen . Die Schulleiterin weiß das Abhängigkeitsverhältnis der Leute mit Zeitverträgen zu ihren Gunsten zu nutzen und sie hat bei Einstellungsgesprächen offenbar auch ein gutes Händchen zu sehen, wen sie GEBRAUCHEN kann und wen nicht .
Wenn du, dear Miss Marple , den Punkt auf narzisstische Persönlichkeitsstrukturen bringst , liegt wohl genau da der Hase im Pfeffer. Irgendwwer sagte mal : Die große Gefährlichkeit dieser Leute liegt nicht nur in ihren Machenschaften, sondern auch in ihrer Fähigkeit, andere zu verführen. " ( Hab` ich glaub`ich bei Hans-Jürgen Wirth gelesen :" Narzissmus und Macht " > übrigens ein großartiges Buch )
Der Reiz, eine selbstverwaltete Schule zu führen , ist für Leute mit narzisstischer Persönlichkeitsstruktur sicherlich besonders groß.
So, jetzt muss ich aber noch die Schultasche für morgen packen . Da, wo ich jetzt bin, herrscht ein angenehmes, kollegiales Klima. In den 80iger und 90iger Jahren war das für mich sowieso selbstverständlich. Inzwischen weiß ich das sooooo sehr zu schätzen ! |
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