Frag mich grad warum denn "die Migranten" aktiver sein müssen, als "die
Deutschen" es sind... wie schon angesprochen, würden mir auch eine
gaaaaanze Reihe von "aktiven" Migranten hierzulande einfallen...
Mein Mann ist einer davon. Und ich bin gottfroh, dass ich ihn habe. Aus
meiner Erfahrung als "Migranten-Ehefrau" (ich selbst bin Deutsche) muss ich
leider sagen, dass unser Land, bzw. unser System, unsere Mentalität und
nicht zuletzt Menschen, die genau so denken ("warum tun die nix?") den
Migranten hier unendlich viele Steine in den Weg legen. Ich denke das ist in
den USA schon aufgrund des bereits angesprochenen Massen-
Migrationshintergrundes was anderes.
Wurde nicht erst letzte Woche oder so eine Studie veröffentlicht, wie schwer
es Jugendliche mit Migrationshintergrund (tolles Wort ) haben, hier
Lehrstellen zu finden?? Kids, die meist hier geboren und aufgewachsen sind,
in "ihrer Heimat" als Deutschlinge oder so gelten und deren einziges
Verbrechen es ist, einen nicht-deutsch-klingenden Namen zu haben? Mal
DARÜBER nachgedacht? Wie soll man sich immer wieder zu höheren
Leistungen motivieren als Altersgenossen, wenn man ständig zurückgewiesen
wird? Und ehrlich, Migranten müssen mehr leisten als andere. Wenn es "nur"
das Erlernen unserer schönen aber furchtbar schweren Sprache ist! Oder man
muss sich immer besser benehmen als andere, damit die Leute sagen "der
Türke ist aber nett"...
Glücklicherweise scheinen die Kids an meiner Schule (40%
Migrationshintergrund) schon eine neue Generation zu sein, die schon einige
Schritte weiter ist. Bei uns wird nämlich tatsächlich nicht nach dem WOHER
gefragt, nur nach dem WOHIN (willst du in deinem Leben). Bei der
Lehrstellensuche haben es unsere "Ausländer" aber tatsächlich immer schwer.
Nur so als Gedankenanstoß...
Herzliche internationale Grüße von tandil, die mit Stolz einen ausländischen
Namen trägt