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Forum: "DVA Deutsch - Sinn?"
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| DVA Deutsch - Sinn? | | von: blendwerk
erstellt: 30.09.2014 21:17:51 |
Ich muss es seit Jahren immer mal wieder machen: DVA Deutsch durchführen, stundenlang korrigieren, Nachprüfung korrigieren, mit der Klasse besprechen, Ergebnisse an die Eltern geben, SuS aufgrund des Ergebnisses in den Förderunterricht schicken.
Die SuS schreiben die DVA ergeben, aber wenig interessiert.
Nach 10 Stunden Unterricht (von 7:00 bis 17:40 Uhr in der Schule gewesen) habe ich heute noch 3 von insgesamt 7 Aufgaben DVA korrigiert. Dabei sind auch freie Aufgaben.
Jetzt - nach einem Arbeitstag von 7:00 bis 21:00 kann ich nicht mehr richtig gucken.
Außer einer ermüdenden Korrektur bis zum Tag der Deutschen Einheit hat es niemandem was gebracht.
Die Schüler interessiert es nicht, da es nicht bewertet wird. Ihre Sorge ist nur, dass sie in den Förderunterricht geschickt werden könnten - und das bei G8 - wieder ein Nachmittag mehr für den Schüler.
Mir verschafft es mehrere Stunden Mehrarbeit.
Daneben laufen Elternabende, Konferenzen etc. - halt das Übliche zu Schuljahrsbeginn.
Wofür das Ganze? Ich habe den Sinn wirklich immer noch nicht verstanden.
Wer mir eine richtig sinnvolle Antwort geben kann, bekommt einen Orden |
| DVA | | von: caldeirao
erstellt: 30.09.2014 22:23:06 |
Deutsch-Vergleichsarbeit????
Na ja, auch auf die Gefahr, dass ich jetzt abgeschossen werde, spreche ich mich jetzt mal dafür aus. Vergleichsarbeiten, WENN sie gut sind, können ein diagnostisches Mittel sein. Man sieht, wo man gut ist und was man verbessern könnte. Insofern haben aus meiner Sicht solche Arbeiten auch einen gewissen Wert. Des Weiteren finde ich es wirklich schade, dass unsere SuS so konditioniert sind, dass sie eigentlich nur die Note interessiert und nicht was sie können. Nicht Deine Schuld. Das ist ein allgemeines Problem.
Jetzt aber kommt mein großes ABER.
Ich verstehe nicht, warum im Jahre 2014- 20 Jahre nach der flächendeckenden Einführung des Computers in der Schule- solche Arbeiten auf Papier geschrieben werden, der Lehrer stundenlang korrigieren muss, irgendwelche Tabellen ausfüllen muss und anschließend vielleicht noch Förderaufgaben für jedes Kind zusammenstellt. Bücherverlage machen es uns vor. Mit einem Comuterprogramm wäre der Aufwand für den Lehrer vielleicht eine Stunde, statt eine Stunde mal Anzahl der SuS- sprich ca. 25 Stunden. Er hätte die Kontrolle mit gleichzeitiger Schüler- und auch Klassenanlyse, die Förderaufgaben für jen Sbzw.S würde der auch ausspucken und die Tabellen könnten sofort dahin, wo sie hinsollen. Stattdessen verwenden wir Verfahren aus dem vorigen Jahrtausend.
Ich finde nicht die Vergleichsarbeiten schlecht, sondern das Verfahren.
Hab ich jetzt auch eine Chance auf den Orden? |
| Sicher kann man nicht alle Sachen mit dem PC prüfen | | von: caldeirao
erstellt: 01.10.2014 14:07:52 |
aber
in den VA´s die ich bisher gesehen habe, war ein Großteil auch anzukreuzen oder ein Wort eizusetzen oder eine Reihenfolge zu bestimmen und das geht ja wohl mit dem Computer sehr einfach. Es war auch ein Brief zu schreiben, na ja, den muss ich schon selber lesen. Aber trotzdem hätte ich viel Zeit gespart, wenn die VA digital gewesen wäre.
Des Weiteren sehe ich die Diagnose für mich und ich kann sehr wohl einschätzen, ob das an der Aufgabenstellung oder am Verständnis lag. Des Weiteren sollte man SuS auch befähigen, verschiedene Aufgabenstellungen zu entschlüsseln und umzusetzen. Aber ich gebe Dir auch Recht, dass manche Formulierungen so blöd sind, dass das nicht so einfach ist.
Des Weiteren gebe ich zu bedenken, wenn wir schon Ausreden finden, warum das nicht geht, dann wird es wohl noch ewig dauern, bis wir solche Arbeiten digital bekommen. Warum können es denn Schulbuchverlage? Wahrscheinlich weil niemand diese Papiertests mit diesem hohen Korrekturaufwand will, sondern schnell und einfach eine Diagnose mit einem anschließenden Förderprogramm. Bei den VA´s habe ich keine Wahl. Ich muss den Wahnsinn mitmachen.
Übrigens wo ein Wille, da gibt es Lösungen und wo eben nicht, da gibt es Gründe. |
| Muss es den immer | | von: rfalio
erstellt: 01.10.2014 17:59:06 |
zentral sein?
Ich weiß, ich gehe jetzt ein bisschen vom Thema weg!
Aber manches ist halt bei Menschen nicht norm- und vergleichbar!
Beispiel: Mathe - Jahrgangsstufentest.
In einer Textaufgabe steht das Wort " Tandem".
Laut zentraler Testanweisung darf ich nichts erklären. In dieser Klasse sind aber alle Zuwanderungskinder (bedingt durch den Religions- und Ethikunterricht), die an der Schule diese jahrgangsstufe besuchen. Und von denen kennen mehr als 50% dieses Wort nicht und verzweifeln an der eigentlich einfachen Aufgabe.
Ich gestehe, ich habe trotz Anweisung das Wort erklärt und damit die Statistik verfälscht (oder der Realität angenähert?).
Ich fände es besser, wenn ich selbst, auch wenn das Arbeit bedeutet, diese Tests ausarbeiten dürfte. Aber dann fehlt halt der wissenschaftliche Hintergrund und es wäre schwer zu dokumentieren.
Andrerseits sollte ich froh sein:
Meine Klasse Jahrgangsstufe 7 = neu zusammengewürfelt hat im Mathetest als schlechteste abgeschnitten. Ab jetzt kann ich jede Steigerung als meinen persönlichen Erfolg präsentieren! Ich! habe die Schüler weitergebracht!
Schmarrn! Ich habe ihnen höchstens beigebracht, wie man mit so einem Test umgeht.
Sicher, auch eine Kompetenz.
Aber ist das etwas fürs Leben?
Und dann wird dann noch eventuell der Notenschlüssel ans Ergebnis angepasst!
Mundus vult decipi.
Für die wenigen Lehrer, die einen Job statt einen Beruf ausüben, mögen solche Sachen hilfreich sein , mögen diese Tests ein kleiner Impuls zur eigentlichen Tätigkeit sein, aber für die Mehrheit (vor allem der bei 4teas Engagierten) bedeuten sie nur Bürokratie und hemmen unser Kerngeschäft!
Das heißt unterrichten und nicht dokumentieren.
Lösungsvorschlag:
"Scheißt" (entschuldigt die Formulierung) die oberen Stellen mit Papier zu, schickt wegen jedes Pipifax eine Mail, dokumentiert alles doppelt und dreifach, tauft eure Vorhaben möglichst hochtrabend ( z. B. kompetenzorientierte differenzierte Übung).
Wir wollen eine gute KESCH ( Kommunikation Eltern Schule), wir wollen Schüler, die sich den Realitäten des Lebens stellen können, wir wollen ein Arbeitsumfeld, in dem wir uns wohlfühlen (und damit unsere Schüler)
Vielleicht können wir da endlich einmal kommunbizieren.
rfalio |
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