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Forum: "Erfahrungen zu Handytresor und Umsetzungsmöglichkeiten "
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| Erfahrungen zu Handytresor und Umsetzungsmöglichkeiten | | von: katsi02
erstellt: 13.07.2024 14:13:48 |
Hallo liebe Community, wir haben dieses Jahr ein großes Problem mit der Handynutzung während dem Unterricht. Aus gegebenem Anlass möchten wir einen Handytresor oder ähnliches anschaffen, haben aber Probleme, uns auf eine Umsetzungsart zu einigen. Wer arbeitet denn schon mit so etwas und wie handhabt ihr das? LG Katsi02 |
| Keine Erfahrung, | | von: klexel
erstellt: 14.07.2024 16:37:52 geändert: 14.07.2024 16:41:44 |
aber ich stelle es mir extrem kompliziert und lästig vor.
Stellen wir uns mal einen Schultag vor:
Morgens, 1. Stunde, steckt jeder Schüler sein Handy in ein Tresorfach. Wenn es sich dabei um einen offiziellen Handy-Tresor handelt, hat jeder Schüler für sein Handy ein Passwort. Wie lange soll das gehen, bis alle Handys verstaut sind?
In der 2. Stunde möchte der Lehrer die Handys im Unterricht einsetzen. Also stiefeln 26 SuS zum Tresor und geben einzeln ihr Passowrt ein. Und am Ende der Stunde wieder zurück. Toll.
Nach der 3. Stunde in der kleinen Pause wechseln die Schüler in einen Fachraum. Der Raumwechsel verzögert sich, weil ja jeder Schüler... ( siehe oben) Oder man lässt die Handys im Tresor bis zum Unterrichtende. Aber der endet in der Sporthalle. Welcher Lehrer und Schüler hat dann noch Lust, wieder in den 1. Stock zurückzulaufen, um sein Handy auszulösen?
Hier ist ein Beispiel für solch ein Teil: https://www.amazon.de/Handy-Tresor-Passwortsperre-Handy-Schlie%C3%9Ffach-Edelstahl-Handyschrank/dp/B0CFQR2SPV?th=1
Natürlich sind die Gegebenheiten in einer GS und in der Oberstufe gänzlich unterschiedlich. Aber für mich ist das ein Schießen mit Kanonen auf Spatzen.
In einer GS sollte Kollegen ja wohl in der Lage sein, dafür zu sorgen, dass die Geräte im Ranzen bleiben.
In der Oberstufe kämpft man gegen Windmühlenflügel. Es gibt genug Möglichkeiten, den Lehrer mit einem alten Zweithandy auszutricksen. Verbote dieser Art sind dort fehl am Platz. Das geht nur über Einsicht. Ein Handytresor ist für mich ein Zeichen absoluter Ideen- und Hilflosigkeit.
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| So wie klexel | | von: janne60
erstellt: 15.07.2024 19:11:16 |
sehe ich das auch. Deine Idee mit dem Tresor halte ich insofern für schwierig, da du in der Sekunde, wo du dem Schüler das Handy aus der Hand nimmst, dafür haftest. Sobald es also aus irgendwelchen Gründen dazu kommt, dass du es anfasst, kann der Schüler dir einen Schaden unterstellen (dasselbe gilt für Diebstahl usw.) Du beschreibst deine Schulform mit Förderschule, das kann ja nun jede Altersstufe sein. Ich kann nur für die Grundschule sprechen, dort haben wir Handys schlichtweg verboten, die Dinger sind ausgeschaltet im Ranzen aufzubewahren (ebenso übrigens Smartwatches). Zum Arbeiten haben wir Tablets und das wars. Die ein oder zwei Regelverletzungen der letzten Jahre (als Schüler pornografische Inhalte auf dem Schulhof verbreiten wollten) hatten wir umgehend mit Anruf an die Eltern und Abholung geahndet, danach war Ruhe. Für weiterführende Schulen muss vielleicht wer anders Tipps geben. |
| Also | | von: hesse
erstellt: 17.07.2024 06:18:01 |
wir sammeln bei uns die Mobiltelefone ein. Dazu geht eine Handykiste herum, in die die Schüler ihr Telefon reinlegen. Die hat eine Kollegin für die Schule gekauft. An unserer Förderberufsschule tun die Schüler zu Unterrichtsbeginn die Geräte in eine "Handygarage", die im Raum aufgehängt ist. Die Frage der Haftung würde ich mal ein bißchen tiefer hängen. Die Lehrkraft muß schon grob fahrlässig oder vorsätzlich das Mobilgelefon kaputtmachen, um selbst Schadenersatz leisten zu müssen. Und wie ich eben ausgeführt habe, muß der Lehrer die Dinger ja nicht selbst anfassen. Die Angst vor Schadenersatz kann jedenfalls kein Grund dafür sein, nicht zu handeln. LG Hesse |
| Lieber hesse, | | von: janne60
erstellt: 17.07.2024 13:33:28 |
bezüglich der Haftung gebe ich nur wieder, was man uns von oberster Stelle gesagt hat. Speziell Eltern, die sich sonst wenig bis gar nicht zeigen, werden plötzlich äußerst laut und sichtbar, wenn es um solche Dinge geht wie das Entwenden des Schülerhandys. Und als solches wird bereits definiert, wenn der Lehrer das Handy an sich nimmt und es irgendwohin legt oder verschließt. Es gab in der Gegend schon Anwälte, die sich gut dafür bezahlen lassen, die Rechte der Schüler auf ihr Eigentum durchzusetzen. Es ist uns daher verboten, die Dinger auch nur anzufassen. Deine Vorgehensweise finde ich völlig korrekt und auch nicht angreifbar. Ich würde sie mir dennoch per Einwilligungserklärung von den Eltern absichern. |
| Vielleicht | | von: dafyline
erstellt: 18.07.2024 11:36:03 |
so etwas wie Ferien oder gar Urlaub und daher nicht zu Hause? katsi02 hat die Frage am 13.07.2024 gestellt, heute ist der 18...... Auch wenn ich nicht grade erfreut bin, wenn Fragestellende sich nicht jeden Tag einloggen, um Antworten abzurufen... Man kann ja auch auf der Startseite "erfahren", ob es Antworten gibt... Also alles mit Ruhe und Gelassenheit betrachten .. |
| @ janne60 Ja, die lieben Eltern... | | von: hesse
erstellt: 19.07.2024 11:58:29 |
Kümmerten sie sich auch sonst so um ihre Prinzchen und Prinzesschen, dann gäbe es diese Probleme nicht. Ich bin nun Gott sei Dank kein junger Kollege mehr und würde es ggf. auch auf ein Gerichtsverfahren ankommen lassen. Was habe ich zu verlieren?! Aber Du hast natürlich recht: Übekorrektheit und die m.E. z.T. völlige Pervertierung der individuellen Freiheitsrechte, die scheinbar grenzenlos sind, tun den Kindern gar nicht gut - das weiß (eigentlich) jeder! Daß Kinder verantwortlich sind für ihr (Fehl)Verhalten, natürlich ihrem Alter und Entwicklingsstand entsprechend, ist ja auch keine revolutionäre neue Erkenntnis. Aber das gilt natürlich nicht für meinen Sonnenschein... In diesem Sinne wünsche ich uns allen die notwendige Kraft und Gelassenheit. LG Hesse |
| Frankreich | | von: amann
erstellt: 27.07.2024 20:19:38 |
hat andere Lösungen. Ich erinnere daran, dass in Deutschland das Unvorstellbare gelang: rauchfreie Restaurants und Gaststätten. |
| Und wie groß | | von: hesse
erstellt: 29.07.2024 17:45:28 |
war das Geschrei - v.a. hier bei uns, als ein Volksbegehren die lasche Regelung der Bayerischen Staatsregierung mit ihren unendlich vielen Ausnahmen gekippt hat. Und heute ist fast jeder froh, nicht mehr in verrauchten Räumen zu sitzen. Für die "Handyseuche" müßte sich doch eine ähnliche Regelung finden lassen... LG Hesse |
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