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Forum: "Kontinuität im Unterricht - gibt es das noch?"
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| Du sprichst mir aus der Seele! | | von: streberin
erstellt: 06.10.2005 15:43:21 geändert: 06.10.2005 15:44:29 |
Manchmal frage ich mich, was eigentlich wichtiger ist: Das Drumherum oder der Unterricht mit den Kindern? Das Geldeinsammeln ist dabei noch das Geringste, obwohl es mir schon ein wenig stinkt, wenn ich als Klassenlehrerin dem Geld für die Handarbeitslehrerin hinterherrennen muss. Am schlimmsten finde ich, dass sich jetzt jede Schule profilieren muss und eine besser sein muss als die andere. Damit das auch jeder mitbekommt, wird jeder Pipifax, den eine Schule veranstaltet, in der Zeitung veröffentlicht. Man kann gar nicht anders, man muss da mitmachen, ob man will oder nicht. Mir wird jetzt schon wieder ganz schlecht, wenn ich an die "ach so besinnliche Weihnachtszeit" denke, in der wir dann total gestresst den stolzen Eltern zeigen, was wir in der Schule mit ihren Kindern alles bewerkstelligen. Am nächsten Tag kann man das dann wieder in der Zeitung lesen- falls man es unter den Veröffentlichungen der 1203 Weihnachtsfeiern auch findet.
Und dann muss daneben ja auch noch über jede Reaktion der Kinder ein Eintrag in den Beobachtungsbogen gemacht und jede Äußerung mit Datum vermerkt werden, an Dienstbesprechungen über die neue Farbe der Türgriffe im Klound an Fortbildungen teilgenommen werden und und und
Mir stinkt's! Ich wünsche mir einen ganz normalen Unterricht mit meine Kindern!
streberin
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| Da kann ich nur zustimmen und weiter ergänzen! | | von: oho
erstellt: 06.10.2005 16:01:17 |
Eine zweistundige Pilotierungsarbeit in Mathe habe ich mit meinen Schülern hinter mir. Also die Arbeit, die in Baden-Württemberg als Orientierungsarbeit am Ende von Klasse 6 pflichtmäßg am Ende des Schuljahres geschrieben wird, wurde an meinen Schülern getestet. In den Anleitungen für die Lehrer (ca 15 Seiten!) stand: Wir wissen, dass es für Sie eine zusätzliche Arbeit ist, aber wir hoffen, Sie machen diese Arbeit gerne.
In der Auswertung mussten nicht nur die Ergebnisse der einzelnen Schüler aufgeschrieben werden, sondern auch wieviel Zeit jeder benötigt hat, die Deutsch- und Mathenote aus dem letzten Schuljahr, Migrantenhintergrund oder nicht, ob der Schüler von zu Hause Unterstützung bekommt oder nicht und so weiter. Da war ich einige Stunden beschäftigt. Und das in einer 7.Klasse, die ich ja neu übernommen habe und die Schüler noch kaum kenne.
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| Es tut gut, | | von: maria77
erstellt: 06.10.2005 18:37:49 |
wenn man diese Zeilen liest. Auch bei uns ist es so geregelt, dass der Klassenlehrer alle Gelder(Kochgeld, Schülerversicherung, Elternpfennig etc) einsammeln. Ich habe schon den Vorschlag gemacht, Überweisungsträger mit der Anmeldung auszugeben, bin BBS, und die Eltern dann einfach überweisen lassen. Aber irgendwie gibt es da nur taube Ohren. Es gibt ja noch genug andere Sachen, wie Schülerausweise, Karteikarten, Schülerbescheinigungen etc. Mir ist dieser ganze Kram total zuwieder. Jede Unterrichtsstunde mit meiner Klasse beginnt mit: Wer hat was noch nicht........
Ich finde auch, es ist totale Zeitverschwendung. |
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