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Forum: "Als Wessi im Osten"
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| "Früher war alles viel besser" | | von: caldeirao
erstellt: 11.10.2005 14:46:14 |
ist übrigens ein oft gesprochener Satz der älteren Generation. Viel Negatives hat man vergessen.
Das Schlimme meines Erachtens ist, dass man die positiven Ansätze, die es in der DDR im Bildungswesen gab, alle über Bord geworfen hat, die Einstellung zu den SuS verschlechtert hat und man nicht die Veränderungen bei sich sucht, sondern seinen alten Stil fährt. (Bitte jetzt keine bösen Briefe, ich spreche von denen, die früher alles viel besser fanden). Die SuS haben sich aber verändert. Man hat auch nicht mehr die Druckmittel, die es in der DDR gab usw.
Frag diese KollegInnen doch einfach mal, warum sie keine Klassenveranstaltungen mehr am Nachmittag machen. So ganz freiwillig. War doch eine gute Sache. Man hatte guten Kontakt zu den SuS, lernte sich auch außerhalb der Schule kennen usw. Warum tun sie vieles nicht mehr, was so gut war und das die ganze Ideologie weg ist, darüber sind sie bestimmt nicht traurig. Warum tun dann die KollegInnen nicht alles das was besser war, Verbietet ihnen doch niemand.
Die Ossi-Wessi-Problematik ist mit Sicherheit in den Köpfen drin. Politisch wird ja auch alles getan, um den Hass hochzuhalten (Steuber, Schönbohm .....). Ich habe diesbezüglich auch viele positive, aber doch zum teil auch negative Erfahrungen gemacht. |
| Druckmittel | | von: caldeirao
erstellt: 11.10.2005 21:37:56 geändert: 11.10.2005 21:47:58 |
- Tadel vor dem Fahnenappell
- Ausschluss vom Pioniernachmittag (Pioniernachmittag war ja nicht ausschließlich Rotlichtbestrahlung, sondern man hat interessant den Nachmittag gestaltet- basteln, rodeln, Besuch der Patenbrigade mit anschließendem "Kaffeetrinken"; ich bin mir nicht ganz sicher, ob wir uns wöchentlich oder 14-tägig getroffen haben, auf jeden Fall gab es maximal einen thematischen Pioniernachmittag im Monat, kam natürlich auch auf den Klassenlehrer drauf an)
- In Extremfall wurde der Betrieb der Eltern informiert, was für diese natürlich sehr peinlich war.
- Das Jugendamt (hieß natürlich anders) griff viel schneller ein- was natürlich auch schnell zum Missbrauch führen kann und in einzelnen Fällen (meist politisch) auch wurde.
- extrem negatives Verhalten beeinflusste auch deine Schullaufbahn.
Es gab sicher noch mehr, aber mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein. Vielleicht könnten hier ältere KollegInnen noch etwas schreiben. Ich habe es ja nur aus Sicht der Schülerin erlebt und nicht aus Sicht der LuL. Und soviele Schulstrafen (keine) habe ich auch nicht abgefasst.
Mit den Elternbesuchen ist zum Beispiel etwas Positives aus der DDR-Schule, was in vielen Schulen weggefallen ist. Bei meinen ersten Klassen habe ich auch noch fast jedes Elternteil zu Hause besucht. Mach ich heute so gut wie gar nicht mehr. Ist aber meist hochinteressant gewesen. Oft erklären sich Verhaltensweisen der SuS besser, wenn man das häusliche Umfeld kennt. Aber zu meiner Verteidigung, ich treffe mich regelmäßig mit "meinen" Eltern zum Elternstammtisch zum "Quatschen".
PS: Mir fällt auch noch der psychische Druck ein, mit dem Quertreiber bearbeitet wurden. Für die EOS (Gymnasium) brauchte man i.A. einen Notendurchschnitt von 1,5 (wenn du nicht gerade Lehrer oder Soldat werden wolltest). Da war man einfach auf die Gunst der LuL angewiesen.
Die Umstände waren auch anders, so dass ein Gespräch beim Direktor einen anderen Wert hatte als heute. |
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