bevor der neue BP eingeführt wurde, ein Jahr lang als Versuchsschule eine neue Eingangsstufe in der HS erprobt. Dazu gehörten unter anderem, dass nur die Hauptfächer Deutsch, Mathe, Englisch konstant jeden Tag gegeben wurden. Als Nebenfächer gab es nur noch Sport und Projektunterricht (= PU). Wir haben uns Themen = Projekte aus den bisherigen Nebenfächern überlegt und die Schüler dann möglist viel mit SOL (selbstorganisiertes Lernen) arbeiten lassen. Zu jedem Thema gehörte eine Form der Präsentation (Themenhefte, Plakate oder Vorträge u.ä.), ein Lerngang (z.B. in ein Museum oder in den Zoo usw), etwas musste dazu hergestellt werden (Zeichnung, Gegendstand usw) und am Ende eine Klassenarbeit, in der das Gelernte abgefragt wurde.
Der Erfolg war groß. Nicht nur, dass die Schüler sehr schnell lernten, sich Materialien zu besorgen, sie wurden deutlich selbstständiger. Aber auch kritischer, weil sie ihre Arbeiten vergleichen und beurteilen mussten. Ich habe nie so gute Klassenarbeitsdurchschnitte gehabt wie damals.
Nur die Eltern waren stellenweise ein Problem. Ihnen war diese Art von Unterricht zu wenig! Aber die Schüler haben schnell gemerkt, dass nichts ist mit Verschlafen des Unterrichts. Alle, auch verhaltensauffällige Schüler haben etwas gearbeitet. Sie empfanden es manchmal als ziemlich anstrengend. Aber PU war bei allen, ohne Ausnahme, das Lieblingsfach.
Für mich als Lehrerin war es sehr viel Arbeit, mehr als vorher: verschiedene + genügend Materialien besorgen, Stationen herstellen (Ehrgeiz war mit vielen Sinnen und möglichst abwechslungsreich) und vieles mehr.
Heute mit neuem BP gibt es 4 Fächerverbünde, in denen ich immer noch überwiegend projekthaft arbeite.
Ich kann dich nur ermuntern, neue Formen auszuprobieren! Es lohnt sich. Nach Anlaufschwierigkeiten, die sicher nicht ausbleiben werden, sind schwache und auffällige Schüler plötzlich am Arbeiten.
Meld dich mal gelegentlich, wie ihr das gemacht habt!
Grüßle axp0