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Forum: "Referendariat- so schlimm wie sein Ruf?"
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| ... | | von: meike
erstellt: 29.01.2006 09:59:39 geändert: 29.01.2006 10:00:24 |
Keine Panik!
Ich habe für meine erste eigene Unterrichtsstunde (war eine 3er Stunde ohne Pause) ein ganzes Wochenende für die Vorbereitung gebraucht.
Mit der Erfahrung kommt die Routine und manche Themen hat man dann schon so oft gemacht, dass es reicht, zu wissen, welches Arbeitsblatt man braucht. Alles andere ergibt sich von alleine.
Natürlich gibt es auch Stunden, die gut vorbereitet sein wollen und da investiere ich auch viel Zeit rein, aber in den meisten Fällen lohnt sich das auch.
Ich hatte ein wirklich gutes Referendariat, habe natürlich zu den allgemeinen Knubbelzeiten (Zeugnisse, Notenkonferenzen, Unterrichtsbesuche, Referate im Seminar etc) auch manchmal zu wenig Schlaf bekommen. Wenn man aber eine vernünftige Zeiteinteilung hat und nicht alles auf den letzten Drücker macht, geht es.
Die Horrorgeschichten würde ich einfach mal ignorieren. Wenn ich die alle ernst genommen hätte, wäre ich gar nicht ins Ref gegangen. Solche Geschichten haben auch viel mit der persönlichen Einstellung des Referendars zu tun. Zumindest ist das meine Erfahrung.
Also: Keine Panik, es ist völlig normal, dass man am Anfang länger für die Planung braucht. Auch Lehrer müssen üben... |
| Ich kann mich im Wesentlichen den anderen Beiträgen anschließen. | | von: hesse
erstellt: 29.01.2006 15:02:41 |
In einem Punkt gebe ich Dir recht, sunflower: Weniger Arbeit in eine Stunde zu stecken ist manchmal mehr. Will damit sagen: Wenn man das ganze Wochenende über einer Stunde sitzt, sieht man häufig irgendwann den Wald vor lauter Bäumen nicht und der Unterrichtentwurf taugt auch nicht mehr, als wenn Du nach zwei, drei Stunden aufgehört hättest.
Das Referendariat ist natürlich mit Arbeit verbunden, andererseits steckst Du viel Phantasie und Engagement in Deine Stundenplanung, dazu wirst Du später im "regulären" Unterrichtsalltag nicht mehr soviel Zeit haben - vorausgesetzt Du möchtest auch noch etwas anderes machen als Deinen Beruf und auch mal abschalten (was in meinen Augen äußerst wichtig ist - denke nur an das Burnout-Syndrom).
Denn Du wirst viel mit dem ganzen Drumherum (Klassenleitung, ...) zu tun haben, was unheimlich kraftraubend sein kann.
Ob es ein Horror wird, hängt insgesamt sehr viel von dem Referendar selbst ab.
Ich habe leider damals viel herumgejammere von Referendarskollegen miterleben müssen (der blöde Seminarlehrer, das knappe Geld, der Staat mit seinen Schikanen,...)!
Laß Dich bitte auf sowas nicht ein, das ist bei vielen nur ein Alibi, um von ihrer eigenen Unzulänglichkeit abzulenken.
Mach Deine Sachen, habe Freude am Unterrichten, dann kann bei allen kleinen Krisen eigentlich nichts schiefgehen.
LG
Hesse
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| Bestätigung | | von: clausine
erstellt: 29.01.2006 21:53:46 |
Ich kann meine Vor"schreiber" nur bestätigen. Für mich war die Referendariatszeit eine schöne Zeit mit Kreativität, intensiver Selbsterfahrung und Arbeit an sich selbst (wann im Beruf bekommst du noch einmal so viel Rückmeldung über deine Arbeit??), natürlich auch mit Phasen größerer Arbeitsbelastung, Angst vor UBs, schwierigen Situationen in Klassen, wenig Schlaf....., aber auch noch unbelastet von Klassenlehrerverantwortung, schwierigen Elterngesprächen usw. Es war die Zeit, in der reger Austausch mit anderen angehenden Lehrern stattfand, diese Zeit hat man später im Beruf nie wieder sooo intensiv. Dazu hatte ich auch das Glück, viele NETTE MitreferendarInnen kennen zu lernen, mit denen auch nach der Schule noch so allerhand "abging". Viele meiner damaligen KollegInnen treffe ich heute bei Fortbildungen, AKO-Tagen usw. Es ist ein richtiges "Netzwerk" entstanden, man weiß, wo die fitten KollegInnen arbeiten......Freu dich auf dein Referendariat und warte erst mal ab! Clausine |
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