Es scheint einmal mehr so, dass Emanzipation immer noch ein Lippenbekenntnis ist. Das liegt wohl weniger an dem schulischen Umfeld, als an der generellen Einstellung der Deutschen zu Erwerbsarbeit von Frauen.
Das Ergebnis sehen wir hier :
Bildung: Frauen hinken international hinterher
(rb) Hannover. Mädchen gelten innerhalb des deutschen Bildungssystems mittlerweile als deutlich leistungsorientierter als Jungen. Sie haben in der Regel die besseren Schulnoten und Abschlüsse und studieren auch schneller als ihre männlichen Kommilitonen, während die große Zahl der Schulabbrecher bzw. die Schüler ohne Schulabschluss in der Mehrheit Jungen sind. Im internationalen Vergleich untereinander liegen deutsche Frauen aber eher im Mittelfeld oder gar im unteren Drittel. Nach einer OECD-Studie für das Jahr 2003, über die jetzt das Institut der deutschen Wirtschaft berichtet hat, liegt der Anteil der Frauen zwischen 18 und 20 Jahren mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung mit 60 Prozent im guten Mittelfeld der Industrieländer; ganz oben steht einmal mehr Finnland mit 79 Prozent. 38 Proz! ent der Frauen haben eine Hochschulzulassung; das ist im internationalen Vergleich der zweitschlechteste Wert nach der Schweiz. Im Durchschnitt der OECD-Länder haben zwei Drittel der Mädchen eine Hochschulzugangsberechtigung. Die außergewöhnlichen hohen Anteile der Frauen in Irland (97 Prozent) oder auch Finnland (92 Prozent) sind darin begründet, dass in diesen Ländern und in Frankreich eine abgeschlossene Berufsausbildung zum Hochschulstudium berechtigt. Ganz schlecht sieht es mit Akademikerinnen aus: Mit einem Anteil von 13 Prozent der 25- bis 34-jäh-rigen Frauen mit Hochschulabschluss bildet Deutschland das absolute Schlusslicht. Gegenüber ihren älteren Jahrgängen haben sie sich auch nur unwesentlich verbessern können. Der Durchschnitt der 13 ausgewählten OECD-Staaten liegt bei 27 Prozent. Mit 43 Prozent bildet Norwegen die Spitze; ein Drittel der Frauen dieser Altersgruppe haben in den USA und Kanada sowie in! Dänemark einen Hochschulabschluss.
Rundblick 28.07.06