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Forum: "Vera 6 Deutsch in Brandenburg"
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| Vera 6 Deutsch in Brandenburg | | von: caldeirao
erstellt: 19.11.2013 11:34:19 |
Über Sinn und Zweck von Vergleichsarbeiten kann man ja streiten. Aber sie versetzen sowohl SuS als auch LuL in helle Aufregung. Mindestens 14 Tage vorher dreht sich alles nur noch darum. Unser SL hat uns sogar angewiesen auf weitere LK zu verzichten, dass sich die SuS vorbereiten können.
Nun wurde Deutsch geschrieben. Die D-Lehrerin meinte gleich nach der Arbeit, dass sie sehr schwer war. Eine Korrektur bestätigte ihre Vermutung. Durchschnitt 3,6 in einer Schule, wo das Klientel schon ausgesucht ist. Ein Telefonieren mit KollegInnen anderer Schulen ergab, dass Ihre SuS noch relativ gut waren.
Nun kann man sich ja lebhaft vorstellen, wie die Stimmung ist. Jedenfalls gab es unzählige Beschwerden, was die zuständigen Stellen veranlasste, ein Runschreiben an alle GS zu dchreiben, dass bis auf Weiteres die Bewertung zurückgestellt wird, die Arbeiten nicht ausgeteilt werden dürfen und man an einem neuen Bewertungskonzept arbeitet.
Die armen D-LehrerInnen. Da haben sie sich ein WE um die Ohren gehauen und nun dürfen sie noch mal?
DEs Weiteren fragt man sich doch wirklich, da sitzen ein paar Experten das ganze Jahr um solche Arbeit auszuarbeiten, dann stellt man fest, dass
1. Der Umfang viel zu hoch war
2. die Fragen zum Teil zu schwer
3. das Bewertungssystem schlecht ist (die SuS müssen mehrere Dinge bearbeiten z.B. 5 Wortarten bestimmen und bekommen nur einen Punkt, wenn alles richtig ist)
Mit welcher Verantwortung arbeiten die eigentlich? Voriges Jahr relativ leicht- dieses Jahr das andere Extrem und die Leute an der Basis dürfen das wieder auslöffeln.
Gibt es noch andere Brandenburger, die sich geärgert haben?
Morgen ist nun Mathe dran. Nach diesem Desaster sind nun die SuS völlig verunsichert. Lassen wir uns überraschen! |
| Euer Ergebnis | | von: reichundschoen
erstellt: 19.11.2013 23:36:15 |
tut mir Leid. Auch für die LuL ist es doch eine Ohrfeige, oder? Ich habe allerdings einen ähnlichen (vom Ergebnis noch schlimmeren) Schock mit der Lernausgangslage (Anfang Klasse 7) erlebt. VERA (VERgleichsArbeit) ist eigentlich das, was der Name hergibt: Verglichen werden alle Schüler eines Bundeslandes (in deinem Falle zweier, Bln+BB) auf der Grundlage der Rahmenplanforderungen. M.E. gehen die Ergebnisse auch nicht in die Fachbenotung ein.
Soeben habe ich mir auch einmal eure Arbeiten der letzten Jahre angesehen. Da die Aufgabenformate identisch sind, könnte man doch die Aufgaben der Vorjahre an passender Stelle z.B. in Kl. 5+6 in den Unterricht einbauen und lösen (lassen).SuS würden so ein Gefühl für die Anforderungen einer solchen Leistungsüberprüfung erhalten, die mit VERA 8 und dem Mittleren Schulabschluss (MSA) mit genau diesen Aufgabenformaten ihre Fortsetzung finden.
Wir in der Sek I verfahren seit Jahren so und haben dabei gute Erfahrungen gesammelt. Alle unserer Klassenarbeiten sind nach diesem Muster aufgebaut. Die SuS gehen dadurch (relativ) entspannt an die Bearbeitung der vielen Aufgabenblätter heran und erschrecken sich nicht mehr vor den zentralen (Prüfungs)Aufgaben, die seit Jahren ja zugegebenermaßen immer gleich strukturiert sind.
Hier kannst du die Arbeiten der letzten Jahre finden:
http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/141.html |
| Doch, | | von: klexel
erstellt: 19.11.2013 23:59:31 |
diese Arbeiten gehen tatsächlich in die Benotung mit rein, und zwar nicht zu knapp.
Aktueller Hinweis:
Die Gewichtung der zentralen Vergleichsarbeiten in Mathematik und Deutsch (ZVA 6) für die Halbjahreszeugnisse der 6. Klassen, die zur Eignungsfeststellung für eine weiterführende Schule zusammen mit dem Probeunterricht zum vergangenen Schuljahr eingeführt wurden, wurde verringert.
Seit 2008 geht das Ergebnis der zentralen Vergleichsarbeit mit 20 Prozent in die Halbjahresnote ein. Die ZVA 6 behält damit einen höheren Stellenwert als die übrigen schriftlichen Leistungen, die mit weiteren 20 Prozent bewertet werden. Insgesamt 60 Prozent der Halbjahresnote in Mathematik und Deutsch ergeben sich durch sonstige, etwa mündliche, Leistungen. Zuvor waren die ZVA 6-Ergebnisse mit 40 Prozent im Halbjahreszeugnis gewertet worden.
Gefunden hier:
http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/vergleichsarbeiten_6.html |
| Danke | | von: caldeirao
erstellt: 20.11.2013 09:11:31 geändert: 20.11.2013 09:14:25 |
klexel, dass Du die Gesetzlichkeiten noch mal schwarz auf weiß für uns rausgesucht hast. Diese Arbeit ist für die SuS wichtig.
Es geht auch nicht darum, dass nur unsere Schule ein miserables Ergebnis hat, sondern das ist landesweit so. Unsere Schule hat einen Durchschnitt von 3,6. Im Umfeld soll der Durchschnitt zwischen 3,8 und 4,2 liegen. Da sind wir deutlich besser (wenn es anders wäre, sollte sich unsere Schule auch ein paar Fragen stellen, weil wir doch ein gutes Klientel haben). Eine absolute Expertenklasse soll einen Durchschnitt von 2,5 haben.
Wir sind auch in der Lage, die Arbeiten der vergangenen Jahre aus dem Internet zu suchen. Wir haben sogar unseren SuS gezeigt, wie das geht. Unsere Schule hat sich gut auf die Arbeit vorbereitet. Wir haben die Arbeiten der vergangenen Jahre in den Unterricht einfließen lassen, eine wurde sogar als Arbeit geschrieben. 14 Tage vorher passiert eigentlich nichts Anderes mehr, als eine gezielte Vorbereitung. Daran lag es nicht.
Ich finde dieses Desaster auch bedenklich für die SuS. Ich schrieb es schon. Es ist gefühlt ihre erste Prüfung und da haben sie gründlich versagt, zumindest auch wieder gefühlt. Das heißt, die Anspannung, der Stress, die Vorbereitung usw. wurde mit einem Misserfolg "belohnt". So baut sich Prüfungsangst auf. Die LuL unserer Schule haben in den letzten Tagen viel Seelsorge betrieben, denn morgen folgt Mathe.
Was ich auch schade finde, ist, dass sich keine brandenburger LuL hier äußern. Sie sind doch betroffen!? Sie dürfen alle noch mal korregieren und das in der Weihnachtszeit! Haben die alle Langeweile und wehren sich deshalb nicht? Sie haben doch den Mist nicht verzapft. Es wäre doch mal spannend, was passiert, wenn alle ihre Arbeiten ans Ministerium oder Lisum schicken würden. Denn sie haben ihre Arbeiten kontrolliert, warum sollen sie es denn ein zweites Mal tun? Aber brav wie sie sind, werden sie ohne Widerspruch die Arbeiten auch ein zweites Mal korrigieren. Der Spruch:
Wir tun es doch für unsere Kinder
wird hier wieder ziehen. |
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