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Forum: "Wie haltet ihr es mit Vera?"
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| Wie haltet ihr es mit Vera? | | von: ivy81
erstellt: 25.04.2017 21:28:52 geändert: 27.04.2017 11:41:26 |
Wieder einmal stehen die Vera Arbeiten an. Wie wird es an eurer Schule gehalten? Bereitet ihr eure Schüler gezielt auf die Aufgabenstellungen vor, oder lasst ihr das Ganze einfach laufen? Mich würde es interessieren, da meine Tochter heute Übungsaufgaben für "Muster und Strukturen" nach Hause gebracht hat, die ich persönlich sehr schwer fand. Ausnahmsweise hat die Hausaufgabe heute dadurch tatsächlich mal mehr als 10 Minuten in Anspruch genommen und ich durfte mich sogar mit hinsetzen und erklären (nachdem ich selbst erst mal ganz schön grübeln musste). Ich selbst habe in meiner Klasse nur noch das Parkettieren eingeschoben nach dem letzten Geo-Block. Damit wollte ich bei den Schülern zumindest das Hirnarel, in dem sie solche Aufgaben abgespeichert haben wieder ein bisschen wachkitzeln. Da ich aber seit dem Ref nichts mehr mit Vera am Hut hatte, musste ich jetzt feststellen, dass die Aufgabentypen, die in den letzten Jahren abgefragt wurden doch nicht viel damit zu tun haben. Auch beim Bereich Rechtschreiben schaut es ähnlich aus. Sollte mich deshalb jetzt das schlechte Gewissen plagen, weil meine armen Schüler wahrscheinlich kaum eine realistische Chance auf ein vernünftiges Ergebnis haben ? Oder ist es nciht sinnvoller, "denen da oben" anhand ungeschönter Ergebnisse zu zeigen, dass ihre Aufgaben an der Realität vorbei gehen? |
| VEAR | | von: palim
erstellt: 25.04.2017 22:14:44 |
Ich bin für die zuletzt genannte Einstellung, allerdings ist in Nds. nur VERA-Lesen verpflichtend. Etwas erstaunt hat mich, dass ich keinerlei Aufgaben o.a. bisher bekommen habe, wobei wir sonst einen vorab-Download-Termin hatten und einen Termin, bis zu dem die Klassen einzugeben waren ... dann der Download am Tag vorher und das Kopieren. Ob die Sachen irgendwo unter gegangen sind? |
| @ ivy | | von: ysnp
erstellt: 25.04.2017 22:45:48 geändert: 25.04.2017 23:13:20 |
Das, was du schreibst, ist der Grund dafür, dass die VERA Arbeiten immer schwerer werden. Es ist unglaubwürdig, wenn in offiziellen Schreiben steht, dass Vera allgemeine Fertigkeiten abprüft. Das stimmt einfach nicht. Wenn man bestimmte Themen vorher nicht durchgenommen hat (außer vielleicht beim Lesen und Zuhören), dann können die Schüler weniger Aufgaben lösen. Wenn manche Schulämter dann noch Schulen untereinander vergleichen, ist das Augenwischerei. Und je mehr auf Vera gezielt geübt wird, umso mehr sind die Ergebnisse in Bezug auf die Ergebnisse einer Schule verfälscht. Wer macht den Stress in Bezug auf Vera? Die Schulämter und die Schulleitungen, denn manche meinen, sie hätten da ein Vergleichsinstrument. Von den einzelnen Schülern her ändert sich vielleicht weniger, denn es gibt ja bei allen Aufgabenarten die 4 Kompetenzstufen. Wenn man jetzt in Mathe bestimmte Themen nicht durchgenommen hat, dann sieht man ja dennoch die Kompetenzstufen bei den durchgenommenen Themen. Gerade bei den diesjährigen "Größen" und auch bei "Muster und Strukturen", sofern sie Größen miteinbeziehen, was sie ja in den vergangenen Jahren gemacht haben, schafft man in Bayern nicht alles. Unser Buch ist zudem noch so konzipiert (finde ich auch sinnvoll), dass Größen, bei denen man im Tausenderbereich umrechnen muss (Gewichte und km), erst nach den schriftlichen Rechenverfahren und die Zeitumrechnungen ganz zum Schluss kommen. Für Muster und Strukturen müsste man am besten zu der Arithmetik bis 1000 (das war jetzt kein Problem) noch einiges an Geometrie gemacht haben, was auch nicht leistbar ist. Zum Üben: Manche machen mit den Schülern ein paar alte Vera -Aufgaben, damit das Aufgabenformat klar ist. |
| Vergiss VERA | | von: fruusch
erstellt: 26.04.2017 07:32:24 |
Dieser Unsinn produziert nur massiv unnötige Mehrarbeit und bringt keinerlei Nutzen - weder für die Schüler, noch deren Eltern, und erst recht nicht für uns. Die Aufgaben sind teils hanebüchen, die offizielle Auswertung (zumindest in Mathe) erfolgt, obwohl Jahr für Jahr aufs Neue fest versprochen, wieder nicht, alles was rauskommt ist der Punktestand im Vergleich zum Landesdurchschnitt... Für uns gilt, dass wir wirklich nur das Nötigste und offiziell unbedingt Geforderte machen und ansonsten VERA links liegen lassen. |
| Augen zu und durch! | | von: janne60
erstellt: 26.04.2017 10:28:41 |
So wie hbeilmann halten wir es auch: Wir kriegen die Hefte, lassen sie bearbeiten, werten sie aus, schicken die Ergebnisse weg und legen die Hefte dann für den vorgeschriebenen Zeitraum in einen Schrank, um sie dort nach 3 Jahren zu finden und wegzuschmeißen. Die Eltern werden dahingehend informiert, dass wir diese Arbeiten pflichtgemäß durchführen, mit den Ergebnissen jedoch weiter nichts anstellen (schon gar nicht in irgendwelche Benotungen einfließen lassen). Den Kindern verkaufen wir die Arbeiten als eine Art "Teste, was du schon kannst"-Quiz, das keine weiteren Auswirkungen hat. Das Ganze ist reine Zeit- und Geldverschwendung und im Zeitalter der Inklusion muss man sich schon fragen, warum man nicht vor Erstellung der Inklusionverordnungen erstmal die ganzen Vergleichswerkzeuge abgeschafft hat. Außerdem fand ich es schon immer völlig unsinnig, Klassen zu vergleichen, die möglicherweise völlig unterschiedlich zusammengesetzt sind und die ihre Stoffverteilungspläne gar nicht aufeinander abgestimmt haben. Wir haben deshalb auch noch nie diese Übungen im Vorfeld durchgenommen. Ich kann ja dann gleich im 3. Schuljahr einen speziellen VERA-Plan erstellen, was nix anderes bedeutet, als dass ich bis Anfang Mai alle Themen durchgeprügelt haben muss, falls sie denn abgefragt werden Vergleichsarbeiten halte ich schulintern durchaus für sinnvoll und diese führen wir auch durch (im Grunde ist ja jede parallel geschriebene Arbeit eine Vergleichsarbeit). Diese diskutieren wir dann auch im Kollegium und ziehen unsere Schlüsse daraus. Diese Vorgehensweise finde ich für unsere Arbeit sinnvol und nutzbringend. Einen Vergleich mit einer 3. Klasse in Flensburg oder Ingolstadt brauche ich nicht. |
| Na ja | | von: caldeirao
erstellt: 26.04.2017 12:16:17 geändert: 26.04.2017 12:17:58 |
Diagnostische Test finde ich durchaus gut und wichtig. Und wenn man einen Standard von wo auch immer vorgibt und die Ergebnisse vergleicht, kann das durchaus Sinn für die weitere Arbeit machen. ABER: Und das ist die entscheidene Frage: Machen das VERA, ILEA, Orientierungsarbeiten usw. wirklich??? Und die nächste Frage, die sich für mich ergibt, wie effektiv ist das ganze System? Schulbuchverlage machen es vor, da gibt es Test, die am Computer gelöst werden können und dann erfolgt gleich die Auswertung, einmal auf den Schüler bezogen, einmal auf die Klasse bezogen und Übungsaufgaben spucken sie dann auch noch aus. Schon durch das erstellte Ranking ist der "ehrgeizige" Lehrer an einem gutem Ergebnis interessiert. Also beginnt er zu üben. Das macht die Sache schwierig. Auch SUS motivieren gute Ergebnisse. 2. werden in diesen VERA Aufgaben jedenfalls in Ma immer die Teilbereiche, die etwas stiefmütterlich behandelt werden (Statistik und Wahrscheinlichkeiten und Geometrie) abgefragt. Ein Schelm der Böses dabei denkt. Insofern schaue ich schon immer, was da dran kommt und und übe das auch mit den Kindern. Wenn die Kinder Begriffe, wie sicheres Ereignis, mögliches Ereignis, wahrscheinlich usw. noch nicht gehört haben, können sie diese Aufgaben auch nicht lösen und versagen dann. Das ist ja auch für die Kinder frustrierend. Die Orientierungsarbeit Klasse 4 ist leider eine verbindliche Klassenarbeit. Als Quiz kann ich das meinen Kindern nicht verkaufen. |
| Ich | | von: sula
erstellt: 26.04.2017 13:55:22 geändert: 26.04.2017 14:13:59 |
finde diese Testereien total überflüssig und nicht zum schul- bzw. länderüberergreifenden Vergleich geeignet. In S-H werden ausdrücklich Aufgaben ins Netz gestellt, um dafür üben zu können. Das lehnen wir an unsrer Schule strikt ab. Ich kenne aber Kollegen, die Ihre Klassen wochenlang darauf vorbereiten. Dazu kommt noch, dass bei uns unter den Übungsaufgaben auch Aufgaben enthalten waren, die im aktuellen VERA Deutsch Kl.8 vorkamen. Worin besteht dabei der Sinn von VERA? Sollen die Lehrer getestet werden, ob sie auch geübt haben?? Da uns der Stoffverteilungsplan nicht vorschreibt, wann wir welche Themen zu behandeln haben, kann es durchaus sein, dass die Schüler den Stoff noch nicht besprochen haben. Da müsste man schon die gleichen Voraussetzungen schaffen. Für mich ist VERA nur Beschäftigungstherapie für Lehrer. |
| ..... | | von: ysnp
erstellt: 26.04.2017 17:36:11 |
Was ich ebenso kritisch finde: In den Mathematiktests wird auch das Leseverständnis bzw. die Lesefertigkeit der Schüler geprüft, weil man es ihnen nicht laut vorlesen darf. Die Tests sind nicht sprachfrei - im Gegenteil - die Aufgabenstellungen haben es vom sprachlichen her öfter mal in sich und die schwierigen Aufgaben sind so gestellt, dass es sprachliche Fallen darin gibt. |
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