Ich stimme den Vorrednern zu. Viele Dinge sind mehrdeutig.
Aber: In der Frage 2.5. ist m.E. die vorgegebene Antwort richtig. Allerdings ist sie sehr ungeschickt gestellt, weil sie durch (mit den Erwachsenen) in die Irre führt. Bei mir haben auch die meisten Kinder die Frage anders verstanden. Vielleicht wird diese Frage als die höchste Kompetenzstufe gewertet, weil oft bessere Kinder das richtig beantwortet haben.
Der Text wird mitgeliefert. Darin gibt es 2 Stellen, wo vom Erschrecken berichtet wird:
Zitat:
"Rums! stieß sie die Wohnzimmertür auf. "Wem gehört der?", fragte sie. Erschrocken drehten die Erwachsenen sich um. Tante Irmtraud fiel die Torte von der Kuchengabel. ............
"Alexa!", sagte Papa. "So redet man doch nicht mit Erwachsenen."
(Bisher ist von der Mutter nicht explizit die Rede.)
........ (Die Tante erklärt, woher der Nymphensittich kommt und dass er Kalif heißt.)
Jetzt kommt die ausschlaggebende Stelle:
"Kalif!" Alexa guckte den Nymphensittich an. "Ich werde ihn mitnehmen."
"Was?", fragte die Mama erschrocken. "Um Gottes willen Alexa. Was willst du denn mit diesem Vogel?"
Die Frage 2.5. heißt dazu:
Warum ist die Mama erschrocken, als Alexa im Wohnzimmer mit den Erwachsenen spricht?
Musteranwort: Sinngemäß: weil sie den Vogel mitnehmen will/ weil die Mutter keinen Vogel haben will.
Die Kinder haben sich eher auf das erste Erschrecken konzentriert, weil dies wohl eingängiger war.
Ich würde es ganz nach Vorgabe korrigieren, damit die Macher ins Nachdenken kommen, warum so viele eine angebliche "leichte" Frage falsch beantwortet haben.
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Bei uns hieß es in der Mitteilung an die Eltern, dass der Tests von erfahrenen Lehrern mitentwickelt werden. In meinen Augen Augenwischerei. Einem erfahrenen Lehrer würden nur selten mehrdeutige Fragen passieren. Außerdem werden diese Tests in bestimmten Klassen "vorgetestet".
Wie fruusch schon schrieb - da die Vergleichsarbeiten so viele Kritikpunkte haben, die ungehört bleiben und sich nichts ändert, sollte man nach Vorschrift korrigieren und dem Ganzen nur das Positive abgewinnen, dass sie einem neue Aufgabenformate und Aufgaben für Arbeiten liefern. Wenn das Ergebnis der Veraarbeiten zufällig mit den Schülerleistungen übereinstimmt, kann man dieses dann noch zur Untermauerung Eltern gegenüber hernehmen.
Wir werden seit Jahren mit Begründungen überhäuft - meines Erachtens will man uns das nur schmackhaft machen. Ich brauche keine Hilfe von Vera um meine Schüler zu analysieren und Förderansätze zu erkennen. Dazu bin ich professionell ausgebildet.