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Forum: "Impfgegner von Zeckenimpfung überzeugen"
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| Impfgegner von Zeckenimpfung überzeugen | | von: kohlrabigabi
erstellt: 18.02.2019 10:17:40 |
Hello, ich werde mit meiner Klasse diesen Juni auf Sportwoche fahren. Im Sportangebot finden sich Sportarten wie Wandern, Klettern, Reiten, etc. Der Anbieter, der die Sportwochen macht und uns die Instruktoren zur Verfügung stellt, fordert, dass alle Kinder, die an Outdoor-Sportarten teilnehmen, gegen Zecken geimpft sind. Leider sind unter den Eltern der Kinder meiner Klasse auch einige Impfgegner. Wie kann ich sie davon überzeugen, ihre Kinder wenigstens gegen Zecken impfen zu lassen? |
| Erstmal... | | von: mordent
erstellt: 18.02.2019 11:22:15 geändert: 18.02.2019 11:22:58 |
... mit einer fachlich richtigen Aufklärung... Man impft nicht "gegen Zecken", sondern gegen zwei mögliche Krankheitsbilder bzw. deren Erreger: 1. Borreliose 2. FSME Du kannst niemanden zwingen, sein Kind impfen zu lassen. Sie müssen halt dann die Konsequenzen tragen: Das Kind kann nicht mit und muss in die Parallelklasse in den Unterricht (wenn ich richtig verstehe, dass das während der Schulzeit stattfindet). Das ist zwar nict so schön für die Gemeinschaft, aber das Recht der Eltern. Andere würden vielleicht "nochmal versuchen, mit den Eltern zu reden". Das mache ich nicht. |
| Kläre die Eltern auf! | | von: coverup
erstellt: 18.02.2019 11:35:47 |
Hi! Was mein Vorgänger, morent, da gesagt hat, stimmt vollkommen. Gegen Zecken kann man sich nicht impfen lassen, sondern nur gegen die möglichen Folgen von Zeckenbissen, also FSME und Borreliose. Ich an deiner Stelle würde mich ausgiebig über das Thema erkundigen und dann nochmal mit den Eltern reden, ihnen auch erklären, dass ihre Kinder zuhause bleiben müssen, wenn sie nicht geimpft sind, und dort sehr wohl zum Unterricht erscheinen müssen. Du kannst dich zum Beispiel durch diese Tipps über Zeckenbisse schlau machen. Vielleicht bewirkst du ja doch etwas damit. Viel Spaß auf Sportwoche! |
| Impfung | | von: janne60
erstellt: 18.02.2019 12:53:37 |
ist Teil der Elternpflichten und-rechte, da haben wir als Schule keine Aktie dran (zumindest so lange nicht, wie Impfungen nicht gesetzlich vorgeschrieben sind). Es bleibt dir tatsächlich nichts anderes übrig, als die Eltern zu informieren, dass die Teilnahme an der Freizeit vom Geimpftsein abhängt. Die Eltern beschwören und beknien würde ich auch auf gar keinen Fall. Mal ein bisschen schwarzgemalt: Stell dir vor, ein Kind wird geimpft, weil du so sehr und inständig drum gebeten hast. Danach bekommt es Impfschäden und lebenslange Nachwirkungen. So sehr auch die Eltern in der Verantwortung sind und bleiben, verzeihen würdest du dir den Vorstoß vermutlich nie. Immerhin lernen wir aus deiner Geschichte, dass es Sinn macht, sich im Vorfeld über die Bedingungen einer Freizeit zu informieren und das Einverständnis der Elternin allen Teilbereichen einzuholen, sofern man eine geschlossene Klassenveranstaltung draus machen will. |
| Zeckenimpfung nur gegen FSME - Risikogebiet? | | von: ysnp
erstellt: 18.02.2019 19:57:30 geändert: 19.02.2019 17:57:12 |
Leider kann man bei Zecken nur gegen FSME (Gehirnhautentzündung) impfen. Gegen Borreliose gibt es noch keine Impfung. Das muss man ganz genau beobachten und bei ersten Anzeichen zum Arzt gehen, der dann bestimmte Antibiotika verschreibt. Hier in der Gegend gab es letztes Jahr gehäuft Borreliosefälle - ich selbst war auch betroffen und habe den Einstich nicht bemerkt. Borreliosefälle sind häufiger als FSME. Guck erst einmal, was für ein Risikogebiet die Gegend ist, wo du hingehst. Dann kannst du das den Eltern entsprechend mitteilen. Bei Borreliose hilft nur genau den Körper abzusuchen. Ich habe mich einmal gegen FSME impfen lassen, weil ich in einem Risikogebiet Urlaub gemacht habe. Doch die Impfung habe ich schlecht vertragen (permanentes wochenlanges Kopfweh), aber inzwischen soll sie besser verträglich sein. |
| Die Schulleitung | | von: janne60
erstellt: 19.02.2019 16:10:57 |
entscheidet das doch gar nicht. Wenn der Anbieter die Impfung als Bedingung ansieht, dann ist die Sache doch klar. Mir stellen sich zwei andere Fragen: 1. War das mit der Impfung von Anfang an klar? Stand es im Vertrag? oder kommt der Anbieter jetzt erst hinterher mit dieser Forderung? 2. Bist du auf diesen Anbieter angewiesen? Gibt es andere Möglichkeiten, das Sportevent zu gestalten? Ich finde es reichlich befremdlich, dass du jetzt quasi den Druck des Anbieters an die Eltern weitergeben sollst. Würde ich nicht machen. |
| Ist doch ganz klar: | | von: rfalio
erstellt: 19.02.2019 17:37:13 |
Der Anbieter möchte sich alle rechtlichen Schwierigkeiten von vorne herein vom Halse halten. Nicht jede Eltern sind sich der Gefahr bewusst und kommen dann womöglich hinterher mit irgendwelchen Forderungen auf den Veranstalter zu. Sei froh, dass du hier die Ablehnung der Teilnahme auf den Veranstalter schieben kannst, sonst kämen u.U. auf dich Haftungsansprüche zu (nicht genügend aufgeklärt, nicht intensiv nach Zecken abgesucht...). Der Veranstalter wird schon seine (leidigen) Erfahrungen gemacht haben. Schöne Maßnahme rfalio |
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