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Forum: "Freiwillige AG - Aufhören ja oder nein?"
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| Freiwillige AG - Aufhören ja oder nein? | | von: three
erstellt: 21.04.2005 13:16:18 |
Wer kennt sich mit der (Rechts-)Lage aus?
In Niedersachsen machen die in diesem Jahr in die 5. und 6. Klasse eingeschulten Schülerinnen nach 12 Jahren Abitur. Die Jahrgänge davor nach der 13.
Die Schülerinnen, die nach 12 Jahren Abitur machen, müssen 5 Stunden AG-Teilnahme nachweisen, also verbindlich an Arbeitsgemeinschaften regelmäßig und damit erfolgreich teilnehmen.
Für alle anderen Schülerinnen ist die Teilnahme an AGs freiwillig.
Jetzt meine Frage: Wenn ein Kind (7.Klasse), das freiwillig an einer AG teilnimmt, mit dieser aufhören will, kann ihm dies verweigert werden?
Die Teilnahme ist zudem noch unter falschen Voraussetzungen begonnen worden, da die Klassenlehrerin den Kindern gesagt hat, sie müssten eine AG wählen.
Begründung: "Eine Abmeldung von einer auf ein Schuljahr angelegten Schulveranstaltung, wie zum Beispiel einer Arbeitsgemeinschaft, ist mitten im laufenden Halbjahr grundsätzlich nicht möglich. Dies ist unabhängig davon, ob eine entsprechende Veranstaltung verbindlich zu belegen ist oder freiwillig besucht wird."
Gibt es dazu Verordnungen oder Gesetze? (Nds.Schulrecht?) Oder ist das eine schulinterne Regelung? |
| Verantwortung | | von: rhauda
erstellt: 21.04.2005 13:59:54 |
Im Nds. Schulgesetz ist eindeutig geregelt, dass solche Veranstaltungen, (ebenso wie Wahlpflichtkurse) über den gesamten geplanten Zeitraum besucht werden müssen. Das dient dazu, dass die Schulleitungen und die Unterrichtenden Planungssicherheit haben. Das kommt auch den anderen Teilnehmern zugute.
Ich weiß ja nicht, wie groß der Leidensdruck Ihres Kindes ist, aber ich gebe zu bedenken, dass Kinder auch lernen müssen, für ihre Entscheidungen gerade zu stehen.
Wenn die AG nicht mehr gefällt, dann eben Augen zu und durch..beim Nächsten Mal denkt man dann etwas genauer über seine Entscheidung nach.
Weitere Frage: Die AG ist doch wahrscheinlich nur in einer oder maaximal 2 Stunden in der Woche. Das Schuljahr ist fast vorüber. Die AG selbst ist doch wahrscheinlich nicht unzumutbar.
Lohnt es sich wirklich, dem Kind einen Freifahrtschein zu geben, nicht zu einmal getroffenen Entscheidungen stehen zu müssen?
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| mindestteilnehmer | | von: three
erstellt: 21.04.2005 14:01:32 geändert: 21.04.2005 14:16:47 |
@dafyline: auch bei uns muss eine mindestzahl schülerinnen an den angeboten teilnehmen. das argument kann ich gut nachvollziehen.
in diesem Fall sind jedoch genug "pflichtkinder" also aus der 5. und 6. in der AG, sodass es nicht dazu käme, dass es zuwenige Kinder wären.
@doris1: das finde ich gut, "informell" das kind einfach gehen lassen.
@rhauda: so ganz "freiwillig" war die Entscheidung nicht für die AG (s.o.). prinzipiell sehe ich das auch, dass Kinder zu ihren Entscheidungen stehen und nicht "heute so und morgen anders". enttäuschungen sollten sie auch mal aushalten.
In der Tat sind es nur 2 Stunden, allerdings freitags 7. und 8.! Und diese Internet-AG ist mehr als enttäuschend (die Kinder mußten dem Lehrer erstmal zeigen, wie man auf die hompepage der Schule kommt!!?). Nach verschiedenen "Vorkommnissen" müssen die Kinder einen Berg Aufgaben ab-arbeiten, am Ende der Stunde auf Diskette speichern zur Kontrolle, dass sie auch wirklich daran gearbeitet haben (und nicht wieder einige Schüler "gefake" Profile ins Netz gestellt oder Lehrern gefake beleidigende Nachrichten geschickt haben!). Ist jedenfalls eine "Super-Lernatmosphäre", wie ihr euch vielleicht denken könnt.
bin gespannt auf weitere erfahrungen und ideen, wie sowas gehandhabt werden könnte. |
| in der gestorbenen Orientierungsstufe | | von: bernstein
erstellt: 21.04.2005 14:23:11 |
Niedersahcsens gab es ein Zeitfenster im Stundenplan für 2 AG-Stunden. Die gewählte AG musste für ein ganzes Jahr bewählt werden. Wechsel war nur mit schriftlichem Antrag in Ausnahmefällen zum Halbjahreswechsel möglich.
Die AG, die ich an meinem Gymnasium habe (Blechbläser), besteht ganz aus Freiwilligen, d. h. ich zwinge niemanden, mitzumachen. Alle, die da sind, sind es aus freien Stücken und aus einem gewissen Solidaritätsgefühl den anderen Mitspielern gegenüber. Ich bekomme zwei Stunden in meinem Stundenplan dafür.
Ich glaube, selbst wenn ich die Schüler, denen es nicht mehr gefällt, zwingen könnte mitzuspielen, würde ich es nicht tun.
Manchmal wünsche ich mir, zumindestens was Musik-AGs betrifft, die Verhältnisse, die an amerikanischen High Schools in der Regel herrschen: die Schüler wählen z. B. die Musical-AG oder das Sinfornieorchester oder die Marching Band oder den Chor für ein Jahr und bekommen wie in den anderen Fächern auch Zensuren dafür. d. h. am Anfang wird festgestellt, was sie können, und am Ende werden ihr Lernzuwachs, die Frequenz ihrer Teilnahme, ihr Engagement etc. in einer Zensur zusammen gefasst. |
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