So sehe ich dies!
Überlegen wir doch einmal welchen Nachteil bringt die Methode:
1. Die Schüler sammeln die ganze Zeit Punkte und erfahren erst am Ende welcher Note dies entspricht - d.h. während der anfänglichen Lernphase können sie nicht oder nur schlecht abschätzen, wie gut sie objektiv betrachtet sind. Die einzige Orientierung bietet der Punktvergleich untereinander - d.h. die Lerngruppe bestimmt über die sozialen Prozesse noch viel stärker als bisher ihr Leistungsvermögen.
(Punkt-Richtzahlen für überschaubare Lernabschnitte entspräche ja der Vergabe von Teilnoten, was ja ausdrücklich nicht gewünscht ist!)
2. Lernleistungen werden kummuliert, d.h. Schüler mit einem schwachen Leistungsvermögen werden zwangsläufig niedrige Punktzahlen anhäufen und so dauerhaft frustriert, während Noten, die auch mal für sehr kleine Lernabschnitte vergeben werden können, die Möglichkeit bieten auch mal schwachen Schülern eine Stärke zu bescheinigen.
3. Die Schüler werden zu Punktesammlern - d.h. sie orientieren sich in ihrem Lernverhalten nicht mehr an Wegen/Methoden die nachhaltig die Leistung steigern, sondern an Wegen, die bepunktet werden (können).
4. Leistungstest in herkömmlich Art diagnostizieren Lern- und Leistungsschwächen. Dieser Aspekt soll bewusst ausgeklammert werden, aber wir Lehrer haben doch genau die Aufgabe den Schülern über ihre Schwächen hinweg zu helfen, die wir und schlimmer noch, die Schüler dann schlechter erkennen.