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Forum: "EFQM in Niedersachsen"
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| Ob EFQM oder TQM | | von: kfmaas
erstellt: 21.05.2005 16:28:04 geändert: 21.05.2005 18:32:10 |
ist Wurscht, solange das Hauptziel des Qualitätsmanagements im Vordergrund steht: Dieses Hauptziel ist die ZUFRIEDENHEIT aller mit der Organisation/dem Betrieb/der Dienststelle in Berührung kommenden Menschen - von daher eine einmalige Gelegenheit das Miteinander zu verbessern.
Leider ist bei der Übertragung von der Wirtschaft auf die Schule dieser Sinn weitestgehend in den Hintergrund gedrängt worden zugunsten eines Leistungsoutputs, der durch PISA verifiziert wird und nur die Kultusbehörden jubeln läßt, weil er insgesamt zur Unzufriedenheit unter den direkt Betroffenen führt - den Eltern, den Schülern und den Lehrern, auf deren Schultern die Wissenshuberei ausgetragen wird.
Voraussetzung für das Gelingen kann nur eine Vertrauensbasis sein, die in den letzen Jahren gründlichst zerstört wurde.
Nach TQM ist z.B. ein Ergebnis wie das schlechte deutsche Abschneiden bei PISA nicht ein Versagen der Eltern, der Schüler oder der Lehrer, sondern der Institution "Schule" - und hierfür sind die Ministerien verantwortlich. Ich habe aber noch keinen Ministerialen, sei es ein Minister oder ein Staatssekretär, gehört, der die Verantwortung übernommen hätte. Unter diesen Umständen - der Verbesserung des Systems - und nicht dem zur Rechenschaftziehen von Eltern, Lehrern und Schülern - wären alle eher bereit die Mehrarbeit auf sich zu nehmen, auch mit der Hoffnung, dass sich etwas verbessern würde, statt der politischen Kraftmeierei zwischen SPD und CDU, Nord oder Süd etc. Vorschub zu leisten.
Ich würde mir diese Emissionäre von EFQM ganz genau anschauen um herauszufinden, ob er oder sie meine Zufriedenheit im Visier hat oder nur seine/ihre Beförderung.
LG kfmaas
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| vorauseilender Fortschrittsgehorsam | | von: cyrano
erstellt: 24.05.2005 23:03:24 |
Ich lese wohl nicht richtig ("http://www.kfmaas.de/didana.html"):
"Die Schüler sollen mit Hilfe dreier Beispiele für ein Statement, das ein "Sich-Beklagen" mit Begründung oder Beispiel umfaßt, kennenlernen und darauf mit Zustimmung bzw. Ablehnung mit Beispiel oder Begründung sprachlich richtig reagieren.
Sie sollen die Kriterien (general - detailed statements) für die Auswahl der Redemittel ablesen können, um dann selbst ein solches Gespräch zu führen."
Und was soll dieses überhebliche Statement, zum erforderlichen Lexikon (Erklärung des Zeitadverbials "whenever"):
"Da "whenever" sich aus den beiden freien Morphemen "when" und "ever" zusammensetzt, die den Schülern bekannt sein dürften, muß ich die Bedeutung nicht unbedingt vermitteln."
Nein, muß man natürlich nicht. Lehrer können auch genausogut Zeitung lesen, wie mein alter Geschichtslehrer zum Beispiel. Warum nicht gleich die Schüler nach Hause schicken, mit der Aufgabe, alles selbst rauszufinden? Lehrer waren schon immer überflüssig. Heißt das nun "Nacharbeiten" oder "Vorarbeiten". Oder vielleicht "Entdeckendes Lernen"?
Wohlgemerkt, die unter der o. a. Internet-Adresse veröffentlichten "Ganz-weit-vorne"-Erkenntnisse (s. Zitat oben) sind gedacht für die 9. (neunte) Klasse, wenn ich richtig gelesen habe. Fasst man sowas? Der Autor lebt in einer illusionären Welt, wahrscheinlich umgeben von permanenten Ja-Sagern, Kopfnickern oder akademischen Traumtänzern. Sollten wir nicht das Doktorat einführen ab Klasse 10 demnächst? Mir wird übel ob soviel blinder Quasi-Professionalität.
Zur Erläuterung: am Ende der 9 hat ein Schüler ca. 3600 Englischstunden hinter sich (ohne Ausfälle). Dabei war er nicht einem 1:1 Unterricht ausgesetzt, sondern mußte Lernstoff, Beteiligung und Rückmeldung mit mind. 25 Schülern teilen. Bleiben 144 Unterrichtsstunden. Dabei ist nicht berücksichtigt, daß es sich eben nicht um einen Auge-in-Auge-Unterricht handelt, sondern um schulisches Chaos und oft auch Verweigerung , Desinteresse und Lerndefizite, die nicht erkannt werden.
Für eine Aufgabe, wie sie oben so selbstverständlich gestellt wird, veranschlagt man im Deutschen VHS-Verband - und sicher auch anderswo - mindestens 500 Unterrichtsstunden, bei einem Schüler mit einem Lehrer.
Denkt nach, bevor Ihr Eure doktoralen Thesen von Neuntklässlern schreiben laßt!
jp |
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