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Forum: "freiarbeit - freiphase - werkstatt- offen-..."
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| freiarbeit - freiphase - werkstatt- offen-... | | von: fairytale1
erstellt: 16.10.2005 09:51:28 |
beim durchlesen vieler forenbeiträge stoße ich immre wieder auf bezeichnungen wie tagesplan, freiarbeit, offen usw. ein heutiger unterricht ist meiner meinung nach sowieso lockerer, offener, bietet lernsituationen an usw.
mich würde interessieren, was genau ihr als offenen unterricht oder freiarbeit bezeichnet?
das übliche tagesplan- und wochenplangeschichtchen, wo die kinder in stillarbeit zehn themen abarbeiten müssen, ist das für mich nämlich nicht..
eine kollegin ist z.b. wahnsinnig stolz auf ihre themenschachteln und redet permanent von freiarbeit. in wahrheit sitzen die kinder einfach eine gewisse zeit an karteikästen, haben die *freiheit* sich selber die kartei zu suchen, wo dann 5 rechnungen drauf stehn, welche sie ins heft malen. und wenn sie mit der freiarbeit nicht fertig werden, schuften sie stundenlang daheim dafür.
das thema wurde vermutlich schon wo behandelt im forum..aber bitte, ohne jegliche provokation, wie sieht es bei euch aus? was ist für euch freies arbeiten? |
| ;-) | | von: bibbe
erstellt: 16.10.2005 11:13:58 |
freiarbeit bedeutet meiner meinung nach folgendes: aus den materialien, spielen, usw., die sich im klassenzimmer befinden, suchen sich die schüler aus, was sie gerne, wie sie's gerne, mit wem sie's gerne machen möchten. es kann z.B. vorgaben geben, du musst etwas vom fach deutsch machen und etwas vom fach mathe.
übrigens: bei mir heißt wochenplan nicht, dass die kinder stillsitzen sollen. sie arbeiten, mit wem sie wollen, wo sie wollen(das kann auch mal auf dem gang sein). und da kann es auch mal lauter werden... |
| ja rolf | | von: fairytale1
erstellt: 16.10.2005 12:27:10 |
..unsre beiträge haben sich nun überschnitten
ich versuche einfach mehrere wege kennenzulernen, denn man lernt schließlich auch als erwachsener nie aus bzw. kann auch aus dingen lernen, die einem nicht zusagen..
mir passiert es als *altlehrer*, dass ich oft den ganzen nachmittag und abend für die klasse arbeite,lernanreize schaffe, bücher durchforste usw. vormittags bin ich meist nur noch lernbegleiter, aber da wir z.b. bilingual arbeiten, kann ich mir komplett eigenständiges, freies lernen nicht vorstellen.
angeregt zu der neuerlichen übrelegung zum thema hat mich komischerweise eine aussage der sängerin nena, die in einem interview meinte, sie wolle eine schule gründen, wo die kinder nur mehr das lernen,was sie möchten usw.
im ansatz eine verständliche idee für mich, aber eben einfach nicht konkret realisierbar für mich.
meine kids arbeiten, denke ich schon sehr frei und wie von dir z.b. beschrieben auch mit *nicht-offiziell-lernspielen*, recherchieren selbständig am pc, wir haben eine riesige menge an materialien und büchern usw. und der spruch: alles,was wir in der klasse haben, kann verwendet werden..ist obligat und findet auch anwendung..aber eben nicht immerzu und ohne unterbrechung...
daher meine ernstgemeinte frage..was bedeutet für andre kollegen nun frei/offen/werkstatt usw.
wo sind ihre ziele und grenzen..ohne zu bewerten, jedenfalls erlaub ich es mir nicht, öffentlich zu bewerten, ich möchte mich einfach nur umhören..danke
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| beispiel | | von: feul
erstellt: 16.10.2005 12:36:38 geändert: 16.10.2005 12:38:10 |
eine klasse, die ich nach der volksschule übernehme und in der kinder drinnen sind, (ich hab sie aus vier verschiedenen schulen), die keine freie arbeit (in welchem sinn auch immer) gewöhnt sind, die kann ich meiner meinung nach NUR über tagespäne /wochenpläne (und da mit geringem angebot) an die freie arbeit heranführen, die wären heillos überfordert im selbstorganisieren........
sollte jemand andre vorschläge haben, so bin ich dankbar
@ fairytale: ich habs nicht als kritik aufgefasst, möchte aber die verschiedenen aspekte beleuchten und finde deshalb dieses forum sehr interessant
@rolf: ich kann in schulen, wo ich mit meinen schülern in mehreren unterrichtsgegenständen beisammen bin, ganz anders offen arbeiten, als wenn ich nur 4 std mathe in der woche drin hab (und aus gründen des ständigen wechsels des leistungsniveaus prinzipiell im lehrstoff parallel zu den andren mathelehrern sein muss.............möcht aber jetzt nicht das thema wechseln) |
| Schülerzentriert | | von: ishaa
erstellt: 16.10.2005 22:14:58 |
Der Begriff tauchte bei einem Beitrag von feul auf. Ich denke unter diesem Begriff sind noch viel mehr Unterrichtsformen als die bisher genannten zu fassen. Bei uns an der Schule heißt das immer ganz allgemein "neue Unterrichtsformen", ein schrecklicher Begriff, und ganz neu ist das alles auch nicht. Aber darunter fällt z.B. die Klippert-Methode u.ä.
Wichtig ist mir dabei, dass SchülerInnen miteinander arbeiten und viele dieser Dinge tun, die im Frontalunterricht immer nur der Lehrer tut. Als da wäre, Texte/Themen zu erarbeiten, Arbeitsabläufe zu organisieren und zu beobachten, Ergebnisse in vielfältigster Form zu präsentieren, Ergebnisse anderer zu bwerten, den eigenen Lernstand beurteilen, insgesamt ´Kompetenzen auf dem Gebiet des Lernens zu erwerben und einen Plan zu haben, was sie tun und um was es geht, statt immer nur auf das nächste Häppchen zu warten, dass ihnen vom Pult aus zugeworfen wird.
Im übrigen: Wenn Wochen- oder Tagesplan heißt, ich kann mir unter verschiedenen vorgegebenen Aufgaben (idealerweise aus mehreren Fächern) aussuchen, was ich mit wem in welcher Reihenfolge mache und ich darf dafür auch mal länger brauchen als andere, dann ist das für viele SchülerInnen schon ein "freieres" Arbeiten, als wenn alle immer das gleiche tun und sich dann langweilen oder überstürzen müssen.
Höchst interessantes Thema, fairytale.
LG
ishaa
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