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Forum: "Viele Schüler mit Facebook-Sucht"
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| Facebook - was tun? | | von: annehier
erstellt: 22.01.2012 13:39:54 |
... es kommt mittlerweile immer häufiger vor, dass sich Schüler sich auf den Plattformen Sozialer Netzwerke (Facebook,SchülerVZ, MSN,...) nachmittags "anmachen" und diese verbalen Angriffe dann am nächsten Tag in der Schule mit tätlichen Angriffen "klären". Ich bin mir sicher, dass die wenigsten Eltern darüber informiert sind, was ihre Kids da so treiben.
Die Hemmschwelle für gegenseitiges Niedermachen ist jedenfalls stark gesunken und der Privatbereich spielt sehr stark in das schulische Miteinander hinein.
In diversen Zeitungsartikeln wird immer wieder darauf hingewiesen, dass viele Schülerinnen und Schüler sich über ihre Kontakte in diesen Netzwerken definieren, ihre Person und ihre Beliebtheit also eng mit ihrem Online-Status verknüpft ist.
Da hilft nur: Elternarbeit, Facebook und Co mit Schülern thematisieren, ... also VIEL Zeit investieren. Unterstützung und gute Ideen findet man auch im Netz.
Das ist nicht erfreulich aber durch die technische Entwicklung leider auch nicht wirklich zu ändern.
Anne |
| Morgen wird wieder ne andere Sau durchs Dorf getrieben... | | von: jenigma
erstellt: 21.01.2013 21:28:47 |
Ich bin da durchaus positiver gestimmt.
Auch ich beobachte die SuS, während sie jede freie Sekunde
bei Facebook verbringen.
Allerdings sehe ich eher Probleme beim Lehrpersonal, welches
oftmals mit den neuen Technologien und ihren Risiken und
Chancen überhaupt nicht vertraut ist und die Sache rundweg
verteufelt. Ich kenne viele KollegInnen, die lehnen alles
dahingehende rundheraus ab, oder reden es klein.
Lehrkräfte um die 30 und jüngeren Semesters hingegen nutzen
Facebook und Co. teilweise sogar aktiv: Es gibt immer wieder
hitzige Diskussionen ob und wie man SuS als Lehrer bei FB
adden sollte. (Es gibt Möglichkeiten seine SuS den Zugriff
auf private Daten zu verbieten, sie aber ihrerseits bei
ihren Pinnwandeinträgen zu "beaufsichtigen". Über das für
und wider des Addens von SuS soll hier nicht diskutiert
werden, es soll nur erwähnt sein, dass es durchaus
Lehrkräfte gibt, die der Sache aufgeschlossen gegenüber
stehen.)
Ergo: Nur wer als Lehrkraft auch den "virtuellen Pausenhof"
beaufsichtigt, ist in der Lage auf dem "realen Pausenhof"
einzugreifen. Je besser vernetzt und informiert er ist, umso
geringer die Chance für Mobbing. Dies könnte in Zukunft die
Aufgabe von Schulpädagogen, Vertrauenslehrern und weiteren
Vertrauenspersonen im Schulumfeld sein.
Das soll kein Vorwurf an die älteren KollegInnen sein,
sondern richtet sich ganz allgemein an viele Menschen, die
mit neuen Technologien nicht großgeworden sind, wie wir
Kinder der 80er und 90er Jahre.
Viele Ältere nehmen Facebook und Co. als virtuelle Spielerei
nicht für ganz voll. Ebensowenig Onlinegames und "virtuelle
Parallelwelten", Stichwort World of Warcraft, Guild Wars und
Co. Sie sind jedoch - insbesondere für Kinder und
Jugendliche - absolut real und dementsprechend wichtig.
Ich habe den Eindruck, es ist so etwas wie ein Lehrer-
Lieblingssport erstmal skeptisch ggü. allem zu sein. Früher
waren lange Haare, Heavy Metal, Punk, Horrorfilme,
Videospiele, Handys, japanische Animeserien, riesige Schuhe,
Computerspiele der Grund allen Übels. Heute ist es halt
Facebook. Irgendeine Sau wird immer durchs Dorf getrieben.
Wichtig ist, dass Schule nicht ständig die Antworten auf die
Fragen von vor 30 Jahren liefert, sondern auf der Höhe der
Zeit bleibt.
Das schlimmste was man in diesem Zusammenhang machen könnte:
Den SuS die internetfähigen Handys vor Schulbeginn
wegnehmen. Denn dies würde den Ort Schule vollends von der
Lebensrealität abkoppeln und unglaubwürdig machen.
Daher ist es mMn zwingend erforderlich, dass Lehrkräfte auch
die virtuellen Welten ernst nehmen, erobern und verstehen,
denn nur dann kann man Cybermobbing im Keim ersticken.
Dies kann und sollte auch über ein längst überfälliges
Schulfach "Medienkunde" passieren. |
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