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Forum: "Frustriertes Kollegium - wie aufmuntern?"
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| Frustriertes Kollegium - wie aufmuntern? | | von: vike
erstellt: 24.07.2007 14:51:21 |
Hallo allerseits!
Seit 7 Jahren arbeite ich an eine Schule, die mir bisher eigentlich immer ganz gut gefallen hat. Vor 3 Jahren hatte ich dann eine Auszeit/ Elternzeit für 2 Jahre und bin im vergangenen Schuljahr mit 8 Stunden an 2 Tagen langsam wieder in den Job eingestiegen. Nach den Sommerferien stocke ich dann auf 14 Stunden auf.
Was mir im vergangenen Jahr auffiel: ein durch und durch gefrustetes Kollegium, dass über jede zusätzliche Arbeit stöhnte (VERA, Schulfest, Bundesjugendspiele, Weihnachtsfeier - alles schon zuviel), das erst um (frühestens!) 10 Minuten vor 8 die Schule betrat, das mit dem Schellen nach der letzten Stunde die Schule fluchtartig verließ, das nicht ein einziges Mal Lust hatte, privat am Abend als Kollegium Essen zu gehen oder ähnliches, das über Schüler stöhnt und Eltern meckert, das nur sehr, sehr selten mal etwas Positives vom Unterricht erzählt, etc. Alles ist zu viel, zu anstrengend, zu nervig...
Natürlich hatte ich nur 8 Stunden Unterricht und konnte immer pfeifend durch Klasse und Schule spazieren, aber auch vor dem EZU hat mir Schule, auch mit voller Stundenzahl, immer Spaß gemacht. Ich glaube, viele Kollegen haben die poitiven Seiten unseres Berufs völlig vergessen und sehen immer nur noch den wachsenden Berg an Arbeit und haben das Gefühl, immer noch "eine Schüppe drauf" zu bekommen.
Es hat sich allerdings auch einiges getan an unserer Schule: häufiger Personalwechsel aus unterschiedlichen Gründen, häufiger Vertretungsunterricht wegen regelmäßiger Erkrankung einiger Kolleginnen, Konrektorin hat ihr Amt niedergelegt (aus -angeblich- Krankheitsgründen), Schulleiterin hat Führungsschwächen (duzt sich nur mit ausgewählten Kolleginnen, hat wenig Rückgrat den Eltern gegenüber in Problemsituationen, "bevorzugt" eine Kollegin, die sie immer über den Klee lobt und gewährt ihr regelmäßig "Extras", etc.), räumliche Situation ist zur zeit sehr chaotisch wegen länger andauernden Renovierungsarbeiten, etc.
Aber DENNOCH macht mir Schule immer noch Spaß und ich versuche das Beste aus der Situation zu machen.
Der letzte Freitag in den Sommerferien ist bei uns immer Konferenztag. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich möchte den Kolleginnen gerne Mut machen für das kommende Schuljahr, dass sie die Augen wieder öffnen für die schönen Erlebnisse mit den Schülern, dass sie öfter mal wieder lachen, dass sie nicht nur "nach oben schauen", sondern auch froh sind, wenn sie ihren Beruf mal mit anderen vergleichen (die z.B. Wechselschicht haben, sich ihre Zeit nicht frei einteilen können, weniger verdienen, etc.)
Gibt es dazu einen schönen Text, den ich verteilen oder sogar vorlesen könnte? Er sollte Mut machen, sollte darin bestärken, auf die eigenen Kräfte zu vertrauen, sollte zu notwendiger Gelassenheit anhalten --> das Ganze natürlich mit einem Augenzwinkern und nicht mit moralisch erhobenem Zeigefinger.
Diskussionsbedarf wäre bei uns eigentlich mehr, das ist mir klar, aber vielleicht wäre das ein kleiner Anfang? Bin für jeden Tipp dankbar!
LG
vike |
| Zur Eigangsfrage: | | von: rfalio
erstellt: 24.07.2007 16:45:45 |
von kfmaas in ein Forum gestellt:
Und hier was ganz anderes - keine Opfergeschichte
von: kfmaas 09.02.2006 16:24:15
Tempel der tausend Spiegel
indische Geschichte
In Indien soll es einen großen Tempel geben, dessen Wände und Türme aus reinem Gold bestehen. Im Inneren spiegelt sich das Licht tausendfach, denn die Wände sind alle mit Spiegeln ausgekleidet. Der dichte indische Urwald umhüllt das Gold des sagenhaften Tempels wie ein sanftes Tuch und so haben nur sehr wenige Lebewesen ihn je zu Gesicht bekommen.
Ein Hund jedoch, der in einem Dorf am Rand des Dschungels lebte, verirrte sich einst in dem Dickicht. Er lief immer weiter und suchte nach seinem Weg, bis er plötzlich vor den goldenen Ruinen stand. Seine Entdeckung ließ sein Herz freudig pochen, denn wenn er auch noch nicht den Heimweg gefunden hatte, so fand er doch diesen Goldschatz, der ihn reich machen würde. Erregt lief er durch den Eingang in das Innere des Tempels, der von einem seltsamen Lichtglanz erfüllt war.
Doch wie erschrak er, als er sich plötzlich tausend Hunden gegenüber sah. Sofort dachte er, die anderen seien ihm zuvor gekommen, und mit bösem Blick schaute er sie an. Doch wohin er sich auch wandte, sah er lauter Hunde, die ihn mit bösem Blick anstarrten. Er fletschte die Zähne und knurrte leise und überall knurrte es zwischen gefletschten Zähnen zurück. In seine Enttäuschung mischte sich Wut, und er begann laut zu bellen und kläffen. Doch aus allen Richtung sah er Hunde ebenso zurück bellen. Nun mischte sich Angst in seine Wut, er fühlte sich umkreist und bedroht bei jedem Schritt. Wild rannte er im Kreis herum, versuchte zu entkommen und Panik machte sich breit. Doch die anderen Hunde blieben ihm immer auf den Fersen und ließen sich durch keinen Sprung und keine List abschütteln. Erschöpft vor Enttäuschung, Wut und Angst taumelte er und schließlich brach er tot zusammen - wie überall sein Spiegelbild.
Viele Jahre blieb die Ruhe des Tempels ungestört, bis die Vorsehung einen anderen Hund zu den Ruinen führte. Auch dieser Hund freute sich über seine Entdeckung und gespannt lief er ins Innere. Wie staunte er, als er sich plötzlich von tausend Hunden umringt sah. Doch sein Herz machte einen Freudensprung, denn nun hatte er mitten in der Einsamkeit auch noch Gesellschaft gefunden. Freudig wedelte er mit seinem Schwanz und tausend Hunde wedelten zurück. Darüber freute er sich noch mehr und sah, wie sich auch die anderen noch mehr freuten. So nahm die Freude ständig zu.
Noch viele Jahre später, als er schon längst wieder den Weg zurück zu seinem Dorf gefunden hatte, besuchte der Hund doch immer wieder den Tempel der tausend Spiegel, um sich mit den anderen Hunden zu freuen. So kann derselbe Ort für den einen zum Tod, für den anderen zur Freude werden.
Das passt doch
rfalio |
| Lehrerbetriebspraktikum | | von: elsaw
erstellt: 24.07.2007 18:00:11 geändert: 24.07.2007 18:03:04 |
Um Lehrerinnen und Lehrern den Kontakt zur Wirtschaft zu erleichtern, um auch auf diesen Bereich die Schülerinnen und Schüler vorbereiten zu können, gehen sie für eine begrenzte Zeit (als Lehrerfortbildung) in einen Betrieb und nehmen - bei uns sind es 5 Werktage - in dieser Zeit am Arbeitsalltag des Betriebes teil, wie ein normaler Mitarbeiter des Betriebes. Allerdings hat man als Lehrkraft in der Regel weder die Aus- noch die Vorbildung für diesen Job. Man bekommt dafür auch kein Geld, sondern ist im Rahmen seiner Lehrtätigkeit Praktikant/in. Wenn man dann wieder in die Schule kommt, sieht man die täglichen Unzulänglichkeiten, die bisher zum Frust geführt haben, durch eine andere Brille und ist froh, in der Schule arbeiten zu dürfen.
Ich finde ein Lehrer/eine Lehrerin sollte im Turnus von 5 Jahren ein solches Praktikum in möglichst unterschiedlichen Unternehmen absolvieren, um zu wissen was es heißt, Schüler/innen auf das Berufsleben (wo auch immer) vorzubereiten und den so wichtigen Kontakt zur Wirtschaft zu halten.
LG ElsaW |
| @vike: Vorsicht! | | von: ishaa
erstellt: 24.07.2007 20:43:30 |
Ich kann deine Motivation sehr,sehr gut verstehen.Dennoch könnte es sein, dass du dich mit so einer Aktion bei den ganz doll Gefrusteten nicht gerade beliebt machst. Ich habe oft beobachtet, dass gerade etwas ältere gefrustete Kollegen richtig neidisch auf die Teilzeitler sind (obwohl ihnen bekannt ist, dass sie anteilmäßig mehr arbeiten als sie, weniger Geld bekommen etc. pp.), das läuft auf einer ganz irrationalen Schiene. Es könnte sein, dass sie sich bei Aufmunterungsversuchen erst recht in ihrem vermeintlichen Elend suhlen und dir sagen, wenn du nicht zwanzig,dreißig Jahre volle Stelle gearbeitet hast, könntest du gar nicht mitreden. Und das wär' für dich als Wiedereinstieg auch nicht so doll. Das stetige Gute-Laune-Verbreiten im Lehrerzimmer, auch mal was Positives aus dem Unterricht erzählen (so in homöopathischen Dosen halt...) bringt evtl. mehr. Ist nur ein Vorschlag. Eure Gefrusteten sind vielleicht ganz anders als die aus meiner bisherigen Schule.
Ich wechsele jetzt die Schule und hab' meinem alten Kollegium ein "Notfallpaket" für's neue Schuljahr geschenkt, mit "Frustschutzbärchen" und "Gute-Laune-Drops" (von Thalia). Die Nicht-Gefrusteten finden das nett...
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ishaa |
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