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Forum: "Schuld ist immer der Lehrer"
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| Selbstwertgefühl | | von: bger
erstellt: 29.01.2010 22:18:15 geändert: 29.01.2010 22:19:49 |
Es ist nicht gut, wenn die Kritik so an deinem Selbstwertgefühl nagt. Zuerst einmal musst du dir klarmachen, dass du als Anfängerin nicht perfekt sein kannst (und überhaupt: Nobody is perfect) und es der Job von Fach-und Seminarleitung ist, dir deine Fehler aufzuzeigen. Übrigens sind diese Dinge oft auch nur subjektiv empfunden, ein anderer Seminarleiter würde vielleicht etwas anderes kritisieren; jeder hat so seine Schwerpunkte... Außerdem: wie sollen sie in ihren Gutachten eine (hoffentlich positive!) Entwicklung feststellen, wenn sie keine Fehler bemängeln? Ist doch nur gut für dich, wenn sie z. B. in einem halben Jahr schreiben, dass du gelernt hast, präzisere Arbeitsanweisungen zu geben.
Die Mentoren sehen das anders, die sind eventuell auch nicht mehr so nahe an der Ausbildung, nicht auf dem neuesten Stand. Und sie wissen halt, dass im Schulalltag manches anders gemacht wird als in den Vorführstunden. Wenn du 28 Wochenstunden unterrichtest, kannst du nicht für jede davon eine aufwändige Vorbereitung machen.
Hinzu kommt, dass manche Mentoren eine kollegiale Beziehung zu den Referendaren aufbauen und sie eher verhalten kritisieren. In Erinnerung an die eigene Referendarzeit möchte man sie lieber aufbauen und sie ihren eigenen Weg finden lassen.
Wenn du dir diese Dinge klar machst, schaffst du es vielleicht, dich nicht so verunsichern zu lassen! Und lass die Frage nach der "Schuld" - häufig sind einfach die Umstände schuld!
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| Das habe ich, glaube ich, schon mal geschrieben: | | von: lupenrein
erstellt: 30.01.2010 11:43:54 geändert: 30.01.2010 11:44:25 |
Stell dir vor, du hättest dein Referendariat hinter dir, könntest dich darüber freuen, dass du eine eigene Klasse hast, die mit den Methoden, die deiner Persönlichkeit entsprechen, hervorragend klarkommen und denkst manchmal an die Seminarleiter zurück, die, wie du erfahren hast, nicht unbedingt die besten Kollegen und Lehrer waren.
Dann wird dir klar: ein paarmal die Faust in der Tasche ballen, die Zustimmung deiner Mentoren und damit der Schulleitung bekommen - das ist die halbe Miete bei der Beurteilung -in NRW zumindest - und durch damit.
Kopf hoch!
Die Zeit geht auch zu Ende.
lupi |
| du schreibst | | von: janne60
erstellt: 30.01.2010 13:46:50 |
"das Suchen nach dem Fehler macht mich mürbe". Das kann ich gut verstehen, ich habe das damals nach Unterrichtsbesuchen auch manchmal gedacht. Bis mir jemand erklärte: die Krux an einer Unterrichtsstunde ist, dass man sie immer auf 50 verschiedene Arten präsentieren kann. Du entscheidest dich für eine, somit gegen 49 andere. Nun sitzen hinten Leute, die sich das ganz entspannt anschauen und vielleicht die Variante 48 bevorzugt hätten. Und schon hat du in deren Augen "was falsch" gemacht.
Ich habe mir dann angewöhnt, die Methodenauswahl sehr gut zu begründen und konnte dann eigentlich in den Nachbesprechungen immer recht gut bestehen. Wenn es hieß: Sie hätten aber..., habe ich erwidert: Ja, ich weiß, mir war aber wichtig... Sogar den Schulrat konnte ich seinerzeit bei seinem Unterrichtsbesuch zwecks Verbeamtung erläutern, warum die Gruppenarbeit, die er mir unbedingt aufquatschen wollte, in der gezeigten Stunde dem Frontalunterricht weichen musste.
Also: Bleib souverän und lass dich nicht irre machen. Dir alles Gute!
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| . | | von: palim
erstellt: 30.01.2010 13:51:31 |
Es gibt sone und solche Seminarleiter, und - wie bger schon schrieb - sie haben alle verschiedene Schwerpunkte.
Als Referendarin gerät man leicht zwischen die Fronten aller Beteiligten - das ist war.
Ich fand damals unmöglich, dass es erst am Ende der 1 1/2 Jahre eine Gesamtnote gab. Vorab gab es zwar verbale Beurteilungen, die Ausbildungsgespräche waren aber bei manchen Seminarleitern so schlecht vorbereitet, dass man hätte schreiend rauslaufen mögen. Letztlich war es überhaupt nicht transparent und am Ende fiel viele aus allen Wolken - einige positiv, andere negativ.
Entspannt wurde die Lage immer dann, wenn die Seminarleiter selbst eine Stunde zeigten - was ja nur sehr selten vorkam.
Wie wäre es, wenn der Personalrat oder die Seminaristen nach einem gelungenen Unterrichtsentwurf fragen, wenn der Seminarleiter selbst einmal eine Stunde vorführt.
Entspannt war es dann deshalb, weil der Seminarleiter selbst merkte, mit wie viel Aufwand, Aufregung und Unbeeinflussbarem ein UB von statten geht.
Das Gegenargument ist klar: es sind die Ausbilder! Stimmt! Aber auch einem Lehrer schadet es nicht, sich in eine Lernsituation zu begeben oder z.B. einen Aufsatz selbst auszuformulieren (und nicht nur Kriterien festzusetzen) und dabei auf die Uhr zu gucken.
Palim |
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