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Forum: "Extrem undisziplinierte Klasse"
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| Extrem undisziplinierte Klasse | | von: pasqualina
erstellt: 17.09.2024 17:12:31 |
Liebe Community, ich bin ja schon lange Lehrerin, abe eine solche undisziplinierte, dreiste Klasse ist mir in über 20 Jahren nicht untergekommen. ich bin nach über 6 Monaten Krankheit in den Schuldienst zurückgekehrt und habe unter anderem einen 8er Religionskurs übernommen. Die SuS kommen aus zwei verschiedenen Klssen, von der die eine wohl schon "bekannt" ist. Wenn ich den Raum betrete, werden "unverschämte" Worte genannt, liegen Eicheln auf dem Boden, und es ist eigentlich klar, wer es war. Wenn ich lapidar sge, dass mich solche Worte gar nicht beeindrucken, kommt grölend "Na, welche Worte meinen Sie denn?". Es ist so schade, dass aufgrunddessen eigentlich nur Stillarbeit möglich ist, was meinen Reliunterricht, der eigentlich vom Austausch lebt, sehr fade macht. Die ersten SuS fragen schon, ob sie nicht probeweise an Philisophie teilnehmen können. Das ist mir noch nie passiert..... Mit dem Klassenlehrer der "schwierigen Klasse" habe ich schon gesprochen, der vorschlug, dass ich die störenden Schüler zu ihm schicken soll. Aber die Hauptakteure haben genügend Nachahmer.... Es ist wohl bei sehr vielen Kollegen so, aber es stimmt beispielsweise schon, dass man z.B. in den Hauptfächern eine ganz andere Handhabe hat. Hat jemand eine Idee? Vielen Dank, Pasqualina |
| Es ist immer schwer einen Tipp zu geben, | | von: caldeirao
erstellt: 17.09.2024 22:19:16 |
weil man nicht die Umstände kennt. Du schreibst, dass es bei mehreren L. so ist. Eine Idee wäre da aus meiner Sicht, sich zusammenzusetzen und gemeinsam Maßnahmen abzuleiten. Eine andere Möglichkeit wäre mit den Sch. ins Gespräch zu kommen- Einzelgespräche zu führen. Wichtig und helfend ist ein gutes L-S- Verhältnis=> also Beziehungen aufbauen. Nichts persönlich nehmen. Sich nicht provozieren lassen. Das klingt natürlich alles sehr allgemein. Aber den Weg musst du schon selbst finden, da jeder Mensch sehr individuell ist, passen sicherlich m,eine Maßnahmen gar nicht zu dir. "Zum Klassenlehrer schicken" würde ich nur im allergrößten Notfall. Das untergräbt deine Autorität |
| Danke | | von: pasqualina
erstellt: 18.09.2024 08:38:35 |
...für deinen Beitrag. Einzelgespräche habe ich schon gesucht und dabei stellen sich die SuS auch teiweise anders dar. Aber im Plenum ist dann alles wieder beim Alten. |
| ... | | von: ysnp
erstellt: 18.09.2024 10:15:49 geändert: 18.09.2024 10:16:43 |
Ich habe jetzt fast nur Erfahrung in der Grundschule und nur sporadisch in der Hauptschule, aber ich würde das Angebot des Klassenlehrers annehmen, wenn andere Maßnahmen nicht greifen. Wir haben an der Grundschule das Trainingsraumkonzept. Es wurde vor allem für Fachlehrer gemacht, gerade auch in Reli, weil man hier eine Disziplinarmaßnahme brauchte. Das läuft ritualisiert ab: Es gibt Vorwanrstufen und dann wird so begründet: "Du hast durch dein Verhalten beschlossen, nicht weiter am Unterricht teilzunehmen, deswegen gehst du jetzt in den Trainingsraum." Da wir nicht extra Personal für den Trainingsraum haben, haben wir uns das eingeteilt, wer Trainingsraumkinder zu welcher Stunde aufnimmt. Dort wird eine Nachdenkaufgabe bearbeitet. Die Eltern werden schriftlich informiert. Wenn man wiederholt einen Trainingsraum aufsuchen muss, dann gibt es weitere Konsequenzen, z.B. Gespräche mit Sozialarbeiter oder dann als Steigerung einen runden Tisch. Wenn das Herausnehmen aus dem Unterricht ritualisiert abläuft, könnte ich mir auch bei Sekundarsschülern vorstellen, dass das ein Erfolg ist. Dem Schüler muss klar werden, dass er deswegen herausgenommen wurde, weil er andere im Recht auf Unterricht beeinträchtigt. Wenn bei mir Schüler meiner Klasse wegen Problemen aufschlagen würden, dann würde ich als Klassenlehrer versuchen zu beeinflussen, dass das möglichst nachhaltig ist. In meinen Augen ist "Entfernen aus dem Unterricht" kein Gesichtsverlust, sondern eine Konsequenz, wenn andere Maßnahmen vorher nicht helfen. An meiner Schule mussten wir auch schon ganz schwierige Schüler ins Rektorat setzen, weil es einfach nicht mehr tragbar war. Man will ja einen guten Unterricht machen. Ich würde mich nicht auf Macht - Wortspiele mit Schülern einlassen. Sondern eine Reihe durchführbaren Maßnahmen in der Steigerung mir überlegen und dann diese konsequent durchziehen. Ich bin allerdings keine erfahrene Sekundarstufenlehrerin. |
| Bühne weg | | von: ishaa
erstellt: 18.09.2024 19:44:33 geändert: 18.09.2024 19:45:30 |
so habe ich das genannt, wenn Schüler*innen den Raum verlassen mussten. Und das ist oft einfach nötig, weil sonst immer mehr auf die "Bühne" und sich dort spreizen möchten. Auch wir hatten an der Gesamtschule kein Personal für einen Trainingsraum. Alle Kolleg*innen haben in einen Plan eingetragen, wann sie bereit sind, andere Schüler*innen aufzunehmen. Sie wurden mit einem (R)Auszeitzettel dorthin geschickt, die aufnehmende Lehrkraft zeichnet den ab und gab ihn hinterher der Klassenlehrkraft, die so den Überblick hatte. Das hat ganz gut funktioniert. Auch und gerade, wenn dann jemand aus Klasse 10 in Klasse 5 landete oder umgekehrt. Problematisch wird es nur, wenn in deinem Fall z.B. der KL so eine Haltung hat, dass sie halt bei ihm in der Spurt laufen, und du es einfach nicht drauf hast... Dann würde ich in der Tat auf das Angebot verzichten. Aber das kannst nur du beurteilen. |
| Ich denke auch, | | von: hesse
erstellt: 21.09.2024 08:44:37 |
es ist wichtig, den Störern die Bühne zu nehmen. Was mich interessieren würde: Sind denn (weitere) Ordnungsmaßnahmen ergriffen worden? Wurden z.B. die Eltern informiert und einbestellt? Ggf. müßte man auch mal darüber nachdenken, die Schüler zeitweise vom Unterricht in Religion auszuschließen mit allen (Noten)Konsequenzen. Denn es gibt auch in Deiner Klasse Schüler, die unter den Störern leiden und die das nervt. Du schreibst ja selbst, daß manche schon über einen Wechsel nachdenken. Diese Schüler müssen geschützt werden vor denen, die hier alles torpedieren. Viel Erfolg - und verliere nicht den Mut! LG Hesse |
| Dokumentation | | von: volleythomas
erstellt: 24.09.2024 08:24:18 |
Was in solchen Fällen wichtig ist ist die Dokumentation. Vorfälle, Ausraster, egal was - mit Datum und Uhrzeit notieren. Dann auch niedrigschwellige Ordnungsmaßnahmen durchführen (Mitteilungen, Verweise). Viele glauben, das bringt nichts. Ist auch so, aber nur dann sind die getroffenen Maßnahmen auch aktenkundig und nachweisbar. Nichts ist schlimmer, als wenn z. B. ein Schulausschluss beschlossen werden soll, aber keine/nur wenige Maßnahmen aus dem niedrigschwelligen Maßnahmenkatalog aktenkundig sind. Das kann einem den Schulausschluss/Unterrichtsausschluss unmöglich machen. (So in einer meiner ehemaligen Schulen passiert. Viele Gespräche, auch Elterngespräche, aber nichts aktenkundig, keine Mitteilungen oder Verweise - ein Ausschluss war dann nicht möglich, weil zuvor "zu wenig Maßnahmen" ergriffen wurden, die nachweisbar waren.) Viel Kraft und Ausdauer. Th |
| @ volleythomas | | von: hesse
erstellt: 27.09.2024 15:12:54 |
Das ist ein ganz wichtiger Hinweis - den hatte ich vergessen. Denn aus "heiterem Himmel" ist natürlich keine der von uns ins Feld geführten Maßnahmen nachvollziehbar. Daher: Rechtzeitig und präzise dokumentieren (auch Ermahnungen etc.) und v.a. die Ordnungsmaßnahmen anwenden, die der Lehrkraft zur Verfügung stehen, auch anwenden. LG Hesse |
| . | | von: kathrin74
erstellt: 28.09.2024 08:47:03 geändert: 28.09.2024 08:47:52 |
Vollpubertäres Verhalten. Ganz offensichtlich Notizen zu den Vorfällen machen. Ganz detailliert. Noten jede Stunde, ggf mit einer Notiz, machen. Es werden gesichert Nachfragen kommen, warum du das machst. Ganz emotionslos erklären, dass das für das die Gesprächsgrundlage für das nächste Elterngespräch und die Konsequenzen (Teilkonferenz) sind. Wenn man das dann konsequent durchzieht, sollte es ruhiger werden. Ist sehr lästig, aber manchmal muss der Erziehungsgedanke vor der Wissensvermittlung stehen. |
| Danke | | von: pasqualina
erstellt: 29.09.2024 16:35:39 |
...für alle Beiträge. In der Zwischenzeit" waren die "Hauptkteure" für eine Stunde aufgrund einer Exkursion nicht in meinem Unterricht. Es war ein ganz anderes Arbeiten. Das ist ien Bestätigung, dass mein Unterricht oder meine Lehrerpersönlichkeit nichts damit zu tun hat (ja, den Schuh hatte ich mir angezogen). Einige Mädchen haben mir in der Stunde anvertaut, dass die Betreffenden gar nichts interessiert.....weder Ermahnungen, noch Gespräche, selbst der Schulleitung gegenüber wären sie unverschämt. Das weiß ich aber nicht.... Viele Grüße, Pasqualina |
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